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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Jaina wußte, was das hieß: Mam war in dieser Angelegenheit auf seiner Seite. Sofort bereute sie, die Frage überhaupt gestellt zu haben. Ein schwerer taktischer Fehler. Einzeln ließen sich Mam oder Paps problemlos überreden, aber sie hätte wissen müssen, daß die Sache hoffnungslos war, wenn sie eine vereinte Front bildeten.
    »Wir haben das schon ein Dutzend Mal besprochen«, sagte Han. »Erstens verlaßt ihr Kinder euch viel zu sehr auf die Droiden. Zweitens gibt es an Bord des Falken nicht genug Platz für sie. Drittens möchte ich grundsätzlich keine Droiden in meiner Nähe haben. Viertens mag ich es insbesondere nicht, wenn sie sich auf meinem Schiff herumtreiben. Wenn ich nicht unbedingt muß, nehme ich sie nicht an Bord.«
    »Aber...«
    Han brachte sie mit einem drohend erhobenen Finger zum Schweigen. »Und fünftens bin ich euer Vater, und jetzt Schluß mit der Diskussion.«
    »Ich meine, jetzt ist nicht gerade der richtige Moment für euch Kinder, das Thema Droiden anzusprechen«, warf Onkel Luke ein und nickte fast unmerklich Richtung Wandschrank am Ende des Flures, wo sie die geschmolzenen Überreste ihres gescheiterten Experiments deponiert hatten. »Ich wollte eigentlich erst später mit euren Eltern über diese andere Sache reden, aber ihr habt das Thema angesprochen. Natürlich bin ich gerne bereit, es hier und jetzt mit ihnen zu diskutieren...«
    »Nein, nein, ist schon gut«, sagte Jacen hastig. »Bemüh dich nicht. Die Droiden kommen nicht mit. Okay. Okay.«
    Jaina warf ihrem Zwillingsbruder einen bösen Blick zu. Typisch für ihn, den Schwanz einzuziehen. Aber andererseits, was sollte er machen? Die Erwachsenen hatten diese Runde klar gewonnen. Doch ein kleiner Teil von ihr wollte sich noch immer nicht kampflos geschlagen geben. Daß Onkel Luke sie erwischt hatte, war schon peinlich genug. Es machte sie wütend, und die Versuchung, eine zweite Front zu eröffnen, war unwiderstehlich. »Vielleicht hätten wir genug Platz für die Droiden, wenn wir nicht den blöden alten Falken nehmen würden«, murmelte Jaina, ohne von ihrem Teller aufzublicken.
    Für einen Moment herrschte schockiertes Schweigen am Tisch, und noch ehe Jaina den Satz beendet hatte, dämmerte ihr, was für einen großen Fehler sie soeben gemacht hatte. Sie sah auf und stellte fest, daß alle, sogar ihr kleiner Bruder Anakin, sie anstarrten. Sie warf ihrem Zwillingsbruder einen verstohlenen Seitenblick zu und sah, wie er in stummer Verzweiflung den Kopf schüttelte.
    »Du weißt, wieviel dieses Schiff deinem Vater bedeutet«, sagte ihre Mutter in jenem kühlen, nüchternen Tonfall, der viel schlimmer war als das lauteste Gebrüll. »Du weißt auch, daß der Falke der Hälfte der Leute an diesem Tisch das Leben gerettet hat, manchen von ihnen sogar mehrmals. Und ich weiß, daß du weißt, daß wir wissen, daß du es weißt. Deshalb vermute ich, daß du diese boshafte und beleidigende Bemerkung in der bewußten Absicht gemacht hast, deinen Vater zu kränken. Habe ich recht?«
    Jaina öffnete den Mund, um alles abzustreiten - aber dann bemerkte sie Onkel Lukes Blick, und sie wußte, daß es sinnlos war. Außerdem konnte ihre Mutter genau wie Onkel Luke spüren, ob jemand die Wahrheit sagte oder nicht. Das war die einzige Fähigkeit der Macht, die ihre Mutter perfekt beherrschte. Das Leben wäre viel leichter, wenn sie ihren Eltern etwas vormachen könnte, so wie alle anderen Kinder. Aber so, wie die Dinge lagen, hatte es keinen Zweck, es auch nur zu versuchen. »Du hast recht«, sagte Jaina mürrisch.
    »In diesem Fall ist es jetzt an der Zeit, daß du auf dein Zimmer gehst, junge Dame.«
    »Aber...«
    »Kein Aber«, unterbrach Han.
    Damit war die Sache für Jaina erledigt. Es hatte keinen Sinn, ihrem Vater zu widersprechen, wenn er diesen Ton benutzte. Sie stand vom Tisch auf und verschwand eingeschnappt und wütend auf alle in dem Zimmer, das sie sich mit ihren Brüdern teilte. Aber sie wußte tief in ihrem Herzen, daß alles ihre Schuld war.
    Das war das andere Problem, wenn man zu den Jedi gehörte. Man konnte nicht einmal sich selbst etwas vormachen.
    Nachdem Jaina ins Bett geschickt worden war, verlief der Rest der Mahlzeit in bedrückter Stimmung. Jedesmal, wenn sie einen der Zwillinge bestraften, kam es zu einer Art Kettenreaktion.
    Der andere Zwillinge wurde bockig, bat um die Erlaubnis, gehen zu dürfen, und verschwand, um das Leid des Gefangenen zu teilen. Dann fiel auch Anakin auf, daß etwas nicht stimmte, und machte

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