Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika
er sie hereingelegt hatte. »Ich habe Ihnen doch übel mitgespielt, Miss Darby«, begann er.
»Es ist nicht so wichtig, welche Methoden Sie angewendet haben, um mich dazu zu bringen, den Essay zu schreiben«, erwiderte sie ernsthaft. »Ich kann Ihnen nicht genug danken für all das, was Sie heute bewirkt haben. Für mich war es, als würde ein Traum Wirklichkeit. Und unser Spaziergang ist das vollkommene Ende für meinen…
meinen Aufenthalt in London.« Tessas Stimme brach beinah. »Ich werde diesen Tag nie vergessen, Sir.«
Penwyck blieb plötzlich stehen. »Ich hoffe von ganzem Herzen, dass Sie es doch tun!«
Tessa sah ihn fragend an.
»Ich will Sie etwas fragen, meine Liebe«, begann er ernst,
»aber zuerst muss ich Ihnen eine… Sünde beichten und Sie um Vergebung bitten.«
Tessa legte den Kopf schief.
»Es bleibt unser Geheimnis«, begann er leise. »Geloben wir uns gegenseitig, dass wir offen und ehrlich miteinander sprechen… Wir haben uns beide ein Geheimnis anvertraut, und nun trennen sich unsere Wege wieder. Ich finde Sie einfach… bezaubernd.«
Penwyck beobachtete, wie ihr allmählich die Wahrheit dämmerte. Er hielt den Atem an. Würde sie ihn wieder beschimpfen? Oder…
»Sie waren das?« murmelte sie. Plötzlich füllten sich ihre Augen mit Tränen, und die Röte stieg ihr in die Wangen.
»Ich habe Ihnen in jener Nacht tatsächlich ein Geheimnis erzählt«, flüsterte sie.
»Es war ein wunderbares Geheimnis«, erwiderte Penwyck. »Ich hätte es Ihnen – dir in dieser Nacht sagen sollen. Ich bin dir in den Garten gefolgt, weil ich dich liebe, Tessa«, sagte er inbrünstig. »Ich wusste nicht, wie sehr, ehe du sagtest, du wolltest einen anderen heiraten. Da wusste ich plötzlich, dass du die junge Dame bist, nach der ich all die Wochen gesucht habe. Dich will ich zur Frau haben.«
Er hielt inne und sah ihr tief in die Augen. »Willst du mich heiraten und immer an meiner Seite bleiben?«
Freudentränen liefen über Tessas Wangen. Ihr Herz klopfte wie wild, als sie die Arme um ihn warf.
»Ja! Ja, ich will dich heiraten! Ich liebe dich von Herzen!« rief sie glücklich.
Gerade als er die Arme enger um sie schließen wollte, entzog sie sich ihm. Zu ihm aufsehend, fragte sie spitzbübisch: »Bestimmt gehört es sich überhaupt nicht, dass ich mich dir so an den Hals werfe wie ein schamloser Wildfang! Ist das denn nicht weitaus skandalöser, als radikale Literatur im Park zu verteilen?«
Den Arm immer noch um ihre Taille geschlungen, erwiderte der Earl lachend: »Du darfst dich mir jederzeit an den Hals werfen, mein süßer Wildfang!« Liebevoll blickte er ihr in die Augen. »Ich habe nicht die geringste Angst vor einem Skandal. Tatsächlich prophezeie ich dir, dass der ton in den nächsten Jahren sehr viel über dich und mich zu reden hat.«
Und so war es auch.
-ENDE
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