Corellia 01 - Der Hinterhalt
System aus künstlichen unterirdischen Kammern, von denen viele eingestürzt oder verschüttet sind. Einige der Kammern sind allerdings in einem recht guten Zustand. Sie sind voller Maschinen der unterschiedlichsten Art, und niemand weiß, welchen Zwecken die Maschinen dienten, wer sie konstruiert hat oder warum sie gebaut wurden.«
Han runzelte die Stirn. »Geht es bei der Archäologie nicht meistens um Lehmhütten und Tonscherben?« fragte er.
»Davon geht man gewöhnlich aus«, bestätigte Ebrihim. »Aber die Zivilisation ist schon sehr, sehr alt. Wir sprechen hier von den tausend Generationen der Alten Republik, als hätte es vorher nichts gegeben. Aber diese Zeitspanne umfaßt nur - ich weiß nicht genau - zwanzigtausend Jahre? Vielleicht fünfundzwanzigtausend?«
»Das ist eine lange Zeit«, sagte Jacen.
»Wirklich?« konterte Ebrihim. »Wie lange schon leuchten die Sterne? Wie lange gibt es bereits Leben auf den Planeten?«
»Eine furchtbar lange Zeit?« vermutete Jacen.
Ebrihim lachte meckernd. »Zweifellos schon sehr lange«, erklärte er. »Tausendmal, drei- oder viertausendmal so lange wie diese tausend Generationen. Mehr als genug Zeit, daß alle denkbaren Dinge geschehen konnten, von denen wir nichts mehr wissen.«
»Also hat jemand, als es die Alte Republik noch nicht einmal gab, da unten diese Anlage gebaut?« fragte Han.
»Man glaubt, daß sie so alt ist«, erwiderte Ebrihim. »Niemand weiß es mit Sicherheit. Es gibt Datierungstechniken, die wir wahrscheinlich benutzen könnten, aber niemand im corellianischen Sektor beherrscht sie. Wenn sich die Zeiten ändern, wird vielleicht ein Experte aus einem anderen System kommen und uns helfen.«
Han überprüfte die Kontrollen. »Vielleicht«, knurrte er, »aber im Moment sollten wir uns besser auf die Landung vorbereiten. Setzen Sie sich wieder hin, Ebrihim, und ihr anderen überprüft eure Sicherheitsgurte, damit's losgehen kann.«
Die Umgebung der Ausgrabungsstätte ähnelte einer Insektenkolonie, auf die jemand getreten war, so daß die Insekten jetzt emsig herumkrabbelten, um den Schaden zu reparieren.
Arbeiter - alles Menschen - schafften in großen Loren ganze Berge aus Erde und Schutt aus der Ausgrabungsstätte. Die verschiedensten Droidentypen schleppten alle möglichen Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände in die riesige Grube hinein oder aus ihr heraus.
Es war das organisierte Chaos, und als Han und seine Familie aus dem Schwebewagen stiegen, wußten sie nicht so recht, wohin sie gehen oder was sie tun sollten. Aber Han zögerte nicht nur aus Unsicherheit. »Leia«, zischte er. »Schau dir die Uniformen der Arbeiter an.«
»Was ist mit ihnen?« fragte sie.
»Die gleichen Uniformen haben auch die Kerle getragen, die mich entführt haben. Es fehlen nur die Armbänder der Menschenliga. Die Demonstranten vor dem Corona-Haus waren genauso gekleidet.«
»Du hast recht«, bestätigte sie. »Aber wir können das jetzt nicht besprechen. Ich glaube, da kommt unserer Führer.«
Ein ziemlich stämmiger, fast korpulenter Mann mittleren Alters näherte sich ihnen. Er war dunkelhäutig, hatte kurzgeschnittenes schwarzes Haar und ein breites, zähnebleckendes Lächeln. Er trug die gleiche Uniform wie alle anderen, und seine Uniform wies die gleichen Schweißflecken auf wie alle anderen, aber an der Schulter seiner Tunika war ein auffälliges Abzeichen befestigt, das nur er hatte. Sein Hut war ebenfalls ziemlich auffällig, und er trug ihn in einem verwegenen Winkel. »Ich grüße Sie«, sagte er mit einer überraschend weichen und sanften Stimme und dem kaum merklichen Akzent der nördlichen Regionen des corellianischen Hauptkontinents. »Ich bin General Brimon Yarar«, fuhr er fort. »Willkommen bei unserem kleinen Projekt.« Er verbeugte sich respektvoll vor Leia. »Madame Organa Solo. Es ist mir eine Ehre, Sie hier begrüßen zu dürfen.« Er reichte Han die Hand. »Captain Solo, es ist mir ebenfalls eine Ehre.«
Han bemerkte, daß ihr Gastgeber ihn mit einem langen, forschenden Blick bedachte, als wäre Han eine besondere Kuriosität, die er schon lange hatte sehen wollen. Es war kein angenehmes Gefühl. »Danke«, sagte er bedächtig, als er die ausgestreckte Hand ergriff. »Wir sind froh, hier zu sein. Dürfte ich fragen, was für ein General Sie sind? Waren Sie im Krieg?« Und auf welcher Seite? wollte er hinzufügen, verbiß es sich aber.
»Hmmm? Was? Oh, das«, sagte der General sichtlich verdutzt. »Ich fürchte, ich bin es nur
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