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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Verbindung.”
    Armand wartete, bis sich die Tür hinter Reeve geschlossen hatte. „Einen Moment noch”, sagte er zu Hannah. „Setzen Sie sich bitte.”
    Sie wollte allein sein, um jedes Detail sorgfältig zu planen. Es blieben nur noch wenige Stunden. Doch ihre Erziehung war genauso groß wie ihr Training, so dass sie Platz nahm. „Soll ich alles noch einmal mit Ihnen durchgehen, Hoheit?”
    „Nein.” Er lächelte leicht. „Ich begreife die Situation gut genug. Ich habe eine persönliche Frage, Hannah, und ich bitte Sie, nicht beleidigt zu sein.”
    Er setzte sich ihr militärisch stramm gegenüber. „Täusche ich mich, oder empfindet mein Sohn Zuneigung zu Ihnen?”
    Sie verschränkte die Finger, während ihr ganzer Körper in Abwehrhaltung ging. „Wenn Sie Prinz Bennett meinen, Hoheit, so war er sehr freundlich zu mir.”
    „Hannah, tun Sie mir den Gefallen, und verzichten Sie bitte auf Ausflüchte und höfliches Verhalten. Zu oft haben Pflichten verhindert, dass ich Zeit mit meiner Familie verbrachte, doch das bedeutet nicht, dass ich meine Kinder nicht kenne, und zwar gut kenne. Ich glaube, Bennett ist in Sie verliebt.”
    Sie schluckte. „Nein, das ist er nicht. Vielleicht fühlt er sich ein wenig angezogen, aber nur, weil ich nicht zu den Frauen gehöre, mit denen er für gewöhnlich seine Zeit verbringt.”
    „Hannah.” Armand winkte ab, bevor sie mit ihrem wortreichen Ableugnen fortfahren konnte. „Ich frage nicht, um Sie in Verlegenheit zu bringen. Als ich es zu vermuten begann, hat es mir nur Unbehagen bereitet, weil Bennett nicht den wahren Grund für Ihre Anwesenheit kennt.”
    „Ich verstehe.”
    „Da bin ich mir nicht ganz sicher. Bennett ist seiner Mutter ähnlicher als meine anderen Kinder. So … sanft im Herzen. Ich stelle Ihnen meine nächste Frage nur, weil ich Sie im Fall einer Verneinung bitten müsste, behutsam vorzugehen. Lieben Sie ihn, Hannah?”
    Alle ihre Gefühle spiegelten sich im Glanz ihrer Augen. Sie wusste es und senkte rasch den Blick. „Was immer ich für Bennett oder für Ihre Familie empfinde, wird keinen Einfluss auf meine Arbeit haben.”
    „Ich verstehe genug von Menschen, um zu erkennen, ob jemand tun wird, was getan werden muss. Aber Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Lieben Sie meinen Sohn?”
    „Ich kann es nicht.” Diesmal klang ihre Stimme nicht stark, sondern tränenerstickt. „Ich habe ihn von Anfang an belogen, und ich werde es auch weiterhin tun. Man kann nicht lieben und lügen. Bitte, entschuldigen Sie mich, Hoheit.”
    Armand ließ sie gehen. Sekundenlang lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und hielt die Augen geschlossen. In den nächsten Stunden konnte er nichts anderes tun, als für sie zu beten.
    Das Café gehörte nicht zu den hübschen, kleinen Touristenlokalen von Cordina. Es war eine Hafenkneipe, die Matrosen von den Fischerbooten und Frachtkähnen versorgte. Drinnen gab es viele Tische, die meisten leer, und Rauch und Alkoholdünste. Es gibt schlimmere Lokale, stellte Hannah fest, als sie eintrat, aber es war auch kein Ort, den eine Frau allein aufsuchte, es sei denn, sie war auf Probleme aus.
    Dennoch erregte sie kaum Aufsehen, als sie hereinkam. In ihrem schlichten grauen Sweater und der langen grauen Hose hob sie sich kaum von den Wänden ab. Die paar Frauen, die schon da waren, boten einen wesentlich interessanteren Anblick als sie.
    Hannah schob sich auf einen Barhocker und bestellte einen Bourbon. Bis er serviert wurde, hatte sie den Raum schon gemustert. Falls Reeve hier tatsächlich zwei Agenten postiert hatte, waren sie eindeutig gut. Es kam selten vor, dass Hannah einen der ihren nicht erkannte.
    Sie trank seit zehn Minuten, als einer der Männer von einem Tisch aufstand und zu ihr kam. Hannah nippte weiter an ihrem Drink, während sie jeden Muskel anspannte. Der Mann sprach sie auf Französisch an, und seine Sprache klang vom Whisky schleppend.
    „Es ist eine traurige Sache, wenn eine Frau allein trinkt.”
    Hannah schlug ihren sprödesten britischen Ton an. „Noch trauriger ist es, wenn eine Frau nicht allein bleibt, obwohl sie dies wünscht.”
    „Wenn eine so nach nichts aussieht, sollte sie nicht so pingelig sein”, grollte er, ging jedoch wieder weg. Hannah hätte beinahe gelächelt, doch dann kam ein anderer Mann zur Tür herein.
    Er trug die Kleidung eines Matrosen und hatte die Mütze tief in die Stirn gezogen. Sein Gesicht war sonnengebräunt und hager. Diesmal verspannte sie sich, weil sie sicher

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