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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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„Er blickt dir nach, wenn du aus einem Zimmer gehst, und wartet darauf, dass du ein Zimmer betrittst.”
    „Tut er das?”
    „Ja.” Eve lächelte. „Bei all der Sorge und der Spannung der letzten Wochen hatte ich wenigstens das Vergnügen zu sehen, wie Bennett sich verliebt. Er bedeutet dir doch auch etwas, nicht wahr?”
    „Ja.” Es war alles fast schon vorüber. Manche Lügen waren nicht mehr nötig. „Ich habe noch nie jemanden wie ihn kennen gelernt.”
    „Es gibt niemanden wie ihn.”
    „Eve, ich möchte nicht, dass du etwas denkst oder hoffst, das nicht stattfinden wird.”
    „Ich kann denken und hoffen, was ich will.” Sie legte eine Hand auf den Karton neben ihr und klopfte auf den Deckel. „Aber jetzt mach erst einmal dein Geschenk auf.”
    „Ist das ein fürstlicher Befehl oder eine Bitte?”
    „Was immer nötig ist, damit du es aufmachst. Bitte! Ich bin gespannt, ob es dir gefällt.”
    „Nun, es verstößt gegen meine Prinzipien, ein Geschenk vor Weihnachten zu öffnen, aber …” Hannah gab nach und hob den Deckel, schob die Lagen Papier beiseite und stand dann da und blickte fassungslos.
    Es glitzerte wie Edelstein und funkelte wie Feuer. Das Kleid besaß das leuchtende Grün von Smaragden mit Tausenden von winzigen Perlen, die das Licht des Nachmittags einfingen.
    „Nimm es heraus!” drängte Eve, war dann zu ungeduldig, um auf Hannah zu warten, und hob es selbst aus dem Karton.
    Die Seide wallte und knisterte und kam zur Ruhe. Das Kleid war gerade geschnitten, mit einem hohen Kragen, an dem ein perlenbesticktes Band um den Hals funkelte. Die Arme der Frau, die es trug, blieben bis zu den Schultern nackt, genau wie der Rücken, bevor der Stoff wieder den Körper umhüllte und in einer langen Linie bis zum Boden reichte. Es war ein Kleid, das dafür gemacht war, unter Lüstern zu glitzern und im Mondschein zu schimmern.
    „Sag, dass es dir gefällt. Ich habe die Schneiderin einen Monat lang zum Wahnsinn getrieben.”
    „Es ist wunderschön.” Zögernd streckte Hannah die Hand aus. „Eve, das ist das schönste Kleid, das ich je gesehen habe. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.”
    „Sag, dass du es zu dem Weihnachtsball anziehen wirst.” Mit sich selbst höchst zufrieden, drehte Eve Hannah zum Spiegel und hielt ihr das Kleid an. „Sieh nur, was es mit deinen Augen macht! Ich wusste es.” Lachend drückte sie das Kleid Hannah in die Hände, so dass sie zurücktreten und es festhalten konnte. „Ja, das wusste ich. Mit deiner Haut … O ja”, sagte sie und tippte mit einem Finger gegen ihre Lippen. „Bennett wird einen Blick darauf werfen und nur noch sinnloses Zeug reden. Ich kann es gar nicht mehr erwarten.”
    „Ich glaube, ich sollte nicht…”
    „Natürlich solltest du, und du wirst auch, weil ich mich weigere, ein Nein als Antwort anzuerkennen.” Sie trat vor, die Augen zusammengekniffen, und löste eine Locke aus Hannahs Frisur. „Meine Friseuse wird dich in die Mangel nehmen müssen.”
    „Das klingt ziemlich seltsam.” So sehr sie sich danach sehnte, sie durfte sich nicht gehen lassen. Die schlichte und propere Lady Hannah Rothchild hätte niemals den Nerv gehabt, so ein Kleid zu tragen. „Eve, es ist schön. Du bist zauberhaft, aber ich glaube nicht, dass ich für ein solches Kleid geschaffen bin.”
    „Ich irre mich nie.” Eve fegte die Einwände mit einer Handbewegung beiseite. Sie mochte erst seit zwei Jahren eine Prinzessin sein, aber sie trat bereits sehr entschieden auf. „Ich habe zu viel Zeit im Theater verbracht, um nicht zu wissen, was wem passt und was nicht. Vertrau mir, und wenn das zu viel verlangt ist, dann tu mir den Gefallen als Freundin.”
    Sie waren tatsächlich Freundinnen geworden, ungeachtet der Gründe am Anfang und des Ziels am Ende. Was konnte es schon schaden, wenn sie akzeptierte? Es war sogar sehr wahrscheinlich, dass sie zu dem Ball gar nicht in Cordina war. „Ich werde mich wie Aschenputtel fühlen”, sagte Hannah und wünschte sich, es würde wahr.
    „Gut. Und du solltest daran denken, dass die Uhr nicht immer zwölf Mal schlägt.”
    Doch die Uhr schlug immer zwölf. Hannah erinnerte sich an Eves Worte, als sie und Reeve lautlos durch den Palast gingen. Das Spiel war fast um, ihre Zeit ebenfalls.
    Das Paket hatte den von ihr angeforderten Sprengstoff enthalten sowie eine verschlüsselte Nachricht. Sie sollte in dieser Nacht handeln und sich mit Deboques Agent um ein Uhr nachts am Pier treffen. Dort würde sie dann

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