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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihn uneinnehmbar.
    Der Hafen machte ihn reich.
    Aber der Palast war auch gebaut worden, damit sich das menschliche Auge an seiner Schönheit erfreuen konnte. Für Del war das Streben nach Schönheit ein zutiefst menschliches Bedürfnis.
    Von da aus, wo Del stand, sah der Palast nicht wie ein Zuhause, sondern nur wie ein Symbol aus. Aber Del war in seinem Inneren gewesen, jenseits dieser hohen Mauern und der Eisentore. Wie mächtig oder symbolhaft oder ästhetisch zwingend er auch immer aussehen mochte, er war ein echtes Zuhause.
    Auch wenn Camilla einen Teil ihres Lebens auf einer Farm in Virginia verbrachte, war doch dies hier – dieser Ort, dieser Palast, dieses Land – ihr wirkliches Zuhause.
    Es musste für sie beide offensichtlich sein, dass es nicht sein Zuhause sein konnte.
    Als er durch das große eiserne Tor an den Palastwachen mit den leuchtend roten Uniformen vorbeifuhr, spürte er eine tiefe Niedergeschlagenheit in sich aufsteigen.
    „Er ist in einer schrecklichen Laune”, vertraute Alice Gabriella an, nachdem sie sich für kurze fünf Minuten ins Musikzimmer zurückgezogen hatten und wie zwei Verschwörerinnen die Köpfe zusammensteckten. „Er ist anscheinend ein bisschen durch die Gegend gefahren und gereizt und übellaunig zurückgekommen. Das ist kein gutes Zeichen.”
    „Camilla war den ganzen Nachmittag beschäftigt, sie hatte keine freie Minute. Es läuft absolut perfekt. Oh, und meine Spione haben mir berichtet, dass Delaney heute Vormittag mehrmals nach ihr gefragt hat.”
    „Es trifft sich gut, dass sie so viel zu tun hat und nicht verfügbar ist. Auf diese Weise hat der Junge wenigstens Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen.”
    „Das sollte er auch, weil er nämlich heute Abend nicht mehr dazu in der Lage sein wird, wenn er sie sieht. Oh, Alice, dieses Ballkleid ist so wunderschön! Ich war bei der letzten Anprobe dabei, und sie sieht einfach atemberaubend aus.”
    „Wir werden wunderschöne Enkelkinder bekommen”, sagte Alice mit einem Aufseufzen.
    Er wollte keinen Smoking anziehen. Das Ding bestand aus so vielen Einzelteilen, bei denen sich die Frage stellte, wofür man die eigentlich brauchte, da es doch Hemd und Hose genauso taten.
    Na schön, wenigstens hatte er sich überlegt, morgen früh abzureisen, das war doch immerhin ein Fortschritt. Und eine Ausrede für seine vorzeitige Abreise hatte er auch schon parat – eine E-Mail, in der man ihm mitteilte, dass seine Anwesenheit auf der Ausgrabungsstelle dringend erforderlich sei.
    Es würde gar nicht auffallen, wenn er nicht mehr da war.
    Heute Abend würde er noch seine Pflicht erfüllen – seinen Eltern zuliebe – und nach einem Weg suchen, sich bei Camilla zu entschuldigen. Und dann würde er so schnell wie möglich in die Wirklichkeit zurückkehren. Er war kein Mann für Paläste. Interessant wäre es höchstens, unter einem Palast Grabungen durchzuführen.
    Jetzt musste er nur noch einen letzten Abend überstehen. Er war sicher, dass er es schaffte, sich zu nicht allzu später Stunde unbemerkt zurückzuziehen. Und morgen früh würde er seinen Gastgebern noch kurz seine Aufwartung machen, um sich für die Gastfreundschaft zu bedanken.
    Dann würde er zusehen, schnellstmöglich von hier wegzukommen.
    Vorher aber musste er sich bei Camilla erst noch für die Spenden bedanken, die sie so tatkräftig für sein Projekt gesammelt hatte. Von Angesicht zu Angesicht und ohne die steife Förmlichkeit, die seine Briefe an sie ausgezeichnet hatte.
    Das war kleinkariert gewesen und ihrer großzügigen Geste unwürdig.
    Nachdem er fertig war, ging er zu seinen Eltern in deren Wohnzimmer, wobei er sich nichts sehnlicher wünschte, als dass die ganze Quälerei endlich vorüber wäre.
    „Na, so was! Teufel auch!” Es kam selten vor, dass seine Mutter so elegant gekleidet war. Del lächelte und ließ den Zeigefinger kreisen, um ihr zu bedeuten, dass sie sich einmal um sich selbst drehen sollte. Das schlichte schwarze Kleid betonte ihre gertenschlanke Figur, und die Brigston-Perlen waren das Tüpfelchen auf dem i.
    „Du siehst wirklich fantastisch aus”, sagte er anerkennend, und sie lachte.
    „Ich schätze, dass ich es in diesen Schuhen ungefähr anderthalb Stunden aushalte, und was dann kommt, dürft ihr raten.” Sie ging zu ihrem Mann hinüber, um ihm die elegante Krawatte gerade zu rücken.
    „Mach dir keine Mühe, Alice. Ich werde bei der ersten Gelegenheit versuchen, das verdammte Ding loszuwerden.” Niles lächelte immer

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