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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie mit ihm
besprechen mußte. »Meine Mutter und einer meiner Brüder sind hier. Sie wohnen
im State Hotel.«
    Nun besaß sie Quinns volle
Aufmerksamkeit.
    Er drehte sich zu ihr um, musterte
sie einen Moment prüfend und nahm seinen Mantel, der auf einem Sessel lag.
    »Wo willst du hin?« fragte Melissa
erstaunt.
    »Zu deiner Familie«, erwiderte er.
»Ich möchte mir nicht nachsagen lassen, daß sie mich zuerst aufsuchen mußten.«
Er schaute ihr flüchtig in die Augen, dann wandte er den Blick wieder ab. »Ich
nehme an, du hattest diese Sachen an, als du ihnen begegnet bist?«
    »Hast du gesehen, wie du aussiehst?«
entgegnete Melissa mit einem vielsagenden Blick auf seine schmutzigen Sachen.
    Quinn ignorierte ihre Frage. »Ich
möchte sie heute abend sehen«, sagte er und gab Melissa einen Kuß, der sie mit
einem Schlag ihre Müdigkeit vergessen ließ. »Schlaf gut, Mrs. Rafferty.«
    Melissa griff nach seinem Arm. »Laß
mich mitgehen«, bat sie, obwohl sie spürte, daß Quinn in jedem Fall allein
gehen würde.
    Er schüttelte den Kopf, zog sie für
einen langen, köstlichen Moment an sich und verließ das Haus.
    Quinn betrat das Foyer des einzigen
Hotels von Port Riley im vollen Bewußtsein des schlechten Eindrucks, den er auf
Melissas Familie machen mußte. Nun wünschte er doch, sich die Zeit für ein Bad
genommen und sich umgezogen zu haben.
    Aber als praktischer Mensch sah
Quinn keinen Grund, das Unvermeidliche noch länger aufzuschieben. Er schaute
sich in dem alten, schon etwas heruntergekommenen Hotel um, das im Moment noch
das einzige in der Stadt war. Mit etwas Glück würde bald das neue stehen, das
er zu bauen plante.
    An der Rezeption fragte er nach den
Corbins. Der Empfangschef, der bald in Quinns neuem Hotel arbeiten würde,
lächelte. »Die Dame ist in ihrem Zimmer — Nummer dreiundzwanzig. Der Herr ist
in der Bar.«
    Quinn hatte keine Schwierigkeiten,
seinen Schwager zu entdecken. Er war fast einen Kopf größer als alle anderen
Gäste und wirkte tief in Gedanken versunken.
    Als Quinn sich Adam näherte, sah
dieser ihn im Spiegel hinter der Bar. Mit ernster Miene drehte er sich zu dem
Mann um, der seine kleine Schwester in einem privaten Luxuswaggon entführt
hatte.
    »Rafferty?« fragte er knapp.
    Quinn streckte die Hand aus und
nickte.
    »Adam Corbin.« Ein kurzer Händedruck
wurde gewechselt.
    Quinn bestellte Drinks, und die
Männer zogen sich in eine ruhige Nische zurück.
    »Ich habe meine Schwester nur ganz
kurz gesehen«, begann Adam, während er Quinn mit durchdringenden Blicken
musterte. »Ich muß sagen, daß sie schon besser ausgesehen hat.«
    Quinn seufzte und trank einen
Schluck Whiskey. »Es wird Sie vielleicht nicht überraschen, wenn ich sage, daß
Melissa eine sehr starrsinnige junge Dame ist. Sie sieht aus, wie sie aussehen
will, und hat zweifellos ihre ganz höchstpersönlichen Gründe dafür — wobei der
wichtigste sein mag, mich zu ärgern.«
    Adams düstere Miene hellte sich auf,
dann schüttelte er lachend den Kopf. »Typisch Melissa«, sagte er.

Sieben
    Melissa spürte, wie das Gewicht der
Matratze nachgab, öffnete die Augen und sah, daß Quinn über ihr Bett gebeugt
stand. Die helle Morgensonne schien ins Zimmer.
    »Das Luxusleben hat dich in einen
Faulpelz verwandelt«, bemerkte er augenzwinkernd.
    Melissa richtete sich rasch auf.
»Was machst du hier?« erkundigte sie sich spitz. »Wie spät ist es?«
    Quinn verschränkte die Arme und zog
eine Braue hoch. »Um deine erste Frage zu beantworten — ich bin hier, weil es
mein Zimmer ist. Was die zweite betrifft es wird Zeit, daß du das Bett
verläßt. So spät ist es.«
    Melissa unterdrückte den kindischen
Wunsch, ihm die Zunge herauszustrecken, und strich sich über das aufgelöste
Haar. »Wie ist deine Unterredung mit meiner Mutter verlaufen?« fragte sie
neugierig. »Wird sie dich erschießen, auspeitschen oder an die Piranhas
verfüttern?«
    Quinn grinste sie an, und Melissa
fragte sich, ob der Schuft wohl wußte, wie charmant er war. »Warum fragst du
sie nicht selbst? Sie sitzt unten beim Frühstück mit deinem Bruder.«
    Melissa riß verblüfft die Augen auf.
    Quinn lächelte. »Ich sehe, daß es
dir vor lauter Freude die Sprache verschlagen hat«, scherzte er.
    »Warst du ihnen sympathisch?« fragte
Melissa atemlos. Quinn zuckte die Schultern.
    »Sie schienen zu glauben, ich sei
das Beste, was dir je passiert ist.«
    Melissa machte den Mund auf, um
etwas zu sagen, schloß ihn aber ganz schnell wieder.
    »Dein

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