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Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.
    Eloise hätte sich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen. Doch da keins vorhanden war, wagte sie die Flucht nach vorn.
    »Seid Ihr heute von weither geritten, Mylord?« fragte sie und wünschte, er würde sie nicht mehr so ansehen, als ob er dabei an ihre Rolle in der Scheune dächte.
    »Von Hathersby«, antwortete er. »Wir haben den ganzen Tag im Sattel gesessen.«
    »Dann wird es Zeit für Speise und Trank.« Sie entzog Bromley ihre Hand. »Ich werde dafür Sorge tragen.«
    In den Küchen wies sie ihre Leute an, den Ankömmlingen umgehend das beste Ale zu servieren. Dann schickte sie zwei Hausknechte in die Scheune, um die beiden Weinfässer zu zurückzuholen.
    »Wie viele Personen werden essen?« fragte Johanna eifrig.
    »Ein halbes Dutzend«, wollte Eloise gerade antworten, als eine Magd ihr die Ankunft von Bromleys Truppe meldete, von der die meisten Leute vor den Toren ihre Zelte aufschlugen.
    Sofort übernahm Eloise das Kommando, und Perils Leute tauften sie umgehend »General«. Binnen kurzem waren Säcke mit frischem Stroh gefüllt, Lager in den ungenutzten Räumen des Wohnturms errichtet, Linnen und Mobiliar aus den Turmkammern in Bromleys Quartier geschafft, und eine große Menge Wasser wurde gepumpt, das man für den Lordschatzmeister erwärmte. Und die ganze Zeit über dachte sie an die Weinfässer im Keller und betete, dass Hadric nicht allzu viele hatte verschwinden lassen. Wie war es denn bloß möglich, wo doch die Küchen Tag und Nacht besetzt waren?
    Zum Nachdenken blieb ihr keine Zeit mehr; Peril geleitete Bromley und seine Gesellschaft in den Saal und verlangte nach Ale, um den Staub der Straße aus den Kehlen zu spülen.
    Derweil frisierte Rose eilig ihrer Herrin das Haar, flocht einen langen Zopf und rollte ihn zu einer Schnecke ein. Dann bürstete ihr die Zofe das grüne Wollkleid aus und zupfte die Heuhälmchen aus den Ärmeln des goldgelben Untergewandes. Eloise befand sich bereits am Fuße der Treppe, als sie Bromleys Lob über den Großen Saal vernahm.
    »Einen verdammt schönen Saal habt Ihr hier, Whitmore«, erklärte er. »Ich gestehe, der übertrifft meine Erwartungen, wollte man mich doch glauben machen, Euer Gut sei heruntergekommen.«
    »Und ich muss gestehen, Mylord«, sagte Peril mit dankbarem Lächeln in Richtung Eloise, »Ihr hättet einen ganz anderen Ort vorgefunden, wenn Ihr vor drei Monaten gekommen wärt.«
    »Dann hat es einige Veränderungen auf Whitmore gegeben«, erklärte Bromley und musterte Eloise, die sich an Perils Seite niederließ. »Und zwar zum Besseren. Und wem verdankt Ihr diese Wende des Schicksals?«
    Da brauchte Peril nicht lange zu überlegen.
    »Der Eingebung meiner Frau, Sir. Nur an ihr kann es liegen.« Als er sie ansah, hüpfte ihm das Herz in der Brust. Sie war so süß und frisch und errötete wie eine Jungfrau, bevor sie den Blick senkte.
    Bromley beobachtete die beiden wohlwollend. »Der kluge Mann bedenkt, dass er die Frau, der er am Morgen den Hof macht, am selben Abend in seinem Bett wieder findet.«
    Als Eloise Peril verstohlen zuzwinkerte, spürte jener, wie sich der Knoten in seiner Brust löste. Er war ja nicht allein. Und wenn Eloise meinte, dass sie es schaffen würden, dann würden sie es schaffen. Er forschte in ihrem freudig erregten Gesicht, als sie Ale einschenkte, und lächelte wehmütig.
    Die sture, widerborstige, impulsive Eloise. Die kluge, großzügige und tüchtige Eloise. Womit hatte er so etwas Wunderbares verdient?
    Bromley nahm einen tiefen Zug und riss die Augen weit auf. »Donnerwetter! Verdammt gut, das Ale. Ein besseres habe ich nie gekostet.«
    Peril nickte, er sah sich außer Stande, darüber zu fachsimpeln. Viel lieber wäre er mit Eloise in den Keller gerannt, um sich zu vergewissern, ob der Wein für den König noch dort lagerte.
    »Mein Gemahl hat weder Mühe noch Kosten gescheut, um die besten Brauer zu finden, Eure Lordschaft«, sagte Eloise in das Schweigen hinein. »Denn bekanntlich ist ja ›Eine Truppe nicht besser als das Bier‹.« Bromley, sein Sekretär und sein Hauptmann lachten. Offenbar kannten sie auch den Spruch, dass die Leistung auf dem Schlachtfeld unmittelbar von der Güte des Biers abhing, das die Kämpfer zu trinken bekamen.
    »Dieses Ale haben zwei Schwestern gebraut.« Eloise verfiel in einen vertraulichen Plauderton. »Das ist vielleicht ein Paar! Man munkelt, dass sie der Maische ein wenig Weizen untermischen … daher das süße Aroma. Aber das

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