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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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handelte.
    Er folgten ein kräftiger und ein hoch gewachsener dünner Mann, dessen Garderobe ihn als Stutzer kennzeichnete. Eine gertenschlanke Frau, die bekümmert mit den Händen wedelte, begleitete die Herrschaften. Die Nachhut bildete ein kleiner Mann von gedrungenem Wuchs.
    Großer Gott! dachte Christopher wütend. Ein Konstabler?
    Die Marchioness schien sich ihrer Würde besonnen zu haben und blieb stehen. Sie straffte sich und wartete darauf, dass ihr Neffe absaß und zu ihr kam.
    Verärgert ging er auf die kleine Gruppe zu. Lady Binsted gab ihre einstweilige Zurückhaltung auf und rief wieder aus: »Chris! Deine Leute im Herrenhaus haben uns gesagt, dass du hier bist. Du elender Kerl! Wie konntest du uns das antun? Wir befürchteten, du seist tot! Du hast uns alle in die schrecklichste Misere gestürzt! Und die arme Corisande! Und die ganze Zeit warst du hier in diesem gemütlichen kleinen Schlupfloch und hast die Zeit mit dieser…« Sie bedachte die fremde Frau mit einem verächtlichen Blick. Gillian hatte sich beim Absitzen von Lord Cordray helfen lassen und sich freundlich lächelnd Lady Binsted genähert.
    Nach diesem Blick blieb sie jedoch stehen und ließ die ausgestreckte Hand sinken. Am liebsten hätte Christopher seine Tante am Hals gepackt und geschüttelt, bis ihre elegante Frisur sich aufgelöst und die Haare ihr wirr um die aristokratische Nase gehangen hätten. »Tante«, sagte er eisig, »erlaube mir, dir Miss Gillian Tate vorzustellen. Sie ist…«
    »Ja, ich weiß.« Die Marchioness machte eine abwertende Geste. »Ich habe bereits ihre Angehörigen getroffen. Oh, da sind sie ja.«
    Sie nahm Sir Henry und Mrs. Ferris zur Kenntnis, die inzwischen aus dem Haus gekommen waren und sich zu den übrigen Leuten gesellten. Sir Henry ging zu Lord Cordray und blieb beinahe Nase an Nase vor ihm stehen.
    »Zum Teufel, wer sind diese Leute, Sir? Sie behaupten, mit Ihnen verwandt zu sein, aber nie im Leben habe ich einen solchen Haufen von dämlichen Quasselstrippen gesehen. Wenn Sie…«
    In diesem Moment mischte Tante Louisa sich ein: »Ja, ja, wir müssen das klären, aber ich schlage vor, dass wir in den Salon zurückkehren. Wir können nicht hier herumstehen und wie Dorfweiber auf dem Markt zetern.«

    Sie drehte sich um und ging den widerstrebenden Gästen voran ins Haus. Nachdem jedermann im Salon Platz genommen hatte, bestellte sie Tee, ihr Allheilmittel gegen körperliche, gefühlsmäßige und alle sonstigen Probleme.
    Natürlich kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Christopher und seiner Tante. Er entschuldigte sich bei seinen Angehörigen und teilte den Versammelten mit, er gedenke, am nächsten oder übernächsten Tag nach London zu reisen, um seine Stadtresidenz zu schließen und hinfort in Cordray Park zu leben. Zu seinem Erstaunen erfuhr er, als er Miss Brant um Entschuldigung bitten wollte, von seinem Bruder, dass der Prinzregent es für richtig befunden habe, seinen, Wilfreds, Namen auf die nächste Auszeichnungsliste zu setzen.
    Wüfred solle zum Baron ernannt werden.
    »Und sehr bald kannst du Corisande als deine Schwägerin begrüßen«, setzte Wilfred mit selbstzufriedenem Lächeln hinzu.
    Alle anderen Anwesenden wandten sich Miss Brant zu.
    Niemand wagte zu fragen »Was?«, aber das Wort hing wie ein aufgescheuchter Vogel in der Luft.
    Corisande hielt den Blick fest auf Lord Cordrays Gesicht gerichtet.
    »Das stimmt«, sagte sie. »Du kannst es dir also ersparen«, fügte sie spitz hinzu, »mir den Heiratsantrag zu machen, den du so lange hinausgeschoben hast.«
    Einen Moment lang war Christopher nicht fähig, ihre Worte zu begreifen. Wilfred? Baron? Corisande dessen Gattin? Ungeheure Erleichterung überkam ihn, die so stark war, dass er sich veranlasst fühlte, sich am nächsten Tisch fest zu halten, um nicht vor grenzenloser Dankbarkeit den Göttern gegenüber, die sich seiner angenommen hatten, auf den Fußboden zu sinken.
    Er ging zu Corisande und ergriff ihre Hand. »Ich wünsche dir viel Glück, meine Liebe. Auch dich beglückwünsche ich, Wilfred«, wandte er sich an seinen Bruder,
    »sowohl zu deiner Verlobten als auch zu deinem neuen Titel. Ich wünsche euch beiden viel Glück.« Nach dieser kleinen höflichen Rede wandte er sich wieder der Tante zu.
    Lady Binsted war, zitternd und aschfahlen Gesichts, auf ein Settee gesunken. Ihr Gatte saß neben ihr und tätschelte ihr die Hand.
    »Titel?« sagte sie mit zitternder Stimme. »Heiraten?
    Corisande? Aber sie

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