Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Körper war schlank, fast zart. Seine Hand, die er ihr entgegenstreckte, war schmal und schön. Drei Diamantringe funkelten an den Fingern.
    Sie durfte nicht zögern, obwohl sie ahnte, dass sie bei einer Berührung aus dem ihr Bekannten in etwas Fremdes und Angsteinflößendes gezogen zu werden drohte.
    Hannah trat lächelnd näher. „Monsieur Deboque.” Sie freute sich über seine leichte Überraschung, als sie seinen Namen aussprach. „Es ist mir eine Freude.”
    „Bitte, nehmen Sie Platz. Einen Cognac?”
    „Ja, danke.” Sie wählte einen weichen Sessel mit hoher Rückenlehne, der vor dem Schreibtisch stand. Musik ertönte aus verborgenen Lautsprechern – Chopin. Sie lauschte den Klängen, während Deboque zu einem Schrank mit Intarsien trat und eine Karaffe herausholte. „Ihr Schiff ist exquisit, Monsieur.” Ein Gemälde hing hinter seinem Schreibtisch. Eines von sechs, die vor einem Jahr aus einer Privatsammlung gestohlen worden waren.
    Hannah hatte bei der Ausführung des Diebstahls geholfen.
    „Ich schätze Schönheit.” Er reichte ihr einen Cognac und setzte sich dann neben sie. „Auf Ihre Gesundheit, Mademoiselle!”
    „Auf die Ihre.” Sie lächelte ihn wieder an, ehe sie trank.
    „Vielleicht erzählen Sie mir jetzt, wie Sie meinen Namen erfahren haben.”
    „Es ist mein Grundsatz, herauszufinden, für wen ich arbeite, Monsieur Deboque.” Sie schüttelte den Kopf, als er ein Etui hervorholte und ihr eine Zigarette anbot. „Ich muss Ihnen zu Ihren Sicherheitsvorkehrungen und Ihren Mitarbeitern gratulieren. Es war keine leichte Sache herauszufinden, wer – sagen wir – regiert.”
    Er sog langsam den Rauch ein wie ein Mann, der einen feinen Geschmack schätzt. „Den meisten war es unmöglich.”
    Ihr Blick war kühl und amüsiert auf ihn gerichtet. „Mir ist nur wenig unmöglich.”
    „Für andere war es tödlich.” Als sie nur lächelte, überging er es. Sie war, wie Ricardo gesagt hatte, sehr cool. „Meine Berichte über Sie sind sehr schmeichelhaft, Lady Hannah.”
    „Natürlich.”
    Nun war die Reihe an ihm zu lächeln. „Ich bewundere Selbstbewusstsein.”
    „Ich ebenfalls.”
    „Ich stehe in Ihrer Schuld, weil Sie vor einigen Monaten ein Geschäft gerettet haben. Ich wäre, vorsichtig ausgedrückt, verärgert gewesen, hätte ich diesen Kontrakt verloren.”
    „Es war mir ein Vergnügen. Es sieht so aus, Monsieur, als hätten Sie einige schwache Glieder in der Kette.”
    „So sieht es aus”, sagte er. Er hatte bereits überlegt, ob er Bouffe, seine rechte Hand, an Ricardo übergeben sollte, damit dieser ihn beseitigte. Ein Jammer, dachte Deboque. Bouffe war mehr als ein Jahrzehnt ein loyaler und geschätzter Mitarbeiter gewesen. „Sie genießen Ihren Aufenthalt in Cordina?”
    Ihr Herz hämmerte ein wenig, als sie noch einen Schluck trank. „Der Palast ist recht hübsch.” Sie zuckte die Schultern und ließ den Blick durch den Raum gleiten. „Ich schätze ebenfalls Schönheit. Das hilft, die Tatsache auszugleichen, dass die Bissets ziemlich langweilig sind.”
    „Sie sind von der Fürstenfamilie nicht beeindruckt, Lady Hannah?”
    „Ich lasse mich nicht leicht beeindrucken. Sie sind ganz sicher sehr nette Leute, aber so ergeben.” Sie ließ Verachtung in ihre Stimme einfließen, wenn auch nur leicht. „Ich ziehe es vor, mich greifbareren Dingen hinzugeben als Ehre und Pflicht.”
    „Und Loyalität, Lady Hannah?”
    Sie wandte sich ihm erneut zu. Er versuchte, in ihr Innerstes zu blicken, unter die Oberfläche vorzudringen. „Ich kann loyal sein.” Sie berührte den Rand ihres Glases mit der Zungenspitze. „Solange es sich für mich lohnt.”
    Es war ein Risiko, wie sie wusste. Mangel an Loyalität wurde in Deboques Organisation mit dem Tod bestraft. Sie wartete, äußerlich kühl.
    Er betrachtete sie einen Moment, warf dann den Kopf mit der Löwenmähne zurück und lachte. Hannah fühlte, wie Erleichterung sich in ihr ausbreitete.
    „Eine ehrliche Frau. Ich bewundere das. Ja, ich bewundere das viel mehr als jeden großartigen Schwur. Es ist wohl zu meinem Vorteil, weiterhin dafür zu sorgen, dass es sich für jemanden mit Ihren Fähigkeiten und Ihrem Ehrgeiz lohnt.”
    „Ich hatte gehofft, Sie würden es so sehen. Ich bevorzuge eine leitende Position, wenn Sie verstehen, Monsieur Deboque, aber ich bin bereit, mich dorthin vorzuarbeiten. Die Organisation und das Delegieren von Aufgaben sind wesentlich erfreulicher als die Ausführung, meinen Sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher