Cordina's Royal Family 1-4
wütend die Frau war … wie? Du hast was?”
„Ich habe mich verliebt. Es ist himmlisch. Es ist erschreckend. Es ist das Wunderbarste, was mir je in meinem Leben passiert ist. Er ist perfekt. Oh, er ist eigentlich der unmöglichste Mann, der mir je begegnet ist, aber ich mag ihn. Und er ist so klug und so komisch und so engagiert bei seiner Arbeit.”
„Camilla.”
„Außerdem ist er unheimlich attraktiv. Ich weiß, das sind nur Äußerlichkeiten, aber ist es nicht schön, wenn man sich in das Innenleben eines Mannes verliebt, der zu allem Überfluss auch noch toll aussieht?”
„Camilla.”
„Und er liebt mich. Er weiß es nur noch nicht, aber wenn es ihm erst dämmert, dann …”
„Camilla!”
„Ja?”
„Wer ist es?”
„Oh, der Mann, für den ich hier arbeite. Er heißt Delaney Caine.”
„Der Archäologe? Du hast dich in Indiana Jones verliebt?”
„Ich meine es ernst, Marian.”
„Siehst er denn wenigstens auch wie Indiana Jones aus?
„Nein. Obwohl … na ja, vielleicht ein bisschen. Aber darum geht es nicht. Das ist kein Film, es ist mein Leben. Und es ist etwas, von dem ich weiß, dass ich es will. Etwas, das sich absolut richtig anfühlt.”
„Das hört man dir an, Camilla, und ich freue mich für dich. Wann werde ich ihn kennen lernen?”
„Ich weiß noch nicht genau.” Camilla wickelte sich nachdenklich die Telefonschnur um die Finger. „Das ist Teil des Problems. Ich hoffe, wir können es bald in die Wege leiten, dass er die Familie kennen lernt, aber vorher muss ich ihm erst noch ein paar Dinge erklären.”
„Ein paar Dinge erklären?” Es folgte eine lange Pause. „Heißt das, du hast ihm nicht gesagt, wer du bist?”
„Noch nicht. Ich habe nicht damit gerechnet, dass so etwas passiert, verstehst du? Ich konnte es ja nicht ahnen. Und dann wollte ich …” Sie unterbrach sich, als sie Dels Schritte hörte, die sich der Küche näherten.
„Aber, Camilla, wie konntest du es nur so weit kommen lassen, ohne ihm etwas zu sagen? Wenn der Mann dich liebt…”
„Das weiß ich nicht”, sagte sie leise auf Französisch. „Jedenfalls nicht sicher. Und ich wollte es nicht komplizierter als nötig machen.”
Sie räusperte sich, als Del sich die Whiskeyflasche aus der Speisekammer holte. Sie konnte ihn schlecht bitten, sich zu beeilen, aber das Gespräch beenden wollte sie auch nicht, deshalb sprach sie auf Französisch so leise wie möglich weiter.
„Ich hatte ein Recht auf Ungestörtheit, Marian. Ich hätte kaum bleiben können, wenn ich herausposaunt hätte, dass ich ein Mitglied der fürstlichen Familie bin. Es ging einfach darum, einmal ein paar Wochen lang nicht Camilla von Cordina zu sein.”
„Aber das scheint sich jetzt ändern zu müssen.”
„Ja, ich weiß, aber ich hätte keine Sekunde Ruhe gehabt, wenn die Leute gewusst hätten, wer ich bin. Die Reporter wären mir nicht mehr von der Seite gewichen, was, wenn du dich richtig erinnerst, der Hauptgrund dafür war, dass ich für eine Weile verschwunden bin. Weil ich es nicht mehr aushalten konnte und wenigstens für kurze Zeit einmal meine Ruhe haben wollte.”
„Aber wenn du denkst, dass der Mann die Reporter anruft ….”
„Nein. Nein, das denke ich natürlich nicht. Und ich habe dich nicht angerufen, um mit dir zu streiten, Marian. Ich habe getan, was ich tun musste und was ich in der Situation für das Beste hielt. Und mit allem anderen …”, sie warf Del, der sich gerade Whiskey in ein Glas einschenkte, einen kurzen Blick zu, „… werde ich schon klarkommen.”
„Ich bin deine Freundin, Camilla. Ich liebe dich. Ich will nur nicht, dass du verletzt oder enttäuscht wirst. Oder ausgebeutet.”
„Das will ich auch nicht. Sag der Familie, dass ich bald nach Hause komme.”
„Und deiner Schneiderin? Was sage ich der?”
Camilla seufzte. „Informiere Madame Monique, dass Ihre Hoheit ihr beim Herbstball keine Schande machen wird. Und jetzt schlaf weiter, Marian.”
Nachdem sie aufgelegt hatte, ging sie zum Kühlschrank, um sich etwas Kaltes zu trinken herauszuholen, während Del den Whiskey in seinem Glas schwenkte. „Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich dein Telefon benutzt habe.”
„Nein.”
„Ich erstatte dir die Kosten.”
„Gut. Sonst hätte ich womöglich einen Schock bekommen, wenn ich nächsten Monat auf meiner Telefonrechnung einen Anruf nach Cordina entdeckt hätte.”
„Ja, das kann ich mir vorstellen. Ich …” Sie verstummte abrupt und ließ die Hand
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