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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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wirst müde sein, Liebes. Möchtest du nicht ein Bad nehmen?
Ich lasse dir in der Zwischenzeit dein Bett beziehen.«
    Melissa nickte dankbar.
    Quinn hatte ganz Port Riley nach seiner
Frau abgesucht, aber weder von Melissa noch von dem Mann, der sie morgens
besucht hatte, eine Spur gefunden.
    Mrs. Wright und Helga munkelten in
der Küche, ihre Herrin sei mit ihrem früheren Verlobten durchgebrannt, und
Quinn gab sich die größte Mühe, nicht zu dem gleichen Schluß zu kommen.
    Als Mitch kam, lief Quinn schon seit
zwanzig Minuten durch sein Arbeitszimmer, ein Glas Brandy in der Hand, und
zerbrach sich den Kopf darüber, wo Melissa stecken konnte.
    »Hast du schon etwas gehört?« fragte
Mitch verständnisvoll.
    Quinn schüttelte den Kopf.
    Mitch hängte seinen Hut auf und
schenkte sich einen Brandy ein. »Meinst du, sie hätte dich verlassen?« fragte
er zögernd.
    Quinn fuhr sich mit der Hand durchs
Haar. Melissa war schon einmal in einer dramatischen Situation geflohen, ohne
ein Wort des Abschieds und ohne Erklärung, und daher war es durchaus möglich,
daß sie es nach Ajax' Erscheinen an diesem Morgen von neuem getan hatte. Aber
irgendwie wollte Quinn es doch nicht glauben. Er war ziemlich sicher, daß
Melissa sich von ihm verabschiedet oder wenigstens eine Nachricht hinterlassen
hätte ...
    »Ich weiß es nicht«, sagte er nach
langem Zögern.
    »Habt ihr euch gestritten?«
    Quinn biß sich auf die Lippen und
dachte daran, wie es gewesen war, Melissa in den Armen zu halten. Gestritten?
Nun ja, nachdem die Druckerpresse hier abgeliefert worden war, hatte es einen
kurzen Wortwechsel gegeben, aber das war doch kein Grund, ihn Hals über Kopf zu
verlassen!
    »Nein«, sagte er rauh. »Es steht
bestens zwischen uns. Besser als je zuvor.« Mitch seufzte — dann schien er zu
erstarren und fluchte verhalten.
    »Was ist?« fragte Quinn sofort.
    »Nichts als eine verrückte Idee,
aber ...«
    »Los, sag es schon!«
    »Als ich heute abend aus meinem Büro
kam, fiel mir auf, daß dein Waggon nicht auf den Schienen stand. Hast du ihn in
die Berge hinaufgeschickt oder sonst wohin?«
    Plötzlich ging auch Quinn ein Licht
auf. Er hatte Melissa den Ersatzschlüssel für den Waggon gegeben und ihn nie
zurückerhalten ...
    Er lachte schallend.
    »Was ist so lustig?« erkundigte sich
Mitch erstaunt.
    Doch Quinns Lachen verstummte
schnell. »Ich glaube, ich weiß, was meiner Frau passiert ist«, sagte er,
während er sich seinen Mantel schnappte und zur Tür eilte. Mitch blieb nichts
anderes übrig, als ihm zu folgen.
    »Meinst du, sie war im Waggon, als
der Zug abfuhr?«
    Quinn nickte und grinste, als er
sich Melissas Überraschung vorstellte. »Genau das«, bestätigte er. »Aber ich
werde mich trotzdem vergewissern.«
    Sie waren noch keine zwei Straßen
weit gegangen, als die kleine Tochter des Telegrafenbeamten mit einem gelben
Umschlag auf sie zukam.
    »Für Sie, Mister Rafferty.«
    Quinn gab dem Kind eine Münze und
riß den Umschlag auf.
    »Melissa ist in Port Hastings. Ihr
ist nichts passiert«, war die
kurze Botschaft, unterzeichnet mit H .S.
    Fünf Minuten später stand Quinn im
Telegrafenamt und gab ein Antworttelegramm auf, wobei Mitch ihm neugierig über
die Schulter schaute. Doch als sie schon auf dem Weg zum Saloon waren, um
Melissas Wiederauftauchen zu feiern, kam Quinn ein beunruhigender Gedanke. Es
bestand immer noch die Möglichkeit, daß Melissa ihre Meinung nach dem
Wiedersehen mit Ajax geändert hatte ... Vielleicht war ihre Leidenschaft für
ihn von neuem erwacht, und sie hatte ihn bei der Hand genommen und in den
luxuriösen Eisenbahnwaggon geführt, um mit ihm allein zu sein ...
    Quinn drehte sich ohne ein Wort um
und ging mit langen Schritten nach Hause zurück.
    »Was zum Teufel ...?« beschwerte
sich Mitch, dem wieder nichts anderes übrigblieb, als dem Freund zu folgen.
»Ich reite nach Port Hastings.«
    »Heute abend noch?«
    Quinn nickte eigensinnig.
    »Mann, weißt du, wie weit das ist?
Du wirst die ganze Nacht auf dem Pferd sitzen!«
    Doch das beunruhigte Quinn nicht im
geringsten.
    Melissa hatte gut geschlafen und lag noch
im Bett, als Katherine ihr das Frühstück und ein Telegramm brachte. »Es kam
gestern abend, als du schon schliefst«, sagte ihre Mutter.
    Melissas Herz klopfte schneller, als
sie den Umschlag aufriß. »Das Leben ist zu friedlich ohne dich. Komm
bald nach Hause. Quinn.«
    Melissa las die Nachricht zweimal,
auf der Suche nach einem Wort, das sie nicht finden konnte. Ihre

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