Cordina's Royal Family 1-4
hielt den Blick gesenkt und sah auf seine Hand, die er auf die ihre gelegt hatte, und auf die kalten, harten, blitzenden Diamanten. „Sie alle, Monsieur? Keine leichte Aufgabe, nicht einmal für jemanden mit Ihrer Macht.”
Er lächelte. „Nichts, das sich wirklich lohnt, ist einfach, meine Liebe. Aber wie Sie sagten, nichts ist unmöglich, vor allem nicht, wenn man Vertrauen und Nähe genießt.”
Hannah zog die Augenbrauen hoch. Sie schauderte nicht, zog sich nicht zurück. Geschäft, sagte sie sich. Lady Hannah war ganz geschäftsmäßig.
Ihr wurde ein Job angeboten, der wichtigste, den Deboque anzubieten hatte.
„Sie wurden sorgfältig ausgesucht, Lady Hannah. Seit mehr als zehn Jahren habe ich einen Traum. Ich denke, Sie sind das Instrument, um diesen Traum wahr werden zu lassen.”
Als sie nichts sagte, ließ er die Finger über ihre Hand gleiten. Wie eine Spinne, dachte sie, eine sehr kluge Spinne.
„Eine solche Verantwortung ist gewichtig für jemanden mit meiner Stellung in Ihrer Organisation.”
„Dem kann abgeholfen werden. Bouffe … Er zieht sich zurück”, sagte er.
„Ich werde bald nach einem Ersatz suchen.”
Sie ließ ihre Hand unter seiner liegen, während sie mit der Zungenspitze ihre Oberlippe berührte. „Eine Garantie, Monsieur.”
„Mein Wort.”
Sie lächelte. „Monsieur…”
Mit einem anerkennenden Nicken stand er auf und drückte einen Knopf an seinem Schreibtisch. Sekunden später erschien Ricardo. „Lady Hannah wird Bouffe ersetzen. Sorgen Sie für die nötigen Arrangements, Ricardo diskret!”
„Selbstverständlich.” Die blassgrünen Augen funkelten heimtückisch.
Hannah wartete, bis sich die Tür wieder schloss. Das Leben eines Mannes war für beendet erklärt worden. „Der Tag mag kommen, an dem Sie beschließen, mich genauso kalt lächelnd zu ersetzen.”
„Nicht, wenn Sie mich weiterhin zufrieden stellen.” Er hob ihre Hand an und küsste sie. „Ich habe das Gefühl, genau das werden Sie tun.”
„Ich muss Ihnen gestehen, Monsieur, dass ich einen Widerwillen gegen die Tötung von Kindern empfinde.” Er umschloss ihre Hand fester, aber Hannah zuckte nicht zusammen. „Ich denke, es werden fünf Millionen amerikanische Dollar nötig sein, um diesen Widerwillen zu überwinden.”
Sie las es in seiner Miene. Er würde ihre Finger genauso leicht brechen, wie er sie küsste. Hannah hielt ihren Blick standhaft auf seine Augen gerichtet und hoffte, es nicht zu weit getrieben zu haben.
„Es ist Geld, was Sie verführt, meine Kleine?”
„Nicht verführt, sondern erfreut.”
„Sie haben zwei Wochen, um mich zu erfreuen, Lady Hannah. Danach werde ich Ihren Gefallen erwidern.” Er hielt ihre Hand in seiner, als er sie auf die Beine zog. „Und jetzt werden Sie mir als Vertrauensbeweis sagen, was Sie hier nicht niedergeschrieben haben.”
Hannah ging zu den Aufzeichnungen und machte sich bereit, Deboque zu belügen.
Hannah war erschöpft. In einem Jahrzehnt hatte sie sich bei keinem Auftrag so leer und beschmutzt gefühlt. Als sie durch die Palasttore fuhr, konnte sie nur an eine lange, heiße Dusche denken, durch die sie alle Reste von Deboques Cologne abspülte.
Reeve stand dreißig Meter hinter den Toren. Hannah hielt den Wagen an und ließ ihn einsteigen.
„Sie waren lange weg.” Er betrachtete sie eingehend. „Es war nicht geplant, dass Sie über eine Stunde keinen Kontakt mit uns haben.”
„Es war geplant, dass ich zu Deboque vordringe.”
„Haben Sie es getan?”
Sie kurbelte ihr Fenster etwas weiter herunter. „Ich habe ihn auf einer Yacht getroffen, der ,Invincible’. Sie ankert etwa fünf Meilen nordwestlich. Er hat mindestens sechs bewaffnete Wächter, schätzungsweise doppelt so viele. Er hat die Information erhalten, die wir ihm zukommen lassen wollten. Ich werde Bouffe ersetzen.”
Reeve zog die Augenbrauen hoch. „Sie müssen ihn beeindruckt haben.”
„Darum ging es ja.” Hannah fragte sich, wie schnell sie den Geschmack von Cognac aus ihrem Mund loswurde. „Er plant etwas für die Premiere von Eves Stück. Ich vermute, dass es nicht direkt gegen die Familie gerichtet sein wird. Er hielt es für unterhaltsam, Verwirrung zu stiften. Er drückte sich sehr vorsichtig aus. Nichts Direktes. Selbst wenn ich jetzt gegen ihn aussagen würde, wäre es schwierig, ihn tatsächlich wegen Verschwörung zu verurteilen. Er stellt Hypothesen und Theorien auf, macht nur vage Andeutungen”, erklärte sie leicht erschöpft.
„Hat er
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