Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
Vom Netzwerk:
Familie in diese Sache hineingezogen zu haben.«
    »Das haben Sie nicht«, widersprach Solo, ohne die Augen von der Straße zu wenden. »Sie haben uns so deutlich wie möglich gewarnt, aber wir wollten nicht hören. Ich schätze, wir wären sowieso nach Corellia geflogen. Sie haben nur dafür gesorgt, daß wir etwas vorsichtiger waren. Sie haben richtig gehandelt. Und Sie haben gute Arbeit geleistet.«
    »Danke«, sagte sie. »Das bedeutet mir mehr, als Sie ahnen. Ich hoffe...« Sie verstummte und wußte, daß sie bereits zuviel gesagt hatte.
    »Sie hoffen was?« fragte er.
    »Ich hoffe, daß Ihre Familie heil aus dieser Sache herauskommt. Es tut mir leid. Das ist schrecklich persönlich. Aber ich habe sie so lange beobachtet, auf sie aufgepaßt...«
    »Schon gut«, brummte er. »Danke, daß Sie das gesagt haben. Ich hoffe auch, daß sie heil aus dieser Sache herauskommen.«
    »Danke, Sir. Es... es ist mir eine Ehre, mit Ihnen zu arbeiten.«
    Solo wandte zum erstenmal die Augen von der Straße ab und lächelte sie an, eine freundliche, warmherzige Geste. »Danke gleichfalls, Lieutenant. Danke gleichfalls.« Er sah wieder auf die Straße. »Aber wir nähern uns dem Raumhafen. Wo ist diese Abzweigung, von der Sie erzählt haben?«
    »Sie kommt gleich«, sagte sie. »Sie ist kaum mehr als ein unbefestigter Weg - da ist sie!«
    Der Bodenwagen bog ab und hüpfte über den holperigen Weg. »Weiter, weiter - okay, langsamer«, sagte sie. »Schalten Sie die Scheinwerfer aus und halten Sie hier für einen Moment an.«
    Han trat auf die Bremse. Kalenda griff nach ihrem Makrofernglas, stieg aus und bedeutete Han, ihr zu folgen. Sie sank auf die Knie und kroch den niedrigen Hügel zu ihrer Linken hinauf - und zerschnitt sich prompt den Arm an jenem Büschel Messergras, mit dem sie schon einmal Bekanntschaft gemacht hatte. »Und schon stehen wir wieder am Anfang«, sagte sie zu Han, der den Hügelkamm erklommen hatte, ohne sich zu verletzen. Sie lachte leise vor sich hin.
    »Was?« fragte Han. »Wie meinen Sie das?«
    »Der Kreis hat sich geschlossen«, sagte sie. »Von hier aus habe ich Ihre Ankunft beobachtet, und von hier aus werden Sie meinen Abflug beobachten.«
    »Der Kreis ist noch viel größer«, erwiderte er. »Wir können endlich unseren ursprünglichen Plan verwirklichen. Ich ziehe die Aufmerksamkeit auf mich, indem ich jede Menge Lärm mache, und gebe Ihnen so die Chance, Ihren Auftrag auszuführen.«
    »Nun, hoffen wir, daß es beim zweiten Versuch klappt«, meinte Kalenda und wandte sich dann wieder dem aktuellen Problem zu. »Jedenfalls können wir uns nicht näher an die Umzäunung heranwagen. Sehen Sie sie? Unter uns, etwa hundert Meter entfernt.«
    »Ja«, nickte er. »Kein Problem. Haben Sie schon ein Schiff gefunden?« fragte er.
    »Geben Sie mir eine Sekunde.« Sie hob das Makrofernglas an die Augen. »Diese Dinger haben im Infrarotbereich noch nie besonders gut funktioniert«, murmelte sie. »Mal sehen. Nein, da stehen nur MPBs. Ohne Hyperantrieb. Einen Moment. Da. Eine X-TIE-Schrottmühle, etwa fünfhundert Meter vom Zaun entfernt.«
    »Ich hasse Schrottmühlen«, sagte Han, »aber es ist Ihre Entscheidung. Sind Sie sicher, daß sie mit Hyperantrieb ausgerüstet ist?«
    »Sie müßte«, erwiderte Kalenda. »Außerdem ist sie das einzige Schiff in Sichtweite.« »Wachen?«
    »Eine am X-TIE, keine an den MPBs. Vielleicht haben sie nicht genug Leute.«
     
    »Hoffen wir's«, knurrte er. »Wenn es so ist, dann sind die Tage dieser MPBs gezählt. Ich verschwinde jetzt. Halten Sie sich bereit, diesen Zaun zu zerschneiden, wenn ich über den Hügel komme.«
    Kalenda zog ihren Blaster. »Alles klar«, sagte sie.
    »Dann sehen wir uns auf der anderen Seite«, erklärte Han. Er zwinkerte ihr unbekümmert zu und kroch dann den Hang hinunter zum Bodenwagen.
    Han stieg in den Bodenwagen und vergewisserte sich, daß sein eigener Blaster entsichert und die Mini-Thermodetonatoren griffbereit lagen. Er setzte die Blendschutzbrille auf und hoffte, daß sie diesmal funktionierte. Sie sollte verzögerungsfrei auf jede plötzliche Lichtfreisetzung reagieren, war aber manchmal etwas überempfindlich. Es versprach auf jeden Fall interessant zu werden. Er schloß den Sicherheitsgurt, schaltete die Scheinwerfer wieder ein und trat aufs Gaspedal.
    Der schwerfällige alte Bodenwagen rumpelte den Hügel hinauf und walzte das Messergras auf dem Kamm nieder. Rechts vom Wagen blitzten in rascher Folge Blasterschüsse auf, als Kalenda

Weitere Kostenlose Bücher