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Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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hatte sie darüber nachgedacht … sie war ja bereit zu geben!
    »Ihr sagtet, dass Ihr ihn stets mit umwölkter Stirn seht«, fuhr Hildegarde fort. »Was, glaubt Ihr denn, liest er in Eurer Miene? Man fängt mehr Fliegen mit Honig als mit Essig, Eloise.«
    Hildegarde tätschelte ihr die Hand, erhob sich und machte sich wieder daran, den Kräutergarten zu jäten. Eloise sah ihr zu und spürte die Wirkung der klugen Worte.
    Peril hatte Angst, so viel stand fest. Doch wovor? Etwas preiszugeben? Angst, sie würde ihm etwas wegnehmen, das er nicht aufgeben wollte: seine Autorität als Grundherr … seine Rolle als Krieger und Anführer, seine Unabhängigkeit und Kontrolle über sein eigenes Leben?
    Wusste er denn nicht … sah er denn nicht – jedes Mal, wenn sie ihn anblickte oder ihn im Bett umarmte –, dass sie ihm nicht alles wegnehmen wollte? Im Gegenteil, sie wollte ihm ja etwas schenken. Ihre Bereitschaft. Ihre Hilfe. Ihre Unterstützung. Ihre Bewunderung und Achtung. Ihre …
    Sie rutschte auf dem Baumstumpf hin und her.
    Ihre Liebe.
    Sie liebte Peril of Whitmore.
    Und sie begann zu grübeln.
    Wenn er ihre Liebe nicht wahrnahm – und dafür sprach einiges – woran mochte das liegen? An ihrer eigenen Angst? Ihrem Stolz? Ihrer Entschlossenheit, das eigene Leben und Schicksal selbst in die Hand zu nehmen? Ihrer Weigerung, zurückzustecken und den ersten Schritt zu tun?
    Sie spürte die Welt unter ihren Füßen schwanken, die Landschaft in ihrem Kopf veränderte sich. Was sie für Berge gehalten hatte, schrumpfte zu bloßen Maulwurfshügeln.
    Was für ein Sieg lag denn darin, sich selbst von den Möglichkeiten der Liebe und der Fürsorge und Freude und Hingabe auszuschließen? Was machte es schon, wer als Erster gab
    … solange es gegenseitiges Schenken war?
    Wo sollte sie anfangen?
    Sie sah Hildegarde, die gerade ein Blümchen mitsamt den Wurzeln ausriss, um daran zu schnuppern.
    Nun, mit Essig hatte es nicht geklappt. Vielleicht war es an der Zeit, es mit Honig zu probieren.

17. KAPITEL
    Peril sah sie schon von weitem, mit wehendem rotgolden schimmerndem Haar und schwingenden Röcken. Und er fühlte wieder jenen bohrenden Schmerz tief in seiner Brust. Sollte er rasch in den Stall zurück und sich durch die Sattelkammer aus dem Staub machen? Doch zu spät – sie hatte ihn bereits entdeckt und winkte ihm zu.
    Schon ihr Gang verriet ihm mit seinem feinen Gespür für drohende Gefahr, dass sie irgendetwas im Schilde führte. Er konnte es nicht leiden, wenn sie so selbstbewusst auftrat.
    »Mylord, ob Ihr mir wohl sagen könnt, wo ich unseren werten Haushofmeister finden kann?« sagte sie forsch. Oh, diese glänzenden Augen, diese rosigen Wangen! »Es gibt da einiges, was ich gern mit ihm besprechen würde.«
    Er brauchte einen Augenblick, bevor ihre Frage bei ihm ankam. Denn wie die Fliege im Honig kleben bleibt, so hing er an ihren Lippen, die die Farbe reifer Beeren hatten, und konnte sich daran nicht satt sehen.
    »Ich habe Wichtigeres zu tun, als mich um Hadrics Verbleib zu kümmern.« Doch dann siegte die Neugier. »Was wollt Ihr denn mit ihm besprechen?«
    »Den Bedarf an Feuerholz und noch mehr Filz für Zelte und mehr Stroh und Heu für die Kätner, die Ihr und Eure Männer innerhalb der Mauern untergebracht habt. Und den Umstand, dass der kleine Mühlstein immer noch nicht aufgestellt ist und den Köchinnen und dem Bäcker bald das Mehl ausgeht, und dass einer der Küchenjungen vermisst wird. Und dass wir den Schatzmeister des Königs, falls er in Bälde kommt, nicht unterbringen können, da wir so viele zusätzliche Menschen und Tiere beherbergen. Und dass wir alle erlesenen Speisen und das Gebäck, das wir für das Osterfest vorbereitet haben, schon bald verzehrt haben werden …«
    »Schluss!« Er warf die Hände in die Luft und gab sich geschlagen. »Schickt einen Laufburschen, um Hadric zu suchen … ein Junge wird vermisst, sagt Ihr?«
    »Einer von den Küchenjungen, der, den sie Gravy nennen, ist seit gestern verschwunden. Er ließ das Herdfeuer in der Nacht erlöschen, und danach hat ihn niemand mehr gesehen. Und ich habe Hadric bereits suchen lassen. Der Läufer kam unverrichteter Dinge wieder zurück.«
    »Warum hat man mir nichts von dem Jungen gemeldet?«
    »Er ist Waise. Wenn die Köchinnen nicht wären, würde kein Hahn nach ihm krähen. Vielleicht versteckt er sich nur, um einer Tracht Prügel zu entgehen.«
    »Vielleicht auch nicht.« Peril trug schwer an seiner Verantwortung. »Noch ein

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