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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war überdeutlich bewusst, dass er unter die Lupe genommen wurde.
    Als man ihn nach zwanzig Minuten gnädigerweise entließ, wusste Del nicht, ob er die Anhörung überstanden hatte oder ob er besser den Scharfrichter gut im Auge behalten sollte.
    Aber er spürte, wie sein Nacken bei der Vorstellung, über seinem Kopf könnte ein Beil schweben, anfing zu prickeln.
    Jeder Mann, entschied er, der erwog, sich mit einem Mitglied des Fürstenhauses von Cordina einzulassen, sollte sich den Kopf untersuchen lassen. Solange dieser noch fest auf den Schultern saß.
    Del hatte sich immer als absolut gesund betrachtet.
    Und da er wollte, dass das auch so blieb, beschloss er, für zwei Stunden zu verschwinden. Was gar nicht so leicht war. Hier konnte man sich nicht einfach ein verdammtes Taxi rufen, das einen vom Palast abholte. Auch hier gab es wieder ein endloses Protokoll, das man durchlaufen musste. Am Ende bot ihm Kristian, Camillas älterer Bruder, ganz beiläufig einen Wagen an – mit Fahrer, falls er wollte.
    Del nahm den Wagen und verzichtete auf den Fahrer.
    Das Ende vom Lied war, dass er sich um ein Haar in ein Fleckchen Erde verliebt hätte, das nicht ihm selbst gehörte – was ihm bisher noch nie passiert war.
    Es war von einer atemberaubenden Schönheit, dieses kleine Land am Meer. Es erinnerte ihn an ein Schmuckstück – an alten und wertvollen Schmuck, der von Generation zu Generation weitervererbt wurde.
    Das Land stieg vom Meer aus terrassenförmig an. An den Felsvorsprüngen klebten rosa, weiße oder altgoldene Häuser, die fast aussahen wie in den Stein gehauen. Und die vielen bunten Blumen, die überall wuchsen – seit er Camilla kannte, achtete er mehr darauf – verliehen der Felsenlandschaft, an deren Fuß ein azurblaues Meer leuchtete, einen immensen Liebreiz. Die Blätter der Königspalmen bewegten sich majestätisch in einer gleichmäßigen sanften Brise.
    Diese Landschaft strahlte ein Gefühl von Ewigkeit aus, und das hatte für ihn etwas sehr Anziehendes. Generation um Generation, Jahrhundert um Jahrhundert hatte sich dieses kleines Schmuckstück seine Eigenheiten bewahrt und überdauert, ohne dass seine Bewohner der Versuchung erlegen wären, seine wilde Schönheit touristisch auszubeuten und die herrlichen Ausblicke durch Bettenburgen für Touristen zu verschandeln.
    Aber natürlich hatte sich das Land auch gewandelt. Al es im Leben wandelte sich im Lauf der Zeit, kein Ort der Welt blieb stets derselbe, und wo Menschen beteiligt waren, waren die Veränderungen noch gravierender. Wenn der Mensch seinen Erfindergeist und Einfallsreichtum jedoch mit Weisheit verknüpfte, schaffte er es, das Herz zu bewahren, während gleichzeitig der Fortschritt Einzug hielt.
    Die Bissets, die über Jahrhunderte hier regiert hatten, waren offensichtlich weise gewesen.
    Auf der Rückfahrt hielt er auf der sich dahinschlängelnden, steil ansteigenden Straße an, um das Schloss aus der Ferne zu betrachten.
    Vermutlich war es nur angemessen, dass der Palast an der höchsten Stelle stand. Seine Vorderseite war dem Meer zugewandt, die weißen Mauern erhoben sich stolz und eindrucksvoll aus den Klippen. Er lag wie hingegossen da, mit seinen Zinnen und Brustwehren und Türmen, die stolz auf vergangene Jahrhunderte verwiesen. Auf eine andere Zeit.
    Kriege und Königreiche, dachte Del. Historische Verbündete.
    Selbst in modernen Zeiten war hier noch ein kleiner, schmutziger Krieg geführt worden. Als er ein Junge gewesen war, hatten Terroristen versucht, Mitglieder der Fürstenfamilie zu ermorden. Camillas Mutter war entführt worden. Ihre Tante, damals noch schlicht Eve Hamilton, hatte eine Schussverletzung davongetragen.
    Erst jetzt wurde ihm klar, dass er gar nicht bedacht hatte, welche Auswirkungen eine solche Familiengeschichte auf Camilla hatte.
    Und trotzdem hat sie sich nicht davon abhalten lassen, auf sich gestellt einfach loszuziehen, überlegte er jetzt. Ebenso wenig wie es sie abgehalten hatte, zurückzukommen und ihre Pflichten wieder zu übernehmen.
    Das Land, die Familie lebten jetzt in Frieden. Aber es war ein prekärer Friede.
    Er stellte sich vor, dass die heutigen Bewohner des Palastes wussten, dass dieser einst zur Verteidigung gebaut worden war. Dels geschultes Archäologenauge sah, wie klug der Palast angelegt worden war. Vom Meer aus konnte er nicht angegriffen werden, und die steil abfallenden Felswände konnten von keinem Heer bezwungen werden. Sein Standort am höchsten Punkt der Umgebung machte

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