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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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versucht, mich zu Dingen zu zwingen, die ein Mann mit einem jungen Mädchen einfach nicht tun darf.«
    Weiß glühender Zorn raste durch Penwyck, doch er beherrschte sich.
    »Davon konnte ich ihn abhalten, indem ich drohte, ich erzähle es meiner Mutter. Ich war erst dreizehn, aber ich wusste, dass ihm seine Karriere sehr wichtig ist und dass es damit vorbei gewesen wäre, wenn Mama ihn verlassen hätte – und das hätte sie getan, da bin ich sicher.«
    Sie sah auf. »Ich hätte es ihr allerdings nie erzählt, denn sie hat ihn wirklich geliebt. Meine Mutter war nicht so stark wie ich, sie brauchte ihn. Doch jetzt lebt sie nicht mehr, und ich habe niemand mehr, hinter dem ich mich verstecken kann.«
    Penwyck schauderte. Wenn Senator Darby in England gewesen wäre, hätte er ihn auf der Stelle getötet. Schon einmal war er bereit gewesen zu töten, um jemanden zu beschützen, den er liebte. Sein Bruder Joel hatte es damals nicht verdient, Miss Darby aber schon. Doch im Moment konnte er nichts anderes tun, als ihr zu sagen, wie leid es ihm tue.
    »Müssen Sie denn unbedingt nach Amerika zurückkehren?« fragte er.
    Sie nickte.
    Aber es gäbe doch eine Möglichkeit. Penwyck war nun vollkommen klar, dass er sich mehr als alles auf der Welt wünschte, sie würde hier in England bleiben und seine Frau werden. »Sie sind also entschlossen, nach Amerika zu fahren und einen Mann zu heiraten, den Sie nicht lieben.«
    Wieder nickte sie. »Ich habe keine Wahl. Der Mann, den ich heiraten will, liebt mich nicht.« Sie hatte aufgehört zu weinen und schien sich nun in ihr Schicksal zu fügen. Mit einem seelenvollen Blick wandte sie sich an ihren Tröster.
    »Vielen Dank für Ihre Freundlichkeit, Sir. Ich habe mir schon so lange jemand gewünscht, dem ich das alles anvertrauen kann.«
    Mit zittrigem Lächeln stand sie auf, steckte das zerknitterte Taschentuch in seinen Rock und gab ihm das Kleidungsstück zurück. »Ich muss hineingehen.«
    Penwyck war aufgestanden und beobachtete sie. Er sehnte sich danach, ihr zu sagen, dass er sie liebte, dass ihm nicht klar gewesen war, wie sehr er sie liebte, bis er befürchten musste, sie zu verlieren. Doch er hielt sich zurück. »Ich habe unser Gespräch ungeheuer genossen, Miss Darby. Wir haben uns beide ein Geheimnis anvertraut, und nun trennen sich unsere Wege wieder.«
    Ihr Lächeln traf ihn ins Herz. Es galt nicht ihm, sondern einem Fremden, den sie für weitaus freundlicher hielt als ihn.
    »Ich werde Sie nie vergessen, Sir. Danke, dass Sie mir zugehört und mir Ihren Rock geliehen haben.«
    Er ergriff ihre Hand und hauchte einen KUSS darauf. Ihm blieben nur noch wenige Tage, um ihr Vertrauen zu gewinnen; er sah ihr tief in die Augen und sagte ihr ohne Worte, wie sehr er sie liebte.
    »Wir werden uns wieder sehen, Miss Darby«, versprach er fest. »Ganz bestimmt.«

21. KAPITEL
    In jener Nacht tat Penwyck kein Auge zu. Sechs Stunden nachdem er mit seiner Mutter und Miss Darby von dem Maskenball zurückgekehrt war, saß er immer noch allein in seinem Arbeitszimmer. Stundenlang hatte er ins Feuer geblickt, und als die Dämmerung ihre rosa und goldenen Finger nach dem Nachthimmel ausstreckte, trat er ans Fenster, um das Schauspiel zu betrachten.
    Da er nun Miss Darbys schmerzvolle Vergangenheit kannte, war ihm vieles an ihrem merkwürdigen Verhalten klar geworden. Ihr leidenschaftliches Eintreten für die geknechteten Frauen und Kinder war ein verhüllter Aufschrei gegen das abscheuliche Unrecht, das ihr angetan worden war.
    Ihren anfänglichen Widerstand gegen seine Ratschläge und Ermahnungen interpretierte er nun als störrische Reaktion auf die strengen Regeln, die ihr Stiefvater ihr auferlegt hatte.
    Vielleicht hatte man ihr sogar verboten, tanzen zu lernen!
    Penwyck vermutete außerdem, dass ihr brennender Wunsch, politisch aktiv zu werden, Ausdruck ihres vergeblichen Bemühens war, die Anerkennung des gefühllosen Tyrannen zu gewinnen, der seine Stieftochter auch dann nicht loben würde, wenn er erkannte, wie brillant sie war.
    Ihm tat es im Herzen weh, wenn er an all das Leid dachte, das ihr herzloser Stiefvater ihr zugefügt hatte.
    Es wunderte ihn auch nicht mehr, dass sie sich für keinen der Gentlemen interessiert hatte, die sich um sie geschart hatten. Miss Darby traute Männern nicht. Selbst er hatte unbeabsichtigt die zarten Bande des Vertrauens zerstört, die allmählich zwischen ihnen gewachsen waren, als er sie durch einen Trick dazu gebracht hatte, ihm ihre tiefsten

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