Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...
Bruder meint, die feste Hand
eines Ehemannes könnte dich wieder zur Vernunft bringen«, fuhr Quinn fort.
Die Wut, die in Melissa erwachte,
erstickte sie fast. »Zur ... Vernunft ... bringen?« stammelte sie,
schlug die Bettdecke zurück und schrie: »So, du sollst mich also zur Vernunft
bringen, was? Dieser arrogante, eingebildete Narr! Ich reiße ihm die Ohren ab!«
Quinn lachte und steckte die Daumen
in seine elegante Weste aus bestickter Seide. »Meine liebste Melissa«, sagte
er, »du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dein sanftes Gemüt
bewundere.«
Melissa warf ein Kissen nach ihm.
»Raus!« schrie sie zornig.
Quinn rührte sich nicht. »Das ist
mein Zimmer«, wiederholte er, während er seinen Blick über ihr dünnes Hemdchen
und ihre spitzenbesetzte lange Unterhose gleiten ließ. »Aber wenn du ganz lieb
bist, darfst du bleiben ...«
Nach einem vernichtenden Blick auf
ihren Mann zog Melissa das pinkfarbene Negligé über, das Mrs. Wright ihr
gegeben hatte, und sagte kühl: »Ich wiederhole es noch einmal: Verlasse diesen
Raum, Quinn. Sofort.«
Doch er kam um das Bett herum und
blieb so dicht vor ihr stehen, daß sie die Hitze spürte, die von seinem Körper
ausging. Obwohl sie vor Ärger bebte, war sie erschüttert über die merkwürdigen
Gefühle, die seine Nähe in ihr erzeugte. Es war, als habe sie jemand aufgehoben
und aus großer Höhe fallen lassen ...
Quinn war so dreist, Melissas
Morgenmantel aufzubinden und ihn über ihre Schultern zu streifen. Keines
Widerstands mehr fähig, schloß sie die Augen und seufzte leise, als seine große
Hand ihre Brust berührte.
Seine Hände glitten mit
erstaunlicher Sanftheit über den zarten Musselin, der ihre Haut versteckte, und
verharrten vor den aufgerichteten Spitzen ihrer festen kleinen Brüste.
Melissa stöhnte hilflos auf, als er mit dem Daumen darüber strich, woraufhin
sie sich noch mehr verhärteten.
Und Quinn besaß die Frechheit,
darüber zu lachen!
Melissa öffnete die Augen und
schaute ihn böse an, selbst als er ihr Hemd herunterzog und ihre Brust entblößte.
Es gelang ihr nicht, ihn davon abzuhalten, denn ihr verräterischer Körper
gehorchte ihr nicht mehr. Aber Quinn sollte wenigstens merken, daß sie kein
williges Opfer war.
Doch ob sein Sieg ein ehrenhafter
war oder nicht, schien Quinn gar nicht zu interessieren. »Wie schön du bist«,
flüsterte er heiser und preßte seinen Mund auf Melissas Brust.
Nun ließ ihre Starre nach, und sie
war endlich wieder zu einer Bewegung fähig — aber keiner anderen, als ihre
Hände in Quinns Nackenhaar zu vergraben und ihn noch fester an sich zu ziehen.
Dafür haßte sie ihn, haßte ihn so
intensiv, daß sie wünschte, er möge nie aufhören, sie zu liebkosen ...
Mit einem lustvollen Stöhnen bog sie
den Kopf zurück, als Quinn ihre andere Brust zu küssen begann: ihre Knie wurden
weich, sie schwankte leicht, und Quinn umfaßte stützend ihren festen kleinen
Po.
Als wäre sie in einen reißenden
Wildwasserfluß gestürzt, klammerte Melissa sich an Quinn und wußte mit
erschreckender Deutlichkeit, daß sie ihm in diesem leidenschaftlichen
Augenblick alles geschenkt hätte, ihren Körper und ihre Seele ...
Doch sein Angriff auf ihre Sinne
endete so plötzlich, wie er begonnen hatte. Quinn löste sich von ihr und trat
zurück. Melissa sank auf die Bettkante. Ihr Stolz war hin, ihre Hemmungen
vergessen.
»Liebe mich, Quinn«, sagte sie
flehend.
Er wich ihren Blicken aus, als
schämte er sich seiner Handlungsweise. »Es ist nicht der richtige Augenblick
dafür«, sagte er rauh und ging zum Barschrank. Melissa sah, wie er eine Flasche
nahm und sie dann resolut wieder absetzte.
Inzwischen hatte sie sich so weit
erholt, daß sie aufstehen und eines ihrer Kleider überstreifen konnte. Aber
ihr Zittern war so heftig, daß es ihr schwerfiel, die Knöpfe zu schließen.
Doch als sie Quinns Finger auf ihrem
Rücken spürte, wirbelte sie herum und maß ihn mit einem zornigen Blick. »Ich
schaffe es schon allein!«
Quinn spreizte die Hände und ging
wortlos hinaus.
Als Melissa fünfzehn Minuten später
das Eßzimmer betrat, stellte sie fest, daß alle schon gegessen hatten und auf
sie warteten.
Quinn und Adam standen bei ihrem
Erscheinen auf, doch Melissa würdigte sie keines Blickes, sondern ging zu ihrer
Mutter und küßte sie auf beide Wangen.
»Guten Morgen, Mama«, sagte sie,
bevor sie Platz nahm und Rührei und Speck auf ihren Teller füllte.
Auch Adam und Quinn setzten sich
wieder
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