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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu warten, dass jemand ihr zu Hilfe und zum Schutz kam. Doch sie wollte es auch nicht mehr länger hinnehmen, im Krankenhaus festgehalten zu sein. Also stieg sie aus dem Bett und wartete darauf, dass das Schwindelgefühl sie verließ. Dann ging sie sehr langsam und ruhig auf den Spiegel an der gegenüberliegenden Wand zu.
    Diese Konfrontation hatte sie bisher vermieden. Da sie sich in nichts an ihr Aussehen erinnern konnte, waren ihr Tausende von Möglichkeiten durch den Kopf geschossen. Wer war sie? Aber wie konnte sie anfangen, sich daran zu erinnern, wenn sie nicht einmal die Farbe ihrer Augen kannte. Tief atmete sie durch, stellte sich vor den Spiegel und sah hinein.
    Viel zu dünn, stellte sie als Erstes fest. Viel zu bleich. Aber wenigstens bin ich nicht hässlich, ging es ihr dann erleichtert durch den Sinn. Ihre Augen hatten eine sehr eigenwillige Farbe, aber sie standen wenigstens nicht schief oder traten gar hervor.
    Sie fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. Dünn, dachte sie erneut, delikat und ängstlich. In ihrem Spiegelbild sah sie nichts, was ihrem Vater ähnlich gewesen wäre. Aus seinem Gesicht sprach Stärke. In ihrem eigenen stand nur Zerbrechlichkeit und tiefe Verletzlichkeit.
    „Wer bist du?“ fragte sich Gabriella und drückte ihre Handfläche gegen das Spiegelglas. Was bist du?
    Plötzlich verachtete sie sich. Sie überließ sich ihrer Verzweiflung und begann zu weinen.
    Gabriella schwor sich, dass ihr so etwas nicht noch einmal passieren würde. Sie war so von ihren Gefühlen überwältigt gewesen, dass sie haltlos in Schluchzen ausgebrochen war, bis sie keine Tränen mehr hatte. Zur Beruhigung nahm sie eine heiße, wohltuende Dusche. Als sie damit fertig war, hatte sie einen Entschluss gefasst. Von jetzt an wollte sie sich mutig mit allen aufkommenden Bildern auseinander setzen. Wenn sie eine Antwort auf ihre Fragen finden wollte, war das die einzige Möglichkeit.
    Al es der Reihe nach. Gabriella zog den Morgenmantel über, den sie im Schrank gefunden hatte. Ein dicker, molliger, grüner Mantel. An den Rändern war er ein wenig abgestoßen. Vielleicht mein Lieblingsstück, dachte sie und schmiegte sich in den kuscheligen Mantel. Ansonsten war im Schrank nichts mehr gewesen. Entschlossen drückte Gabriella auf die Klingel und wartete auf die Schwester.
    „Ich möchte meine Kleider haben“, erklärte sie bei deren Erscheinen.
    „Eure Hoheit, Sie sollten nicht…“
    „Ich werde, falls nötig, mit dem Arzt sprechen. Ich brauche einen Friseur, Kosmetika und passende Garderobe!“ Mit einer befehlenden Geste, die ihre Nervosität überspielen sollte, wies sie die Schwester an. „Ich werde heute früh nach Hause zurückkehren.“
    Man argumentierte nicht mit Fürstentöchtern. Die Schwester entschuldigte sich höflich und ging sofort, den Doktor zu benachrichtigen.
    „Nun, was soll das alles bedeuten?“ Der Arzt eilte in das Zimmer. Er strahlte Wärme, gute Laune und Geduld aus. „Eure Hoheit, Sie sollten noch nicht aufstehen.“
    Es war an der Zeit, ihre Möglichkeiten auszuprobieren. „Dr. Franco, ich schätze Ihre Fähigkeiten und Ihre Freundlichkeit. Aber ich gehe heute nach Hause zurück.“
    „Nach Hause. Meine liebe Gabriella.“ Eindringlich sah er sie an, als er auf sie zutrat.
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf, damit verneinte sie seine unausgesprochene Frage.
    „Ich kann mich nicht erinnern.“
    Dr. Franco nickte.
    „Ich habe mit Dr. Kijinsky gesprochen. Er hat auf diesem Gebiet wesentlich mehr Erfahrung als ich. Heute Nachmittag…“
    „Ich werde diesen Dr. Kijinsky empfangen, aber nicht heute Nachmittag.“
    Sie steckte die Hände in die Taschen ihres Mantels und berührte plötzlich einen langen, schmalen Gegenstand. Gabriella zog ihn hervor und hatte eine Haarnadel in der Hand. Fest hielt Brie sie mit der Hand umschlossen, als könnte sie dadurch Erinnerungen heraufbeschwören. „Ich muss diese Lage auf meine eigene Art in den Griff bekommen. Vielleicht werde ich mich erinnern, wenn ich wieder in vertrauter Umgebung bin. Gestern, nachdem mein … Vater gegangen war, haben Sie mir versichert, dass dieser Gedächtnisverlust nur vorübergehend sei und dass ich außer Ermüdungserscheinungen und einem Schock sonst keinen weiteren Schaden genommen habe. Wenn dem so ist, dann kann ich ebenso gut zu Hause ruhen und mich dort erholen.“
    „Aber hier können wir uns wesentlich besser um Sie kümmern.“
    Gabriella lächelte. „Ich möchte aber nicht, dass man sich

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