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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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Aufmerksamkeit durch eine Bewegung abgelenkt, die er aus dem Augenwinkel wahrnahm. Ein Reiter kam auf einer nahe gelegenen Hügelkuppe aus einem kleinen Dickicht und verschwand in einem sich dahinschlängelnden Tal. Die schlanke Gestalt wirkte schmächtig auf ihrem Pferd, einem stattlichen Grauen mit langem Schweif. Christopher war sicher, dass er sich inzwischen auf eigenem Land befand. Was hatte der Bursche hier zu suchen? Wieso ritt er mitten in der Nacht über fremden Grund und Boden? Handelte es sich um einen Dieb? Christopher preschte hinter ihm her und erblickte das Herrenhaus von Wildehaven und die Gestalt auf dem Pferd im gleichen Moment, als er um den Hügel kam. Zu seiner Überraschung lenkte der Reiter das Pferd vom Haus fort und schlug einen Weg ein, der weit nach rechts über eine andere Anhöhe verlief. Sorgsamst darauf bedacht, nicht gesehen zu werden, folgte Christopher ihm.
    Als er jedoch auf der Anhöhe angelangt war, war der Reiter nirgendwo mehr zu sehen.
    Eine weitere Verfolgung war sinnlos, und er kehrte um.
    Er war schon fast wieder in Sichtweite des Herrenhauses, als er vor sich etwas aufglitzern sah. Er saß ab und hob den kleinen Gegenstand auf.
    Zu seiner Überraschung hielt er einen verzierten Haarkamm in der Hand, wie Frauen ihn zum Feststecken der Frisur benutzten. Das Glitzern war durch die kleinen Schmucksteine verursacht worden, in denen sich das Mondlicht brach. Der Kamm konnte nicht lange auf der Erde gelegen haben, er fühlte sich glatt und sauber an.
    Christopher hätte schwören können, dass er noch körperwarm war.
    Konnte der Kamm dem Reiter gehören, der erst vor wenigen Augenblicken an dieser Stelle vorbeigeritten war?
    War der Reiter eine Frau? Die Sache wurde immer spannender. Christopher nahm sich vor, keine Zeit zu verlieren und die Identität der Frau herauszufinden, die so verwegen war, nachts über seinen Besitz zu reiten.
    Er schwang sich wieder in den Sattel und hatte bald die Eibenallee erreicht, die zum Portal des Herrenhauses führte. Geistesabwesend sprang er vom Pferd und betätigte den Türklopfer. Sogleich wurde die Tür von zwei Männern geöffnet, die anscheinend voller Ungeduld auf ihn gewartet hatten.
    »Hopkins!« rief er aus. »Seit wann versehen Sie die Pflichten eines Butlers? Gleichviel, ich bin froh, dass Sie frühzeitig eingetroffen sind. Guten Abend, Moresby«, begrüßte er dann den eigentlichen Butler, der sich bemühte, seinem Kammerdiener die Türklinke zu entwinden.
    »Guten Abend, Mylord«, erwiderte Hopkins, ließ sie los und trat zur Seite, damit Seine Lordschaft ins Haus treten konnte. »Ich bin vor einigen Stunden angekommen und habe alles vorbereitet, damit Sie hier wohnen können.«
    »Das Personal hat das Haus, seit es Ihnen gehört, Ihren Anweisungen entsprechend in Ordnung gehalten, Mylord«, warf Moresby verstimmt ein. »Nachdem man uns von Ihrer bevorstehenden Ankunft in Kenntnis gesetzt hatte, war es notwendig, die Schutzbezüge von den Möbeln zu entfernen. Selbstverständlich hat Mrs. Moresby in alle Räume Blumensträuße gestellt und einen kleinen Imbiss für Sie vorbereitet, und zwar in der Bibliothek, wo jetzt im Kamin ein Feuer brennt. Wir waren nicht auf weitere Instruktionen angewiesen«, fügte der Butler mit einem strengen Blick auf Hopkins hinzu.
    Christopher lächelte beschwichtigend. »Vielen Dank, Moresby. Ich habe gewusst, dass Sie mit allem gut fertig werden.« Ebenfalls mit einem Lächeln wandte er sich seinem Kammerdiener zu. »Und vielen Dank, Hopkins.
    Gehen Sie jetzt wieder nach oben. Ich komme gleich hinterher.«
    Hopkins verneigte sich knapp, drehte sich um und schritt, ganz das Bild würdevoller Selbstzufriedenheit, die Treppe hinauf. Christopher blickte sich in der Eingangshalle um. Das Haus war vielleicht nicht ganz so, wie er es sich gewünscht hätte, wäre es seine Absicht gewesen, ständig auf dem Land zu leben. Er fand es entschieden zu prunkvoll eingerichtet. Es war jedoch ein angenehmer Aufenthaltsort, bequem und geräumig, und er freute sich darauf, kurze Zeit zu bleiben. Das maßgebliche Wort war natürlich
    »kurz«. Unausweichlich kam ihm die Einsicht, dass es verrückt gewesen war, hierher zu kommen. Aber er war entschlossen, nicht in die Ehefalle zu tappen, jedenfalls noch nicht, und erst recht nicht mit Miss Brant als Köder.
    Seine Gedanken kreisten weiter um dieses Thema, während er den kalten Imbiss einnahm, den Mrs. Moresby zubereitet hatte. In der Bibliothek war es warm und

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