Cordina's Royal Family 1-4
hinaus.“
„Ich werde ihr lästig sein, aber sie wird mich ertragen.“ Dann ging er zu seinem Vater und küsste ihn auf die Wange. „Wir halten in dieser Sache zusammen, Papa.“
Armand wartete, bis sich die Tür hinter seinem Sohn schloss. Keiner der Berichte, keine Akte, kein Plan, der besprochen worden war, hatte ihn beruhigt. Doch die schlichten Worte und der zarte Kuss hatten viel mehr als das bewirkt.
„Von allen meinen Kindern ist Bennett der Einzige, den ich nie im Vorhinein durchschauen kann.“
„Er wäre geschmeichelt, das zu hören.“ Alexander lächelte.
„Als Junge hat er jeden entkräfteten Vogel, jedes verwundete Kätzchen gefunden und immer geglaubt, sie wieder aufpäppeln zu können. Manchmal gelang es ihm. Gelegentlich mache ich mir Sorgen, seine Gefühle könnten zu tief gehen. Er ist deiner Mutter so ähnlich.“ Armand schüttelte den Kopf und erhob sich. „Soll ich Kaffee bestellen, Alexander?“
„Nein, nicht für mich. Ich muss nach Le Havre fahren zu einem Schiffsempfang.“
„Was für eine Begeisterung.“
„Ich werde sie zeigen, wenn die Zeit gekommen ist.“
„Das bezweifle ich nicht. Es geht um Eve?“
„Ja“
Mit einem Nicken ging Armand an das Fenster und öffnete es. Vielleicht nahm die Meeresbrise etwas von der Spannung, die noch im Raum hing.
„Alex, ich habe Augen im Kopf. Ich glaube, ich verstehe deine Gefühle.“
„Vielleicht, aber ich habe gerade selbst erst begonnen, sie zu verstehen.“
„Als ich ein junger Mann war, jünger als du, musste ich ein Land regieren. Natürlich war ich vom Augenblick meiner Geburt an darauf vorbereitet worden. Aber niemand, schon gar nicht ich selbst, hatte erwartet, dass es so früh sein würde. Dein Großvater wurde krank und starb drei Tage später. Es war eine schwierige Zeit. Ich war vierundzwanzig. Viele Mitglieder des Kronrats sorgten sich wegen meines Alters und meines Temperaments.“ Er drehte sich um, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. „Ich war nicht immer so diskret wie du.“
„Bennett muss etwas von dir geerbt haben.“
Zum ersten Mal seit Tagen lachte Armand. „Ich war nicht ganz so indiskret. Jedenfalls, nachdem ich knapp ein Jahr regiert hatte, unternahm ich eine offizielle Reise nach England. Ich sah Elizabeth, und alle losen Teile meines Lebens fügten sich zu einem Ganzen zusammen. So zu lieben, Alex, ist schmerzhaft und schöner als alles, was du je sehen oder berühren kannst.“
„Ich weiß.“
Armand seufzte tief. „Das dachte ich mir schon. Hast du dir überlegt, was du von ihr verlangen würdest?“
„Immer und immer wieder. Und immer und immer wieder habe ich mir gesagt, dass ich es nicht tun kann. Sie müsste alle Opfer bringen und sich vollständig anpassen. Ich weiß nicht einmal, ob ich ihr begreiflich machen kann, wie sehr ihr Leben sich verändern würde, falls sie mich akzeptiert.“
„Liebt sie dich?“
„Ja.“ Er schwieg und presste die Finger gegen seine Augen. „Ich hoffe es. Es fällt mir schwer, mir ihrer Gefühle sicher zu sein, nachdem ich meine eigenen so lange bekämpft habe.“
Auch das verstand Armand. Als er sich verliebte, hatte er keinen Vater gehabt, bei dem er sich aussprechen konnte.
„Willst du meine Zustimmung oder meinen Rat?“
Alexander ließ die Hand sinken. „Beides.“
„Deine Wahl gefällt mir.“ Armand ging lächelnd auf seinen Sohn zu. „Sie wird eine Prinzessin abgeben, auf die Cordina stolz sein kann.“
„Danke.“ Sie hielten sich die Hände. „Aber ich denke, eine Prinzessin zu sein wird Eve bei weitem nicht so gefallen wie dem Volk von Cordina“, gab Alexander zu bedenken.
„Wenn sie dich liebt, wird die Last, die sie zu tragen hat, nicht so schwer sein. Und deine auch nicht, wenn deine Zeit gekommen ist.“
„Wenn sie mich liebt.“ Alexander machte eine Pause. „Ich danke dir für deine Zustimmung, Vater. Jetzt dein Rat!“
„Es gibt wenige Menschen, denen du dein Herz öffnen kannst, voll öffnen. Wenn du eine Frau findest, mit der du dein Leben teilst, halte nichts vor ihr zurück. Die Schultern einer Frau sind stark. Nutze sie.“
„Ich will sie beschützen.“
„Natürlich. Das eine schließt das andere nicht aus. Ich habe etwas für dich.“ Er verließ die Bibliothek durch die Verbindungstür zu seinem Büro.
Gleich darauf kam er mit einer kleinen schwarzen Samtschatulle zurück, die er fest in der Hand hielt, während er auf seinen Sohn zuging.
„Ich habe mich schon gefragt, wie es sein
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