Cordina's Royal Family 1-4
untätig zu bleiben.” Er stand auf und ging zu seinem Schreibtisch.
„Lies das.” Er hob einen kleinen Stapel Akten hoch, die den Aufdruck der höchsten Sicherheitsstufe trugen. „Das sind Informationen über Hannah, einige ihrer Berichte. Ich lasse dich allein, damit du sie lesen kannst. Sie dürfen diesen Raum nicht verlassen.”
Bennett stand auf. „Wo ist sie jetzt?”
Armand hatte gehofft, dass diese Frage nicht kommen würde. „Sie hat heute Morgen eine Nachricht erhalten. Sie ist zu Deboque gefahren.”
Sie musste sehr sorgfältig vorgehen. Hannah saß, die Hände in ihrem Schoß verschränkt, in dem eleganten Salon von Deboques gemieteter Villa.
Obwohl das Treffen diesmal an Land stattfand, wusste sie, dass sie so allein sein würde wie auf der Yacht, falls ihre Tarnung aufgeflogen war.
Falls er auch nur einen Anhaltspunkt dafür hatte, welche Rolle sie bei den Ereignissen des Vorabends gespielt hatte, wurde sie getötet, bevor sie etwas ableugnen konnte.
„Lady Hannah!” Deboque kam in den Salon und schloss hinter sich die Doppeltüren. „Wie schön, Sie wieder zu sehen.”
Sie goss etwas Sahne in ihren Kaffee. „Die Broschüre heute Morgen hat mir kaum eine Wahl gelassen.”
„Ah, ich war brüsk.” Er kam zu ihr, ergriff ihre Hand und drückte seine Lippen darauf. „Meine Entschuldigung. Die Ereignisse des letzten Abends verursachten mir etwas Unbehagen.”
„Mir ebenfalls.” Sie entzog ihm ihre Hand. Ihr Instinkt sagte ihr, dass Arger der beste Weg war. „Ich frage mich, ob ich eine kluge Wahl getroffen habe.”
Deboque wählte den Platz neben ihr und ließ sich Zeit mit der Auswahl einer Zigarette aus einem Kristallbehälter. Diesmal trug er Smaragde. „Was bedeutet das?”
„Erst vor wenigen Monaten musste ich für einen anderen Ihrer Mitarbeiter einspringen und die Fehler ausgleichen.” Sie nippte an dem Kaffee. „Gestern Abend ruinierte ebenfalls einer Ihrer Mitarbeiter beinahe alle sorgfältigen Schritte, die mich zu den Bissets geführt haben.”
„Darf ich Sie vielleicht daran erinnern, Mademoiselle, dass Sie die Anweisung hatten, keinem in die Quere zu kommen?”
„Darf ich Sie daran erinnern, Monsieur, dass ich meine gegenwärtige Position nicht dadurch erreicht habe, dass ich mich nicht um meinen Vorteil gekümmert habe. Wäre ich Bennett nicht gefolgt, könnten Sie und ich jetzt in einer wesentlich weniger angenehmen Umgebung sitzen.”
Deboque stieß den Rauch aus. „Erklären Sie mir das.”
„Bennett langweilte sich in dem Stück und wollte die amerikanische Schauspielerin in ihrer Garderobe während der Pause besuchen. Da ich wusste, dass irgendwelche Pläne im Gange waren, hielt ich mich in seiner Nähe. Als die Lichter erloschen, musste ich mich entscheiden, ob ich zurückging oder in Bennetts Reichweite blieb. Wäre ich zurückgegangen, Monsieur, könnte der Prinz jetzt tatsächlich tot sein.”
„Und dafür erwarten Sie von mir Dankbarkeit?”
„Er könnte tot sein”, wiederholte Hannah. „Und ein Mitglied Ihrer Organisation wäre jetzt in Haft. MacGee und die Leibwächter waren bereits unterwegs. Ich habe Ihren Mann entdeckt.” Sie verzog verächtlich die Miene. „Er tappte mit Hilfe einer Taschenlampe daher. Es gelang mir, Bennett abzulenken, indem ich die hysterische Frau spielte, aber der Idiot nutzte nicht die Gelegenheit zur Flucht. Die Lichter gingen wieder an. Bennett sah ihn und dessen Waffe. Ich bin aus persönlichen Gründen sehr froh, dass der Prinz so gut getroffen hat. Tote können keine Namen nennen.” Ihrer Rolle entsprechend, stand sie auf. „Ich frage Sie jetzt: Hatte der Mann Anordnung, einen der Bissets zu töten? Vertrauen Sie mir, den Mordauftrag auszuführen, oder vertrauen Sie mir nicht?”
Sag es! befahl sie in Gedanken. Sag es laut, sag es deutlich, damit alles vorbei sein kann!
Rauch kräuselte zur Decke. „Bitte, meine Liebe, bleiben Sie ruhig. Der Mann, von dem Sie sprechen, hatte vielleicht die Anweisung, Initiative zu entwickeln, aber keinen speziellen Auftrag. Natürlich habe ich Vertrauen zu Ihnen.”
„Wir waren uns einig, dass ich die Bissets für fünf Millionen Dollar beseitige.”
Er lächelte wie ein großzügiger Onkel. „Wir waren uns einig, sollte etwas Derartiges passieren, würde es eine Belohnung geben.”
„Ich bin dieses Spiel leid.” Hannah griff nach ihrer Tasche. „Wenn Sie nicht offen sprechen und unsere Vereinbarung nicht anerkennen, hat es keinen Sinn, damit
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