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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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Hm… Die, welche ihren Glauben auf die heilige Erprobung von Pike und Gewehr bauen, rufen Feuer und Schwert und Verwüstung hervor, eine göttlich-gründliche Reformation…«
    »Ja!« rief Sir Henry entzückt aus und drehte sich zur Schwester hin. »Kann es sein, dass Wildehaven von einem Literaten bewohnt wird?« An Lord Cordray gewandt fügte er hinzu: »Sie müssen uns öfter besuchen kommen, Mylord. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr ich mich darauf freue, über Butler und all die anderen Poeten mit Ihnen zu diskutieren.« Sein Lächeln wirkte glückselig.
    Christopher räusperte sich. »Ich danke Ihnen für die Einladung, Sir Henry, doch mein Aufenthalt in Wildehaven wird von kurzer Dauer sein. Wie ich bereits sagte, halte ich mich nur eine Weile auf dem Land auf, wahrscheinlich nicht mehr als einige Tage.«
    Sir Henry machte große Augen. »Aber das ist absurd! Wie können Sie nach London zurückkehren wollen, wenn Sie die Möglichkeit haben, an bedeutungsvollen Gesprächen teilzunehmen? Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie unter den Müßiggängern viel Gelegenheit dazu haben.«
    »Mein Bester!« rief Mrs. Ferris bestürzt aus. »Du kannst nicht über Lord Cordrays Leben bestimmen. Wenn er wünscht…«
    Christopher lachte. »Sie haben ganz Recht, Sir Henry.
    Ich muss jedoch sagen, dass unter meinen Freunden Gentlemen sind, die über mehr reden können als nur über den Schnitt ihrer Gehröcke und die neuesten Nachrichten von der Rennbahn. Mit Ihrer gütigen Erlaubnis werde ich jedoch, solange ich hier bin, öfter auf Ihre Gastfreundschaft zurückgreifen.«
    Sir Henrys Miene wurde weicher.
    »Natürlich, Mylord. Sie sind mir in meinem Haus jederzeit willkommen.«

    Das Gespräch wandte sich allgemeineren Dingen zu.
    Christopher erfuhr einiges über seine Nachbarn, die auf nahe gelegenen Besitzungen lebten, sowie andere, die in Great Shelford wohnten. Die ganze Zeit hindurch beobachtete er verstohlen Miss Tate. Die Zuneigung, die sie für ihre Tante und ihren Onkel empfand, war offenkundig.
    Ihre Fürsorge bekundete sich durch die stille Art, mit der sie dem Hausmädchen zu verstehen gab, es solle sich beim Essen um die Bedürfnisse ihrer Angehörigen kümmern.
    Teller und Tassen wurden unauffällig neu gefüllt. Zu seiner Überraschung stellte Christopher fest, dass er sehr viel mehr gegessen hatte, als er üblicherweise in London zu sich nahm.
    Anstandshalber wartete er einige Zeit, bis er sich verabschiedete. Er versprach, bald wieder zu kommen, und erhielt von Miss Tate das Versprechen, am Vormittag mit ihm auszureiten.
    Nachdem Gillian ihn zur Tür begleitet hatte, machte sie sie mit einem Seufzer der Erleichterung hinter ihm zu und beobachtete vom Salonfenster aus, wie er gemächlich über die Auffahrt ritt. Sie gab einen Stoßseufzer von sich und meinte dabei, die Luft ausgeatmet zu haben, die sie angehalten hatte, seit sie dem Earl zwei Stunden zuvor begegnet war. Erneut fiel ihr auf, dass der Gentleman bedrohlich charmant war. Ihre Hauptsorge galt natürlich Onkel Henry und dem, was er unbedacht von sich geben mochte. Dennoch konnte sie nicht leugnen, dass der Earl ihren Seelenfrieden zu stören in der Lage war, den zu gewinnen sie sich so lange bemüht hatte.
    Als sie ins Speisezimmer zurückkam, standen der Onkel und die Tante soeben vom Tisch auf. Sir Henry wanderte geistesabwesend aus dem Raum, während die Tante sich die Krumen vom Rock klopfte. Gillian verlor keine Zeit, beide ins Arbeitszimmer zu scheuchen.
    »Wir müssen reden, meine Lieben«, begann sie.

    Tante Louisa machte es sich auf einem abgenutzten Ledersofa bequem und erwiderte: »Ja, wirklich. Was für ein ungewöhnlich netter junger Mann, meinst du nicht?«
    »Was für ein netter junger Mann?« fragte Sir Henry, der sich bereits in eines der auf dem Schreibtisch liegenden Bücher vertieft hatte. »Oh, der Earl! Ja, er scheint nett zu sein. Wenigstens versteht er etwas von den Dingen, auf die es ankommt. Ich bezweifle natürlich, dass er viel über Samuel Pepys gehört hat.«
    »Genau darüber will ich mit dir reden, Onkel«, sagte Gillian ärgerlich. »Und auch mit dir, Tante.«
    Beide schauten sie nur fragend an.
    »Natürlich freut es mich, dass ihr unseren Hausherrn mögt. Ich bitte euch, nicht zu vergessen, dass er genau das ist. Er hat die Macht, uns alle auf die Straße zu setzen, wenn er das will. Er…«
    »Ach, um Himmels willen, Gillian, sei nicht so dramatisch! Warum sollte er das tun?«
    »Ich bin froh, dass

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