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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war.
    Dennoch hob sie lässig ihr Glas, als er sich neben sie setzte.
    „Haben Sie die genaue Zeit, Mademoiselle?”
    „Ja. Es ist Viertel vor zwölf.”
    „Danke.” Er verlangte per Handzeichen einen Drink.
    Sie sprachen nicht weiter miteinander. Hinter ihnen stimmte eine Gruppe ein Lied auf Französisch an und sang ziemlich falsch. Der Wein floss in Strömen, und die Nacht war noch jung. Der Mann leerte sein Glas und verließ die Bar. Hannah wartete nur ein paar Minuten, ehe sie aufstand und ihm folgte.
    Er stand wartend am Pier. Hier gab es so wenig Licht, dass er mehr wie ein Schatten als ein Mensch wirkte. Hannah näherte sich ihm in dem Bewusstsein, dass es für sie den Anfang oder das Ende bedeutete.
    „Sie haben die Informationen?” Als sie nickte, fügte er hinzu: „Wir nehmen das Boot.” Er deutete auf ein kleines offenes Motorboot.
    Hannah wusste, dass sie keine Wahl hatte. Obwohl sie auf See keine Rückendeckung haben würde, dachte sie keine Sekunde daran, sich zu weigern. Deboque war das Ziel.
    Ohne zu zögern, ließ sie sich in das Boot gleiten und setzte sich.
    Schweigend stieg ihr Kontaktmann ein, stieß ab und startete den Motor.

7. KAPITEL
    Reeve würde wütend sein. Hannah stützte sich mit einer Hand auf dem Sitz ab, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, als das Boot Geschwindigkeit aufnahm. Er kann es sich leisten, wütend zu sein, dachte sie, ich jedoch darf den Kopf nicht verlieren.
    Deboque war also nicht an Land in seiner Villa, wie sie erwartet hatte. Er war, falls das Boot nicht plötzlich und einschneidend seine Richtung änderte, auf See. Nein, auf Hilfe konnte sie jetzt nicht zählen. Hannah atmete tief durch und betrachtete das Kielwasser hinter ihnen. Sie arbeitete sowieso lieber al ein.
    Heute Nacht würde sie Deboque treffen. Sie fühlte es. Ihr Puls ging langsam und ruhig, ihr Atem regelmäßig. Die Gischt, die das Boot hochspritzen ließ, sprühte ihr ins Gesicht, während sie eine gelassene Miene beibehielt. Nerven, soweit sie noch welche hatte, durfte sie jetzt nicht verlieren. Ihre mitternächtliche Kreuzfahrt über das Mittelmeer brachte sie dem Ziel näher, auf das sie seit über vierundzwanzig Monaten hinarbeitete.
    Erregung, nicht Angst, baute sich in ihr auf. Sogar die musste sie unter Kontrolle halten. Al es, was ihren Puls zu schnell pochen oder ihre Gedanken zu weit vorauseilen ließ, war gefährlich.
    Sie durfte sich keinen Fehler erlauben. In den vergangenen zwei Jahren hatte sie sich in Deboques Organisation hochgearbeitet und sich dabei meist auf ihr eigenes Können verlassen. Mit Unterstützung des ISS hatte sie mehrere Aufträge erfolgreich ausgeführt. Waffen verkauft, Diamanten verschwinden lassen, Drogen überbracht.
    Der Zweck heiligt die Mittel.
    Sprossen auf der Karriereleiter, dachte sie. Könnte sie darauf weiter nach oben kommen, dann erst kurz bevor Deboques Höllenreich einstürzen und ihn unter sich begraben würde.
    Hannah sah eine schlanke weiße Yacht, die majestätisch auf dem dunklen Wasser ankerte. Ein Schauer der Erregung durchlief sie. Ihr Kontaktmann gab Zeichen mit einer Taschenlampe. Vom Schiff blitzte die Antwort herüber. Der Motor erstarb, und die Nacht war wieder stil , als sie an die Yacht herantrieben.
    Hannah griff nach der Leiter. Das Metall fühlte sich kühl und hart an unter ihren Händen. Ohne einen Blick zurück kletterte sie hinauf und dem Unbekannten entgegen.
    „Lady Hannah.”
    Ein großer Mann mit dunklem Teint erwartete sie. Er ergriff ihre Hand und beugte sich darüber. Sie erkannte ihn von ihrer letzten Lagebesprechung. Er hieß Ricardo Batemen, war sechsundzwanzig, stammte aus Jamaica und hatte ein abgeschlossenes Medizinstudium. Er arbeitete immer noch mit dem Skalpell, wandte es jedoch an Gesunden und ohne Betäubung an.
    Er war zu Deboques Favoriten aufgerückt.
    „Ich bin Ricardo.” Sein junges, glattes Gesicht zeigte ein Lächeln.
    „Willkommen auf der ,Invincible’.”
    „Danke, Ricardo.” Sie sah sich flüchtig um und zählte noch fünf Männer und eine Frau an Deck. Die Männer trugen dunkle Anzüge und Maschinenpistolen. Die Frau hatte einen Sarong über ihren Bikini geschlungen und wirkte gelangweilt. „Könnte ich einen Drink bekommen?”
    „Selbstverständlich.” Seine Augen waren von einem hellen, fast durchsichtigen Grün. „Aber zuerst müssen Sie unsere Vorsichtsmaßnahmen entschuldigen. Ihre Tasche, Lady Hannah!”
    Sie zog eine Augenbraue hoch und sah ihn offen an. „Ich

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