Cordina's Royal Family 1-4
geschehen.“
„Das glaube ich immer, wenn ich ihn sehe. Sonst fällt es mir nicht so leicht.“ Sie küsste ihn, fand, es sei nicht genug, und umarmte ihn auch noch kurz. „Ich sehe dich heute Abend.“
„Spielen wir eine Runde Romme?“
„Du schuldest mir noch dreiundfünfzig Dollar vom letzten Mal.“
„Wer rechnet schon nach?“
„Ich.“ Sie brachte ein Lächeln zu Stande.
Er sah ihr nach, wie sie den Mittelgang entlang und hinter die Bühne ging. Die Leibwächter folgten ihr.
Gabriella und Chris kamen vorbei und versuchten sie zu überreden, den Nachmittag mit ihnen in einem Cafe am Meer zu verbringen. Ihr Assistent brachte ihr Kaffee und Plätzchen und verwöhnte sie damit. Einer der Schauspieler bot ihr seine Künstlergarderobe für ein Nickerchen an, und ein Mitarbeiter von der Maske schlug vor, mit einer Creme die Schatten unter ihren Augen zu vertreiben.
Eve kochte vor Wut, als die Proben für den Tag vorüber waren. „Wenn noch eine Person, eine einzige Person mir sagt, ich solle mich ausruhen, bekommt sie meine Faust zu spüren“, sagte Eve vor sich hin, als sie den Korridor hinter der Bühne entlangging.
„Von mir werden Sie es nicht hören.“
Sie blieb unvermittelt stehen. Pete stand über einen der Koffer gebeugt und schloss gerade die Dekorationsstücke weg.
„Ich dachte, es wären bereits alle gegangen.“
„Fast alle.“ Schlüssel klirrten an seinem Gürtel, als er sich aufrichtete.
„Ich habe noch ein paar Sachen wegzuräumen. Konnte keinen Karton für diese Vase finden, oder was immer das Ding sein soll.“
„Lassen Sie sie auf der Bühne. Sie ist zu hässlich, als dass irgendjemand sie stehlen würde.“
„Sie haben selbst gesagt, sie sollte billig sein.“
„Und Sie haben das Richtige geliefert.“ Sie massierte ihren verspannten Nacken. „Ich weiß, Sie sind gewissenhaft, aber das Theater wird jetzt zugesperrt. Bei den Sicherheitsmaßnahmen brauchen Sie keine Angst zu haben, jemand könnte mit den Requisiten verschwinden. Warum gehen Sie nicht essen?“
„Ich denke drüber nach.“ Er zögerte immer noch und spielte mit seinen Schlüsseln.
„Gibt es ein Problem?“
„Nein. Ich hab Ihnen was zu sagen.“
Eve nickte amüsiert. „Dann mal los.“
Er rieb sich das Kinn. „Also, wie Sie mich aus dem Theater gescheucht haben … na ja, ich hätte mich schneller bewegt, hätte ich gewusst, was los war. Russ Talbot hat uns erzählt, wie Sie sich vergewissert haben, dass alle draußen waren. Ziemlich heldenhaft, aber dumm.“ Er sah sie an. „Aber heldenhaft.“
„Ich war weder dumm noch heldenhaft. Was ich getan habe, war einfach nötig.“
„Ich möchte Sie auf einen Drink einladen.“
Einen Moment war sie sprachlos. Das war das größte persönliche Entgegenkommen, das sie je bei ihm erlebt hatte. „Sehr gern, aber heute Abend werde ich abgeholt. Wie wäre es mit morgen, gleich nach den Proben?“
„In Ordnung.“ Pete rückte seinen Gürtel zurecht. „Sie sind in Ordnung, Miss Hamilton.“
„Sie auch“, sagte sie und fühlte sich besser als während des ganzen Tages.
Eve ging in die entgegengesetzte Richtung zu ihrem jetzigen Büro, vorbei an ihrem alten. Viertel nach sechs, dachte sie nach einem Blick auf die Uhr. Alexander verspätete sich. Sie hatte den ganzen Tag gewartet, nervös und ungeduldig, darauf, dass es endlich sechs Uhr sein würde. Jetzt musste sie eben noch ein bisschen länger warten.
Warum wollte er mit ihr reden? Um die Beziehung so sauber wie möglich zu lösen. Er musste wissen, wie sehr sie ihn liebte. Er wollte sie nicht verletzen. Hatte er das nicht gesagt? Jetzt würde er die Beziehung abbrechen, bevor für sie alles noch viel schlimmer wurde.
Er begehrte sie immer noch. Daran zweifelte sie nicht. Aber da war sein Ehrgefühl. Das Einzige, was er bieten konnte, waren ein paar heimliche Stunden in der Nacht. Sein Sinn für das, was richtig und fair war, gestattete ihm nicht, lange so weiterzumachen. Lag nicht gerade darin einer der Gründe, weshalb sie ihn liebte?
Ich werde nichts bereuen, rief Eve sich ins Gedächtnis. Sie hatte gewusst, dass die Beziehung nicht von Dauer sein konnte, und das von Anfang an akzeptiert. Prinzen und Paläste – sie hatten keinen Platz in ihrem Leben.
Seufzend schlug sie das kleine Buch auf, das sie an diesem Morgen in ihren Aktenkoffer gesteckt hatte. Darin lag die gepresste Blume, jene, die Alexander ihr geschenkt und die sie sich hinters Ohr gesteckt hatte. Vor zwei Wochen? Ein
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