Cordina's Royal Family 1-4
Deboques Herz stoßen könnte, ohne zu zögern.
„Je echter alles wirkt, desto leichter wird Deboque sich überzeugen lassen. Er wird sich nicht von fünf Millionen trennen, wenn er nicht sicher ist, dass Cordina keinen Thronerben mehr hat.”
„Er würde die Kinder umbringen”, sagte Bennett. „Selbst Alexanders ungeborenes Kind. Und wofür das alles? Rache, Macht, Geld?”
„Für alles drei. Er hätte seine Rache an deinem Vater, seine Macht würde durch das Chaos wachsen, und Geld würde folgen. Es ist seine Geldgier, die ihn diesmal straucheln lässt, Bennett. Das verspreche ich dir.”
Bei der Leidenschaft in ihrer Stimme sah er sie wieder an. Ihre Augen waren groß und glänzten kalt. So plötzlich, wie er sich verliebt hatte, erkannte er die volle Wahrheit. Was immer Hannah tat, was immer sie dafür einsetzte, spielte keine Rolle, solange sie darauf achtete, dass sie in Sicherheit war.
Bennett drückte die Sperre und ließ die Klinge zurückgleiten. Er wollte selbst dafür sorgen. Nachdem er das Messer beiseite gelegt hatte, löste er den Riemen von ihrem Schenkel. Ihre Haut war kühl geworden, obwohl es im Zimmer warm war. Es berührte etwas in ihm, das er erneut als den Wunsch erkannte, sie zu beschützen. Hannah bewegte sich nicht, sagte nichts und zuckte nur leicht zusammen, als er aufstand. Sie wartete darauf, dass er sie zurückwies, sie von sich schob, sie verließ.
Er registrierte ihre Überraschung und ihren Zweifel, als er sie auf die Arme hob. „Du solltest mir mehr vertrauen, Hannah”, sagte er ruhig.
12. KAPITEL
Das Paket wurde auf die einfachste Weise geliefert. Es wurde von Dartmouth Shippers gebracht, einem von Deboques weniger einträglich, aber höchst nützlichen Zweigunternehmen. Es trug den Absender von Hannahs Tante in England und den Aufdruck ZERBRECHLICH.
Die einzige Schwierigkeit entstand dadurch, dass Eve dabei war, als es geliefert wurde.
„Oh, wie schön!” Eve löste sich nicht von dem Paket. „Das ist ein Weihnachtsgeschenk, nicht wahr? Warum machst du es nicht auf?”
„Es ist noch nicht Weihnachten”, antwortete Hannah und stellte das Paket in das Fach ihres Schranks. Sie wollte es bei erster Gelegenheit übergeben.
„Hannah, wie kannst du nur so gleichgültig sein?” Ohnehin äußerst nervös, sah Eve sich im Zimmer um. „Hast du denn nie um diese Jahreszeit unter Betten und in Schränken nach Päckchen gesucht?”
„Nein.” Hannah lächelte und arrangierte weiter die Blumen, die Eve ihr gebracht hatte. „Ich wollte mir nie den Weihnachtsmorgen verderben.”
„Das verdirbt ihn nicht, sondern steigert nur die Erwartung.” Eve blickte zu dem Schrank.
„Könnten wir nicht einen winzigen Blick hineinwerfen?”
„Auf keinen Fall, obwohl ich dir schon sagen kann, dass das Paket vermutlich fünf Dutzend selbst gemachte Kekse enthält – hart wie Ziegelsteine. Tante Honoria bietet nie Überraschungen.”
„Es ist nicht wie Weihnachten.” Niedergeschlagen trat Eve ans Fenster.
Sie legte eine Hand schützend auf die Rundung ihres Bauchs und spielte nervös mit der anderen Hand an dem Vorhang. „Der Ballsaal wird für die Feiertage auf Hochglanz gebracht, der Baum ist schon geschmückt. Wenn man an der Küche vorbeigeht, duftet es einfach herrlich, aber es ist nicht wie Weihnachten.”
„Hast du Heimweh, Eve?”
„Heimweh?” Für einen Moment verwirrt, drehte sie sich um und lächelte.
„O nein. Alex und Marissa sind hier. Ich hoffe, meine Schwester kommt für eine oder zwei Wochen von der Galerie los, aber ich vermisse die Vereinigten Staaten nicht. Es ist nur so, dass alle versuchen, mich zu verwöhnen und dadurch zu beschützen, dass sie etwas vor mir verbergen.”
Seufzend trat sie zu Hannahs Kommode. „Ich weiß, wie angespannt und besorgt Alex ist, ganz gleich, wie sehr er sich auch bemüht, so zu tun, als wäre alles bestens. Selbst wenn ich mit Bennett spreche, scheinen seine Gedanken nur halb bei mir zu sein. Das muss aufhören, Hannah. Ich ertrage es nicht, dass die Menschen, die ich liebe, so zerrissen werden.”
„Es ist dieser Deboque, nicht wahr?”
Eve seufzte. „Wie kann ein Mann solchen Hass in sich tragen? Wie kann ein Mann so viel Schmerz verursachen? Auch wenn ich es nach all den Jahren noch immer nicht verstehe, weiß ich, dass er nicht zufrieden sein wird, bevor er uns vernichtet hat.”
„Für die meisten von uns ist es unmöglich, das wahrhaft Böse zu verstehen”, erklärte Hannah, obwohl sie es verstehen
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