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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich los. Ich melde mich morgen.”
    Noch bevor sie an der Tür war, kam Marian ihr nach. „Cam, sei um Himmels willen vorsichtig. Sprich nicht mit Fremden. Und vergiss nie, die Autotür abzuschließen. Ach ja … hast du Geld, dein Handy? Hast du …”
    „Mach dir keine Sorgen.” Bei der Tür angelangt, drehte sich Camilla noch einmal um und lächelte Marian strahlend an. „Ich habe alles, was ich brauche. A bientôt.”
    Aber als sich die Tür hinter ihr schloss, rang Marian unglücklich die Hände. „Oh Mann. Bonne chance, m’amie”.
    Nach zehn Tagen kannte Camilla den Song, der gerade im Radio gespielt wurde, längst auswendig und sang mit. Sie liebte amerikanische Musik. Sie liebte es, zu fahren. Sie liebte es, zu tun und zu lassen, wonach ihr der Sinn stand, und dorthin zu gehen, wo sie hingehen wollte. Obwohl die ganze Sache natürlich durchaus auch ihre Schattenseiten hatte. Sie wusste, dass sich ihre Eltern Sorgen machten. Vor allem wahrscheinlich ihr Vater.
    Vermutlich war er immer noch zu sehr Polizist, als dass er sich nicht jede nur mögliche Fallgrube und jede Katastrophe vorstellen konnte, in die eine allein stehende junge Frau tappen oder verwickelt werden könnte.
    Besonders wenn es sich bei der jungen Frau um seine Tochter handelte.
    Er hatte darauf bestanden, dass sie sich jeden Tag meldete. Sie hatte im Gegenzug dazu angeboten, sich einmal in der Woche zu melden. Und ihre Mutter – wie immer die ausgleichende Kraft – hatte durch schwierige Verhandlungen erreicht, dass Camilla und ihr Vater sich am Ende auf einen Anruf alle drei Tage geeinigt hatten.
    Sie liebte die beiden so sehr. Liebte, was sie für sie und füreinander waren. Was sie für die Welt waren. Aber sie mussten so vielen Anforderungen gerecht werden. Und sie wusste, sie wären entsetzt, wenn sie wüssten, dass sie das starke Bedürfnis hatte, zwar allem und jedem gerecht zu werden, aber eben auch sich selbst.
    Andere Schattenseiten waren eher praktischer denn gefühlsmäßiger Natur. Erst als sie zum ersten Mal in einem Motel eingecheckt hatte – und was für eine Erfahrung war das gewesen! –, war ihr schlagartig aufgegangen, dass sie es nicht riskieren durfte, eine Kreditkarte zu benutzen. Wenn irgendein findiger Angestellter den Namen Camilla MacGee zuordnen konnte und ihre Identität herausfand, genügte ein einziger Anruf bei der lokalen Tageszeitung, um sie „auffliegen” zu lassen, wie ihr Bruder Dorian sich ausdrücken würde.
    Folglich schmolz ihr Häufchen Bargeld immer schneller dahin. Ihr Stolz, ihre Sturheit und ihre Verärgerung über ihren eigenen mangelnden Weitblick bewahrten sie davor, ihre Eltern zu bitten, ihr Geld zu schicken, damit sie ihre Reise fortsetzen konnte.
    Es würde schließlich einen der Hauptzwecke ihrer Reise ins Gegenteil verkehren. Ein paar wertvolle Wochen totaler Unabhängigkeit.
    Sie überlegte, wohin man sich am besten wandte, wenn man etwas verkaufen wollte. Ihre Armbanduhr war mehrere tausend Dollar wert. Damit würde sie bestens über die Runden kommen. Vielleicht würde sie sich, wenn sie das nächste Mal Halt machte, nach einem Pfandleihhaus umsehen.
    Aber fürs Erste war es herrlich, einfach nur zu fahren. Sie war von Washington aus in nördlicher und westlicher Richtung gefahren und hatte verschiedene Teile von Virginia und Pennsylvania erkundet. Sie hatte in Fastfood-Restaurants gegessen und in schlechten Betten in Highway-Motels geschlafen. Sie war durch die Straßen von verschlafenen kleinen Nestern und größeren Städten geschlendert und in Menschenansammlungen angerempelt worden. Und einmal, als sie angehalten hatte, um sich etwas zu trinken zu kaufen, war sie von dem Mann hinter dem Tresen sogar übersehen worden! Was sie prompt veranlasst hatte, sich zu beschweren.
    Es war herrlich gewesen.
    Kein Mensch – kein einziger – hatte sie fotografiert.
    Irgendwo im Hinterland von New York war sie durch einen kleinen Park geschlendert und hatte zwei alte Männer entdeckt, die an einem Campingtisch Schach gespielt hatten. Sie war stehen geblieben, um zuzuschauen, dann hatten die beiden sie in ihre Unterhaltung über Weltpolitik mit einbezogen. Es war sowohl interessant als auch unterhaltsam gewesen.
    Sie hatte es genossen, mitzuerleben, wie der Sommer über Neuengland hereinbrach. Es war so ganz anders als in Cordina und Virginia. Es war so … so befreiend, sich einfach treiben zu lassen, wo niemand sie kannte, wo niemand etwas von ihr erwartete oder sie mit dem Sucher

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