Cordina's Royal Family 1-4
Tee, Alex.“ Gabriella drückte ihm eine Tasse in die Hand, aber er schüttelte den Kopf. „Tu dir das nicht an“, sagte sie. „Eve braucht dich stark, nicht von Schuld zerfressen.“
„Ich hätte sie beschützen sollen. Ich hätte sie in Sicherheit bringen sollen.“ Er schloss die Augen, konnte jedoch noch immer dieses schreckliche Bild sehen, wie sie sich vor ihn gestellt und ihre Arme als Schutzschild um seinen Körper gelegt hatte. „Er wollte mich treffen.“
„Dich oder einen von uns.“ Sie legte die Hand auf sein Knie. „Wenn es eine Schuld gibt, teilen wir sie alle. Alex, in den schlimmsten Tagen meines Lebens warst du für mich da. Lass mich jetzt dir helfen.“
Seine Hand bedeckte ihre. Das war alles, was er ihr geben konnte.
Reeve kam zurück in den Warteraum. Er sah seine Frau an, berührte sie kurz an der Schulter, dann ging er zu Armand, der am Fenster stand.
Armand nickte nur und hielt weiter seine stille Wache. Auch er wusste, wie man betete.
Chris hielt es nicht länger aus, zu sitzen, stand auf, ging hinaus auf den Korridor und wieder zurück. Tränen, die sie nicht hatte zurückhalten können, trockneten auf ihren Wangen.
Sie spürte, wie Gabriella den Arm um sie legte, und lehnte sich dagegen.
„Wir dürfen sie nicht verlieren.“
„Nein.“ Gabriella hielt sie fest im Arm. „Wir werden sie nicht verlieren.“
Behutsam zog sie Chris zu einem Stuhl. „Erinnerst du dich noch an die Geschichten, die du mir über Eve erzählt hast, als wir zusammen in der Schule waren? Ich hatte mich immer gefragt, wie es sein mochte, eine Schwester zu haben.“
„Ja, ich erinnere mich.“ Chris atmete tief durch. „Du dachtest, es wäre wunderbar.“
„Fast immer war ich von Männern und Jungen umgeben.“ Gabriella lächelte und sah sich, Chris’ Hände in ihren, ihre Familie an. „Du hast mir ein Bild von Eve gezeigt. Darauf war sie zwölf oder dreizehn, glaube ich, und schön, sogar als Kind. Mir gefiel die Vorstellung, so jemanden zu haben, um Gemeinsames mit ihm zu erleben.“
„Und ich habe dir erzählt, wie ich sie in meinem Zimmer angetroffen habe. Mein ganzes Make-up war auf dem Frisiertisch in einer Reihe aufgestellt, und sie experimentierte gerade mit meinem besten Lidschatten. Ihre Augen sahen aus wie Garagentore.“ Chris fuhr sich mit den Fingerspitzen unter den Augen entlang, um die Tränen wegzuwischen. „Sie fand, sie sah toll aus.“
Chris schniefte und nahm das Papiertaschentuch, das Gabriella ihr reichte. „Sie hasste es, dass man sie ins Internat schickte.“ Zittrig atmete sie aus und wieder ein.
„Dad hielt es für das Beste, und er hatte auch Recht, aber ihr war es so zuwider. Wir alle hielten Eve für ein nettes, liebes Mädchen, aber für nicht allzu klug. Meine Güte, wie sehr sie uns das Gegenteil bewiesen hat! Sie weigerte sich einfach, ihre Zeit mit Dingen zu vergeuden, die sie nicht interessierten. Stattdessen las sie Magazine oder hörte sich die neuesten CDs an.“
„Sie hat dir doch immer diese lustigen Briefe geschrieben. Manchmal hast du sie mir vorgelesen.“
„Diejenigen, in denen sie die Mädchen im Schlafsaal oder ihre Geschichtslehrerin beschrieb. Damals hätten wir schon merken sollen, dass sie ein Talent fürs Theater hat. Oh Brie, wie lange noch?“
„Nur noch kurze Zeit“, antwortete sie leise. „Früher dachten wir, sie und Bennett … Sie schienen so gut zusammenzupassen.“ Sie sah zu Alexander hinüber, der auf seine Hände hinunterblickte. „Ist es nicht seltsam, dass die Menschen, die uns viel bedeuten, zusammenfinden sollten?“
„Sie liebt ihn so sehr.“ Jetzt sah auch Chris zu Alexander hinüber. „Ich wollte, dass sie mit mir nach Houston zurückkehrt. Sie konnte ihn nicht verlassen. Fast war es so, als hätte sie gewusst, dass die Zeit kommen würde, da sie ihn beschützte.“ Ihre Stimme brach, und sie schüttelte den Kopf, bevor sie weitersprach. „Sie sagte, es sei egal, was er empfinde, sie wolle nur so viel Zeit wie irgend möglich mit ihm verbringen.“
Brie seufzte. „Alexander verschließt sich, so oft sogar vor sich selbst. Aber an seinen Gefühlen, glaube ich, kann man nicht länger zweifeln. Er gibt sich allein die Schuld. Nicht den Umständen, nicht Deboque oder dem Schicksal, sondern einzig und allein sich selbst.“
„Eve würde es nicht tun.“
„Nein.“
Chris rieb sich die Augen und stand auf. Es fiel ihr nicht leicht, durch den Raum zu ihm hinüberzugehen. Aber sie tat es für Eve. Als
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