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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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Frau«,
protestierte Banner, während sie ihren eleganten grünen Hut aufsetzte. »Sie
kann selber für sich sorgen.«
    »Ja«, stimmte Fancy zu und bedachte
Jeff mit einem Blick, als sei es seine Schuld, daß Melissa zu unvernünftigen
Handlungen neigte.
    Jeff schaute in die Wiege, wo das
Baby schlief, und bemühte sich, nicht zu laut zu werden. Caroline war seine
einzige Tochter und nahm einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen ein.
    »Es ist vier Tage her, seit Melissa
aus der Kirche gerannt ist«, erinnerte er die beiden Frauen ruhig. »In der Zeit
hat sie geheiratet und Gott-weiß-was-sonst-nochalles getan. Sagt mir bloß
nicht, sie wäre imstande, auf sich selber aufzupassen!«
    »Es ist sinnlos, dir überhaupt etwas
zu sagen«, versetzte Fancy.
    Banner ging zur Tür. »Du brauchst
mich nicht nach Hause zu bringen, Jeff«, sagte sie. »Ich habe meinen Wagen
mitgebracht.«
    Dennoch ließ Jeff es sich nicht
nehmen, seine Schwägerin hinauszubegleiten. Dort nahm sie seine Hände und
fragte leise: »Du liebst Fancy doch, nicht wahr, Jeff?«
    Er war entrüstet. »Das weißt du
doch!« antwortete er.
    »Dann laß Katherine und die anderen
Melissas Probleme lösen. Du hast genug eigene zu Hause.«
    Die verborgene Bedeutung in Banners
Worten erschütterte Jeff, aber sie ließ ihm keine Zeit, ihr Fragen zu stellen.
    Langsam ging Jeff ins Haus zurück.
Natürlich hatten er und Fancy Probleme — welches Ehepaar hatte die nicht? —,
aber so schlimm, wie Banner es hinstellte, konnten sie doch nicht sein?
    »Ich habe zwei Einzelbetten
bestellt«, sagte Fancy kühl, als Jeff in den Salon zurückkam.
    »Wie bitte?« entgegnete er
verblüfft.
    Fancy schaukelte Carolines Wiege.
»Ich glaube, wir sollten eine Zeitlang lieber nicht zusammen schlafen.«
    Jeff konnte seinen Zorn kaum noch
beherrschen. »Das kann doch nicht dein Ernst sein!« explodierte er. »Großer Gott,
du bist meine Frau, Fancy!«
    Das Baby erwachte und begann zu
schreien.
    »Siehst du, was du angerichtet
hast?« rief Fancy, nahm das Kind auf die Arme und ging auf die Treppe zu.
    Jeff folgte ihr. »Es tut mir leid«,
sagte er leise.
    Fancy bedachte ihn mit einem kühlen
Blick, betrat das Kinderzimmer und ging schweigend mit Caroline auf und ab.
    Jeff empfand den Mangel an
Verständnis zwischen sich und seiner Frau als äußerst quälend, aber er wußte
nicht, was er dagegen tun sollte. Im Grunde hatte alles begonnen, als Fancy
Banners Interesse an der Bewegung übernahm, die für das Wahlrecht der Frauen
kämpfte.
    Er setzte sich auf das Bett, das er
und Fancy einst so glücklich geteilt hatten, und barg das Gesicht in beiden
Händen. Das Baby beruhigte sich allmählich, und endlich kehrte Fancy aus dem
angrenzenden Kinderzimmer zurück.
    »Was ist los mit uns?« fragte Jeff
unglücklich und sah, daß Tränen in Fancys großen blauen Augen standen.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie
nach langem Zögern.
    Jeff stand auf. Er legte seine Hände
sanft auf ihre Schultern, küßte sie auf die Stirn und sagte ruhig: »Dann
sollten wir es besser herausfinden, meinst du nicht?«
    »Wirst du morgen nach Port Riley
fahren?« fragte Fancy sorgenvoll.
    »Nein. Jemand hat mir heute gesagt,
ich hätte schon genug eigene Probleme, und ich glaube, sie hatte recht.«
    Fancy legte ihren Kopf an seine
Brust, seufzte leise, und Jeff wußte wieder nicht, ob er die richtige oder
falsche Entscheidung getroffen hatte.
    Keith stand am Kamin in seinem
Arbeitszimmer, als Tess zu ihm kam. Ihr langes braunes Haar fiel ihr frei über
die Schultern ihres Morgenmantels.
    »Du kommst sehr spät«, sagte sie,
bevor sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn küßte. »Ich bin sehr böse
auf dich.«
    Keith umarmte sie lächelnd. »Warum?
Immerhin ist der Platz einer Frau zu Hause, und da bist du, oder?« Tess stieß
ihren Mann sanft in den Magen.
    »Du hast schon wieder mit Jeff
geredet« sagte sie anklagend.
    Seufzend schüttelte Keith den Kopf.
»Was ist eigentlich los mit Jeff und Fancy? Weißt du etwas darüber?«
    Tess schmiegte sich kurz in Keith'
Arme, dann trat sie zurück. »Fancy ist der Ansicht, daß sie jetzt genug Kinder
haben, und sie will aktiver an den Projekten unserer Gemeinde teilnehmen ...«
    »An der Frauenrechtsbewegung«, warf
Keith ein.
    Tess musterte ihren Mann
argwöhnisch. Er hatte nichts dagegen, den Frauen das Wahlrecht zu gewähren,
aber er war auch ein Corbin, starrsinnig und mit der Neigung, allzu dominant zu
sein.
    Tess nickte. »Jeff glaubt die

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