Cordina's Royal Family 1-4
für die Gesundheit?”
„Ja.” Sie legte ihre Hand in seine. „Sie müssen Muscheln sammeln, die groß genug sind, dass man sie nicht verschlucken kann. In Marissas Alter verschlucken Kinder die unmöglichsten Dinge.”
„Sie denken immer praktisch.” Mit einem leichten Lachen hob er sie an der Tail e über eine niedrige Ufermauer. Er sah, wie sie den Blick über seine Schulter hinweg richtete, und wusste, dass ihnen ein Wächter in diskretem Abstand folgte. „Sie sollten Ihre Schuhe ausziehen, Hannah. Es kommt sonst nur Sand hinein.”
Das war auch praktisch. Und logisch. Hannah versuchte sich einzureden, dass sie nicht zusammen mit ihren Pumps einen Teil ihrer Tarnung ablegte. „Sie müssen in diesen Gewässern faszinierende Korallenformationen haben.”
„Tauchen Sie?”
„Nein”, log sie. „Ich bin keine gute Schwimmerin. Aber ich war vor ein paar Jahren in London in einer Meeresausstellung. Bis dahin hatte ich keine Ahnung von der unglaublichen Vielfalt von Muscheln oder davon, wie wertvoll sie sein können.”
„Was für ein Glück für mich, dass Marissa einen schlichten Geschmack hat.” Er hielt ihre Hand fest, während er mit ihr zum Wasser ging. „Ein paar Miesmuscheln, und sie wird begeistert sein.”
„Es ist nett von Ihnen, dass Sie an sie denken.” Er war tatsächlich nett.
Das war schwer zu übersehen. „Sie scheinen bei Ihren Nichten und Neffen äußerst beliebt zu sein.”
„Ach, das kommt vermutlich daher, dass es mir nichts ausmacht, von Zeit zu Zeit beim Spielen einen Narren aus mir zu machen. Was ist mit der hier?” Er bückte sich und hob eine lange Spirale auf, die von einer größeren Muschel abgebrochen und von Ebbe und Flut glatt geschliffen worden war. An der Spitze befand sich eine Verdickung, die fast wie eine Krone aussah.
„Sehr passend”, bemerkte Hannah, als er sie ihr reichte.
„Marissa achtet nicht darauf, ob etwas passend ist. Sie zieht das Hübsche vor.”
„Die Muschel ist hübsch.” Lächelnd strich Hannah mit einem Finger über die Rundung. „Sie sollte sie auf die Fensterbank legen, wo die Sonnenstrahlen darauf fallen. Oh, sehen Sie nur.” Selbstvergessen watete sie in die Brandung und hob eine unversehrte Muschelschale auf. Sie war fächerförmig, außen weiß und rosa schimmernd auf der Innenseite der flachen Schale. „Sie könnten ihr erzählen, dass Feen ihre Kekse zum Tee daraus nehmen.”
„Hannah glaubt also an Feen”, sagte er leise.
Sie reichte ihm die Muschelschale. „Nein, aber Marissa vermutlich.”
Bennett ließ die Muschel in seine Tasche gleiten. „Ihre Füße sind nass.”
„Sie werden schnell wieder trocken.” Sie machte einen Schritt zurück.
Wieder nahm er ihre Hand und ging mit ihr durch die flache, schäumende Brandung.
„Da wir schon einmal hier sind, sollten wir ein paar mehr suchen.” Ohne auf eine Antwort zu warten, begann er, die Uferlinie entlangzugehen.
Das Wasser umspülte warm und sanft ihre Füße und Knöchel, aber wärmer und sanfter noch war die Brise, die über das Meer herüberwehte.
Durch das kristallklare Wasser hindurch sah sie den Grund aus weißem Sand und die glitzernden, funkelnden Muschelschalen, die die Wellen zerbrochen hatten. Hier war die Brandung ruhig, ein Raunen und Wispern.
Es hat nichts Romantisches an sich, warnte Hannah sich. Sie konnte sich nicht erlauben zuzugeben, dass es doch so war. Sie bewegte sich auf einem so schmalen und scharfen Grat wie noch nie zuvor. Ein Fehltritt, und ein Unglück, wenn nicht sogar ein Krieg, wäre die Folge. Entschlossen lenkte sie ihre Gedanken auf die Sicherheitsbeamten wenige Meter hinter ihnen.
„Die Feier heute war sehr schön. Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mich gebeten haben mitzukommen.”
„Meine Gründe waren rein egoistischer Natur. Ich habe mich nach Ihrer Gesellschaft gesehnt.”
Sie bemühte sich, von seine Worten ungerührt zu bleiben. „In England ist die Königsfamilie oft Zielscheibe von Satire und Kritik, hinter allem jedoch liegt eine tiefe Zuneigung. Dieselbe Liebe und Achtung bringt man hier, wie ich sehe, auch Ihrer Familie entgegen.”
„Mein Vater würde Ihnen jetzt sagen, dass wir unserem Volk ebenso sehr dienen, wie wir es regieren. Er gibt ihm Stabilität und Zuversicht. Alex gibt ihm Hoffnung für die Zukunft. In El a findet es Glanz, Intelligenz und Menschlichkeit.”
„Und in Ihnen?”
„Unterhaltung.”
Seine Antwort ärgerte sie. Sie konnte nicht sagen, warum, aber diese arglose
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