Cordina's Royal Family 1-4
Geburt und eine Schwester durch glückliche Umstände. Und das ist Christina.“
Bennetts Worte genügten, um ihre Panik zu mildern. Die Frauen begrüßten sich, wobei die jüngere ihren Blick nicht von dem Prinzen wenden konnte und die andere ein herzliches Lächeln für Gabriella hatte.
„Oh, Brie!“ Lachend hielt Christina die Freundin bei den Händen. Sie hatte sanfte, lebenslustige Augen. Ihr Mund war willensstark, aber er wirkte bezaubernd, wenn sie lächelte.
„Du siehst wundervoll, einfach hinreißend aus!“ Christina umarmte sie heftig, so dass Gabriella das exotisch duftende, teure Parfüm wahrnahm.
Glücklicherweise wich jetzt das unangenehme Gefühl von Gabriella. „Ich freue mich, dass ihr hier seid.“ Gabriella und Christina lagen sich in den Armen, Wange an Wange. Ihre Worte waren nicht einmal eine Lüge, fand Gabriella. Sie brauchte eine Freundin, einfach nur eine Freundin, keine Familie, keinen Liebhaber. „Ihr müsst sehr müde sein.“
„Oh, du weißt, fliegen kratzt mich eher auf. Du bist schmaler geworden. Das ist nicht anständig von dir.“
Gabriella lächelte, als sie sich aus Christinas Umarmung löste. „Nur fünf Pfund.“
„Fünf Pfund nur.“ Christina rollte mit den Augen. „Ich muss dir alles über diesen teuren kleinen Badeort erzählen, in dem ich vor ein paar Wochen war. Ich habe fünf Pfund zugenommen. Prinz Bennett.“ Christina hielt ihm ihre Hand in Erwartung eines Kusses hin. „Lieber Himmel, liegt es an der Luft in Cordina, dass alle hier so fantastisch aussehen?“
Bennett enttäuschte die Freundin seiner Schwester nicht. Doch während er ihre Hand küsste, warf er einen Blick zu Eve hinüber. „Die Luft in Houston muss zauberhaft sein.“
Christina war der Blick nicht entgangen. Sie hatte darauf gewartet. Ihre Schwester Eve war immerhin ein Mädchen, das kein Mann einfach übersehen konnte, was Christina beunruhigte. „Prinz Bennett, ich glaube, Sie haben meine Schwester Eve noch nicht kennen gelernt.“
Schon hatte Bennett Eves Hand ergriffen. Sein Handkuss dauerte nur Sekunden länger als der, den er Christina gegeben hatte. Aber auch Sekunden können eine Ewigkeit sein. Er bemerkte das lange, füllige, dunkle Haar, den verträumten Blick der blauen Augen, den herrlichen Schwung von Eves Lippen. Er verlor sein junges Herz sehr schnell.
„Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Eure Hoheit.“ Eves Stimme war nicht mehr mädchenhaft, sondern wohlklingend und voll. Die Stimme einer Frau.
„Du siehst hinreißend aus, Eve.“ Gabriella umarmte auch Eve, um so ihren Bruder abzuschütteln. „Ich freue mich, dass du mitgekommen bist.“
„Es ist alles so, wie du es beschrieben hast.“ Eve sah Gabriella strahlend und begeistert an. „Ich konnte gar nicht so schnell nach rechts und links schauen.“
„Lassen Sie sich Zeit.“ Sanft schob Bennett seine Schwester beiseite.
„Ich werde Ihnen Cordina zeigen. Chris und Brie haben sich bestimmt eine Menge zu erzählen.“ Er machte eine angedeutete Verbeugung vor den beiden anderen Damen, nahm Eve an der Hand und verließ mit ihr den Saal.
„Was darf ich Ihnen zuerst zeigen?“
„Naja, er vertrödelt keine Zeit.“ Gabriella sah den beiden nach und war sich nicht sicher, ob sie über das Paar zufrieden oder besorgt sein sollte.
„Eve ist einem Flirt auch nicht abgeneigt.“ Christina tippte mit ihrer Schuhspitze auf den Boden, aber dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit Brie zu. Schließlich war sie nicht als Eves Anstandsdame nach Cordina gekommen. „Wie beschäftigt bist du?“
„Nicht sehr“, antwortete Gabriella und ging in Gedanken ihren Tagesablauf durch. „Nur morgen werde ich wohl kaum Zeit zum Luftholen haben.“
„Dann lass uns jetzt die Gelegenheit nutzen.“ Christina hakte sie unter.
„Können wir wie früher bei dir sitzen und miteinander sprechen? Ich kann es kaum glauben, dass bereits ein ganzes Jahr vergangen ist. Es gibt so viel zu erzählen.“
Wenn du nur wüsstest, dachte Gabriella und ging mit Chris zu ihren Räumen.
„Erzähle mir alles über Reeve“, forderte Christina die Freundin auf und nahm einen Schluck Tee aus der zierlichen Porzellantasse.
Abwesend rührte Gabriella mit dem Löffel in ihrer Tasse, obgleich sie vergessen hatte, Zucker hineinzutun. „Ich weiß nicht, was ich dir erzählen sollte.“
„Einfach alles“, antwortete Christina theatralisch. „Ich platze schon vor Neugierde. Wie er aussieht brauchst du mir allerdings nicht zu beschreiben, denn
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