Cordina's Royal Family 1-4
Sie dafür, dass Ihre Information die Sondermaßnahme rechtfertigt.
Heute Abend.
Der nächste Schritt sollte an diesem Abend erfolgen. Hannah steckte den Brief zurück in den Umschlag, ließ ihn jedoch offen auf ihrem Schreibtisch liegen. Daneben lag eine einzelne weiße Rose, die Bennett ihr an diesem Morgen geschickt hatte. Hannah zögerte einen Moment, ehe sie sich den Genuss gönnte, die Blütenblätter zu berühren.
Wäre bloß das Leben genauso süß und einfach, dachte sie.
Kurz darauf klopfte sie an die Tür von Prinz Armands Arbeitszimmer.
Sein Sekretär öffnete und verbeugte sich steif vor ihr, um sie dann dem Fürsten zu melden. Armand stand hinter seinem Schreibtisch, als er sie zu sich heranwinkte.
„Eure Hoheit.” Hannah führte einen tiefen Knicks aus. „Ich bitte um Entschuldigung für die Störung.”
„Sie stören absolut nicht, Hannah.”
„Sie sind beschäftigt.” Sie blieb an der Tür stehen, die Hände verschränkt. „Ich möchte Sie nur um einen Rat bitten. Wenn Sie wünschen, komme ich später wieder.”
„Es ist mir jetzt sehr recht. Bitte, nehmen Sie Platz. Michael, wenn Sie sich um diese Angelegenheit kümmern …”
„Selbstverständlich, Hoheit.” Michael verneigte sich und ging.
Sobald sich die Tür geschlossen hatte, ließ Hannah die Hände sinken.
Mit festen Schritten ging sie zum Schreibtisch. „Wir haben einen Durchbruch erzielt. Sie müssen sofort Reeve anrufen!”
„Ich nehme das nicht auf die leichte Schulter”, sagte Fürst Armand etwas später, als sein Schwiegersohn ihm gegenübersaß. „Wie können wir sicher sein, dass Deboque sich von der Information täuschen lässt, die Hannah ihm liefert?”
„Weil sie dicht an der Wahrheit liegt.” Reeve leerte seine zweite Tasse Kaffee. „Wenn Hannah ihm nichts Wichtiges liefern kann, etwas, an das er auf andere Weise nicht herankommt, wird sie nie in seine Nähe gelangen.”
„Aber wird er ihr glauben?”
„Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen”, antwortete Hannah gelassen.
„Hoheit, ich weiß, dass Sie ständig Einwände gegen diese Operation hatten, aber bisher ist alles genau so gelaufen, wie wir das wollten.”
„Bisher”, stimmte Armand zu und stand auf. Er bedeutete beiden, sitzen zu bleiben, damit er in Ruhe auf und ab gehen konnte. „Und jetzt soll ich eine Frau, die meiner Familie und mir sehr ans Herz gewachsen ist, bitten, sich allein mit einem Mann zu treffen, der genauso zum Vergnügen wie aus Profitgier mordet.”
„Sie wird nicht allein sein.”
Bei Reeves Ankündigung setzte Hannah sich gerade auf. „Ich muss allein sein, sonst löst sich die ganze Organisation in Rauch auf. Das lasse ich nicht zu.” Nun stand auch sie auf. „Ich habe zwei Jahre meines Lebens investiert.”
„Und ich möchte dafür sorgen, dass Ihr Leben noch etwas länger dauert”, sagte Reeve. „Wir vermuten, dass Deboque sein Hauptquartier in einer kleinen Villa hat, ungefähr acht Kilometer von hier entfernt. Meine Männer werden sie unter Beobachtung halten.”
„Und Deboques Männer werden Ihre Männer unter Beobachtung halten.”
„Überlassen Sie diesen Teil mir, Hannah, und erledigen Sie Ihren Job. Sie haben die Blaupausen und die Beschreibungen der Alarmanlagen?”
„Ja, natürlich.” Verärgert setzte sie sich wieder. „Und ich weiß, dass ich sie niemandem außer Deboque geben darf.”
„Und Sie wissen auch, dass Sie beim ersten Anzeichen, es könnte etwas schief laufen, verschwinden müssen.”
Sie nickte. „Ja.”
„Zwei Männer werden in dem Café postiert sein.”
„Warum jagen Sie nicht einfach eine Leuchtrakete hoch?” schleuderte Hannah ihm entgegen.
Er verstand ihre Besorgnis, schenkte sich eine dritte Tasse Kaffee ein.
„Es gibt nur die Wahl zwischen diesem Vorgehen und einem Geheimsender, den wir Ihnen mitgeben.”
„Der letzte Agent, der einen Geheimsender in Deboques Organisation einschmuggeln wollte, wurde an das ISS in drei Kisten zurückgeschickt.”
Reeve zuckte die Schultern. „Sie haben die Wahl.”
Wieder stand Hannah auf. „Da Sie bei diesem Auftrag mein Vorgesetzter sind, habe ich wohl keine andere Möglichkeit.”
„Hauptsache, wir verstehen uns.” Er erhob sich und ergriff ihre Hand.
„Hannah, ich kenne Ihren Ruf. Warum sagen wir nicht ganz einfach, dass ich nicht eine der Besten verlieren will?” Er ließ ihre Hand los und wandte sich wieder an den Fürsten. „Ich muss einiges in die Wege leiten. Ich bleibe in
Weitere Kostenlose Bücher