Cordina's Royal Family 1-4
ging neben der Frau des Admirals, als Bennett an einer Reihe von Offizieren und Seeleuten entlanggeführt wurde.
Hin und wieder blieb er stehen, um einem der Männer eine persönliche Frage zu stellen und sich seine Antwort darauf anzuhören. Selbst ein zufälliger Beobachter hätte bemerken können, dass die Männer, die er begrüßte, ihm mehr als nur Achtung entgegenbrachten. Sie liebten ihn.
Obwohl Bennett, dessen war sich Hannah sicher, genug Schiffe für den Rest seines Lebens gesehen hatte, besichtigte er die Brücke, die Offiziersunterkünfte und die Kombüsen mit offensichtlicher Begeisterung.
Bennett nahm seinen Rundgang zügig vor. Er musste Fragen stellen, verdientes Lob aussprechen, wusste jedoch: Die Seesäcke waren gepackt und standen bereit. Er schüttelte dem Captain noch einmal die Hand, in dem Wissen, dass dieser Mann allen Grund hatte, stolz auf sein Schiff und seine Mannschaft zu sein. Als er die Laufplanke betrat, brachen sie erneut in Beifallsrufe aus. Bennett musste sich fragen, ob seinetwegen oder weil die Veranstaltung endlich vorüber war und die Männer an Land gehen konnten.
Das Protokoll verlangte, dass der Prinz durch alle Hauptquartiere begleitet wurde. Er zeigte sich interessiert und freundlich, und erst als er endlich wieder in seinem Wagen saß, stieß er einen langen Fluch aus.
„Wie bitte, Hoheit?”
Bennett tätschelte Hannahs Hand, bevor er den Motor startete. „Vier Stunden … Danke, dass Sie es mit mir zusammen ertragen haben.”
„Ich fand es faszinierend.” Nichts hatte sich je so wunderbar angefühlt wie der Fahrtwind, als das Cabrio an Tempo gewann. „Die Schiffsbesichtigung war besonders lehrreich.”
Er sah zu ihr hinüber, überrascht, dass ein Schiff und einige bombastische Reden ihr so gut gefallen hatten. „Wenn ich gewusst hätte, dass es Sie wirklich interessiert, hätte ich mich nicht so beeilt.”
„Vermutlich wird Ihnen das alles nach einer gewissen Zeit zur Routine und ein wenig langweilig.”
„Ich habe an die Männer gedacht. Das Einzige, was sie wirklich wollten, war, an Land zu gehen zu ihren Frauen oder Geliebten – oder beides.”
Lächelnd wandte er sich ihr kurz zu. „Sie können sich nicht vorstellen, wie es ist, vier Monate lang auf See zu sein, wenn die einzige Frau, die man sieht, auf einem Hochglanzfoto mit Heftklammern in der Mitte abgebildet ist.”
Um ihre Lippen zuckte es, aber es gelang ihr, nur bestätigend zu lächeln. „Nein, das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Aber ich glaube, die Zeit auf See hat Ihnen gefallen, Bennett. Man merkte es an der Art, wie Sie mit den Männern gesprochen und das Schiff besichtigt haben.”
Eine Weile schwieg er, freudig überrascht, dass sie das so schnell bemerkt hatte. „Damals war ich mehr Offizier und weniger Prinz. Ich kann nicht sagen, dass mir die Seefahrt im Blut liegt, wie es bei Captain Dumont der Fall ist, aber diese Erfahrung werde ich niemals vergessen.”
„Was ist Ihnen am stärksten in Erinnerung geblieben?”
„Der Sonnenuntergang, wie man ihn auf See beobachtet, oder mehr noch, einen Sturm zu erleben. Wir gerieten bei Kreta in einen. Die Wellen bildeten eine Wand und waren etwa fünfzehn Meter hoch. Der Wind toste so laut, so heftig, dass man dem anderen ins Ohr brüllen konnte, und er hat nichts gehört. Kein Himmel war zu sehen, nur Wasser, eine haushohe Wellenwand nach der anderen. Eine solche Erfahrung verändert den Menschen.”
„In welcher Weise?”
„Man erkennt, egal, wer oder was man ist, dass es etwas Größeres, Mächtigeres gibt. Die Natur schafft einen Ausgleich, Hannah. Schauen Sie sich jetzt die See an.” Mit einer Hand deutete er auf das Meer. „Ruhig, fast unnatürlich schön. Ein Sturm macht sie nicht weniger schön, nur gefährlicher.”
„Das klingt, als würden Sie die Gefahr vorziehen.” Sie verstand auch das nur zu gut.
„Manchmal. Gefahr ist eine Verführung an sich.” Nach einem kurzen Zeichen für den nachfolgenden Wagen hielt Bennett an. „Im Moment bevorzuge ich die Ruhe.” Er stieg aus. „Kommen Sie mit mir an den Strand, Hannah.” Er öffnete ihre Tür und streckte ihr eine Hand entgegen. „Ich habe Marissa Muschelschalen versprochen.”
„Ihr Leibwächter wirkt nicht sehr zufrieden.” Sie war es auch nicht, als sie feststellte, wie ungeschützt sie waren.
„Meine Wächter wären nur zufrieden, wenn ich in einer kugelsicheren Glashaube säße. Kommen Sie, Hannah! Sagten Sie nicht, die Meeresluft sei gut
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