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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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Penwyck dort zu erwarten.
    Eine ganze Weile später erschien der Earl auf der Treppe, um sie abzuholen.
    Tessa verzog verärgert die Lippen, als sie das selbstzufriedene Lächeln des Earls sah.
    »Nun, Miss Darby«, begann er und griff höflich nach ihrem Arm, »hat es Ihnen gefallen…«
    »Wie können Sie es wagen?« zischte sie. Zornig funkelte sie ihn an und riss sich von ihm los. Mit hoch erhobenem Haupt stolzierte sie an ihm vorbei.
    Penwyck blieb die Luft weg.
    Draußen unternahm er den Versuch, ihr in die Kutsche zu helfen, doch auch das ließ sie nicht zu. Mit zusammengepressten Lippen nahm sie auf der Sitzbank Platz.
    Als sich der geschlossene Wagen in Bewegung setzte, sagte er: »Ich dachte, Sie würden sich freuen, Miss Darby.
    Ich…«
    »Freuen?« rief sie schrill. »Freuen? Sie wollten Mr. Cobbett meinen Essay ja gar nicht geben! Sie haben mich ausgenutzt! Sie sind abscheulich und verachtenswert. Ich hasse Sie und alles, wofür Sie stehen. Sie sind…«
    »Einen Moment, junge Dame«, unterbrach sie der Earl, der inzwischen ebenso wütend war wie sie. »Dank meiner Abscheulichkeit muss sich nun das englische Parlament mit jenen wehrlosen Opfern befassen! Es wurde bereits ein Ausschuss berufen, der die Arbeitsbedingungen dieser Frauen und Kinder untersuchen soll. War das nicht der Grund, warum Sie Ihren Essay verfassten, Madam?«
    Tessa schniefte. »Vermutlich schon.«
    »Nun, es mag flegelhaft klingen, aber darf ich Sie daran erinnern, Miss Darby, dass Sie als Frau keine Möglichkeit hatten, dies zu erreichen?«
    Ein Gutteil ihres selbstgerechten Zorns verflog. Er hatte Recht. »Ich muss mich wohl bei Ihnen entschuldigen, Sir«, sagte sie kleinlaut.
    »Nicht nötig, Miss Darby.«
    Beschämt biss Tessa sich auf die Lippen und wandte den Blick ab. Er musste sie ja für eine erbärmliche Gestalt halten!
    Sie sah auf, als Lord Penwyck mit dem Stock an das Fensterchen über sich klopfte und den Kutscher anwies, in den Hyde Park zu fahren.
    »Wir fahren in den Hyde Park?« fragte Tessa zögernd.
    »Jawohl. Ich finde es passend, da aufzuhören, wo alles begann«, entgegnete Penwyck energisch.
    Sie sah aus dem Fenster. Im Hyde Park hatte ihr Londoner Abenteuer tatsächlich begonnen. Voll Begeisterung und Ehrfurcht war sie in der Stadt angekommen, in der Hoffnung, ihre Reformpläne vor das Parlament zu bringen.
    Sie hatte ihre Flugblätter verteilt und tatsächlich geglaubt, die jungen Damen würden sie ihren Vätern und Brüdern zeigen.
    Doch all ihre Anstrengungen waren umsonst gewesen, sie hatte nichts erreicht, bis Lord Penwyck sich ihrer Sache angenommen hatte. Innerhalb einer einzigen Stunde hatte er ihren Traum der Realität einen großen Schritt näher gebracht.
    Und sie hatte es ihm mit Zorn und harten Worten gedankt.
    Voll Reue schloss Tessa die Augen. Wie sehr sie sich danach sehnte, sich bei Lord Penwyck zu entschuldigen…
    und ihm ihre Liebe zu gestehen.
    Plötzlich wies Lord Penwyck den Kutscher an zu halten.
    Tessa sah den Earl erstaunt an, als er sie fragte: »Wollen wir ein wenig spazieren gehen, Miss Darby?«
    Der Lakai war bereits vom Dienertritt gesprungen und hatte den Schlag schon geöffnet.
    Penwyck ergriff Tessas Hand.
    »Danke, Sir«, murmelte sie höflich.
    Schweigend schlenderten sie ein paar Schritte, bis Tessa merkte, dass sie an genau der Kreuzung gehalten hatten, wo sie damals die Flugblätter verteilt hatte.
    »Hier war ich schon einmal, Sir«, staunte sie, die blauen Augen weit aufgerissen.
    »Ich weiß, Miss Darby. Mr. Ashburn und ich sind an jenem Tag hier ausgeritten. Ich muss zugeben, dass ich sehr erstaunt war, als ich eine junge Dame sah, die radikale Literatur an Passanten verteilte.«
    Tessa blickte zum Earl auf. Sie hatte sich bei ihm eingehängt, und nun tätschelte er mit der anderen Hand beruhigend ihre Finger. Sein freundlicher Ton verriet, dass er sie nicht tadelte.
    »Woher wussten Sie denn, dass meine Flugblätter radikal waren?« neckte sie ihn. »Genauso gut hätte es sich um erbauliche Traktate handeln können.«
    Penwycks Lippen zuckten. »So sahen Sie nicht aus, meine Liebe. Dazu waren Sie einfach zu hübsch.«
    Tessa lachte, wenn auch ein wenig traurig.
    »Mr. Ashburn war überaus angetan von Ihnen.«
    »Und was dachten Sie von mir?«
    »Ich habe Sie den Wildfang aus dem Hyde Park getauft.«
    Wieder lachte Tessa. Penwyck empfand es wie Musik in seinen Ohren. Er hoffte, dass sie ihm auch dann noch gewogen wäre, wenn er erst einmal gebeichtet hatte, wie sehr

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