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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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wunderschön der Planet Corellia, halb in Tageslicht, halb in die Schatten der Nacht getaucht. Ohne Computerhilfe hatte sie es geschafft, ein paar hunderttausend Kilometer durch den Hyperraum zu fliegen, ohne ihr Ziel zu verfehlen. Wenn der Augenschein nicht trog, mußte sie sich auf der anderen Seite des Planeten befinden und doppelt so weit von ihm entfernt sein wie vor dem Sprung. Sie hätte sich ebensogut außerhalb der Galaxis oder in der Nacht zwischen den Sternen wiederfinden können.
    Zumindest theoretisch sollte sie in der Lage sein, von ihrer derzeitigen Position aus Corellia zu erreichen. Falls dieses eine Triebwerk noch immer funktionierte, würde sie vielleicht sogar lebend aus dieser Sache herauskommen.
    Falls sie richtiges Glück hatte, hielten die Corellianer sie für tot. Vielleicht ließ der MPB-Pilot sich täuschen und meldete, daß ihr Schiff explodiert war, statt in den Hyperraum zu springen. Oder vielleicht nahmen alle an, daß die Risiken eines unkontrollierten Hypersprungs zu groß waren, als daß sie überlebt haben könnte - und diese Annahme hätte sich auch fast bewahrheitet.
    So oder so, selbst wenn sie wider Erwarten davon ausgingen, daß sie noch lebte, wußten sie bestimmt nicht, wo sie jetzt war. Sie hoffte, daß es so bleiben würde.
    Zu den Geheimnissen des Überlebens gehörte, daß man wußte, wann man sich beeilen und wann man die Dinge langsam angehen mußte. Kalenda nahm sich für den nächsten Schritt volle drei Stunden Zeit. Sie führte eine gründliche Statusanalyse des Frachters durch - oder zumindest so gründlich, wie es ihr vom Cockpit aus möglich war. Der einzige Druckanzug im ganzen Schiff hing an seinem angestammten Platz auf der anderen Seite des luftdichten Cockpitschotts im Vakuum. Ein Triumph der Planung und des Designs, aber das ließ sich im Moment nicht ändern.
    Selbst auf diesem Schiff lieferten die Datendisplays des Cockpits eine ungeheure Menge an Informationen. Sie konzentrierte sich auf das einzige noch vorhandene Haupttriebwerk und stellte fest, daß es aller Wahrscheinlichkeit nach noch funktionierte. Natürlich würde sie nicht wagen, es mit Vollschub laufen zu lassen. Sie mußte davon ausgehen, daß es jeden Moment versagen konnte, und durfte es nicht zu sehr belasten. Das Lebenserhaltungssystem des Cockpits war in einem einigermaßen guten Zustand, obwohl die Hülle ein paar Mikrolecks aufzuweisen schien, durch die langsam die Luft entwich, und das Kühlsystem die ersten Ausfallerscheinungen zeigte. Ihr Plan sah vor, nicht mehr als ein oder zwei Tage im Cockpit zu bleiben. Länger konnte sie es ohnehin nicht aushalten. Es gab keine Lebensmittel, kein Wasser und keine sanitären Anlagen im Cockpit. Der Überlebenskoffer befand sich in einem Schrank direkt neben dem Druckanzug. Offensichtlich gab es nur einen Ausweg aus diesem Schlamassel und nur eine Möglichkeit, ihre Mission erfolgreich zu beenden - sie mußte auf einem der Planeten des corellianischen Sonnensystems landen. Corellia selbst war das nächstliegende Ziel, aber nicht das einzige.
    Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, einen der anderen bewohnbaren Planeten des corellianischen Systems anzufliegen. Außer Corellia gab es noch Selonia, Drall und die Doppelwelt Talus und Tralus, zwei Planeten, die einander umkreisten. Falls man nach ihr suchte, dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf Corellia, was bedeutete, daß sie diese Welt am besten mied.
    Aber es gab überzeugende Argumente gegen diese Schlußfolgerung. Wahrscheinlich hielt man sie für tot.
    Deshalb würde man vermutlich auch nicht nach ihr suchen. Außerdem war ein Planet nicht gerade klein. Selbst wenn man nach ihr Ausschau hielt, konnte sie immer noch auf ihr operatives Training vertrauen. Sie sollte in der Lage sein, ihnen immer einen Schritt voraus zu bleiben.
    Ihnen. Wer waren »sie« in diesem Fall? Und was hatten »sie« vor, daß sie bereit waren, derartige Risiken einzugehen? Niemand griff leichtfertig Agenten der Neuen Republik an. Kalenda wurde klar, daß sie keine Ahnung hatte, wer der Feind war. Sie hatte sich bisher noch keine Gedanken darüber gemacht, warum die Corellianer - oder eine Gruppe von Corellianern - so versessen darauf waren, GNR-Agenten zu töten, oder wie sie von ihrer Ankunft erfahren hatten.
    Aber jetzt war nicht die richtige Zeit, um sich über derartige Dinge den Kopf zu zerbrechen. Sie hatten sicherlich gewichtige Gründe, aber wenn sie nicht am Leben blieb, spielte dies auch

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