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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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das Risiko, daß der corellianische Maulwurf im Geheimdienst von der Operation erfuhr.
    Kalenda wünschte, sie könnte die Sprungkoordinaten so ändern, daß sie an einer anderen Stelle im System auftauchte, aber sie wußte, daß es unmöglich war. Die corellianischen Raumverteidigungsstreitkräfte waren für ihre Nervosität bekannt. Wenn sie fernab der autorisierten Rücksprungkoordinaten aus dem Hyperraum stürzte, würden sie wahrscheinlich durchdrehen. Im besten Falle würde sie eine Menge unwillkommener Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Im schlimmsten Fall würde man sie abschießen.
    Vielleicht - nur vielleicht - würde die Tatsache, daß sie ein wenig gebummelt hatte und ein paar Stunden später als geplant ankam, die Grenzschützer der Raumverteidigung in die Irre führen. Vielleicht würden sie annehmen, daß sie gar nicht mehr kam, und aufgeben und nach Hause fliegen. Oder sie gab ihnen damit nur genug Zeit, eine Abfangposition einzunehmen.
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als den Navcomputer zu aktivieren, den Sprung in die Lichtgeschwindigkeit zu wagen und auf ihr Glück zu vertrauen. Kalenda schluckte hart, ballte mehrmals die Faust und drückte dann den Knopf.
    Sie beobachtete durch die Bugsichtluke des Frachters, wie sich die Sterne in Sternlinien verwandelten und ihr Schiff in die unerforschte und unerforschliche Dunkelheit des Hyperraums sprang. Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als hinter ihr der letzte Stern erlosch. Sie war in Sicherheit, zumindest im Moment.
    Unglücklicherweise war ihr Sprungpunkt nur ein Lichtjahr vom corellianischen System entfernt, und sie würde nicht sehr lange in ihrem sicheren Versteck bleiben können. Während des kurzen Fluges dachte sie über all die Dinge nach, die bei ihrer Mission schiefgehen konnten - oder zumindest über einige. Um die ganze Liste durchzugehen, brauchte sie weitaus mehr Zeit.
    Viel zu früh meldete der Navcomputer mit einem Piepton, daß der Rücksturz unmittelbar bevorstand. Kalenda lehnte sich im Pilotensitz zurück und legte ihre Hände auf die Kontrollen. Dann war es soweit. Der Navcomputer beendete seinen Countdown und leitete das Eintauchmanöver ein.
    Das Schiff stürzte in den Normalraum. Kalenda entdeckte Corell, Corellias Sonne, exakt an der Stelle, wo sie sie erwartet hatte. Sie überprüfte die Navigationsdisplays und stellte fest, daß ihre Rücksprungkoordinaten stimmten. Gut. Sie befand sich mitten in der autorisierten Anflugschneise und nahm Kurs auf Corellia.
    Vielleicht funktionierte ihr Plan doch. Sie mußte nur ihre Rolle spielen, und alles würde klappen. Was das betraf, so wurde es Zeit, Verbindung mit der corellianischen Raumflugkontrolle aufzunehmen.
    Sie aktivierte das Komsystem und wählte die entsprechende Frequenz. »Corellianische Raumflugkontrolle, hier ist Frachter PBY-1457 im Anflug auf Corellia. Ich bitte um Landeerlaubnis und Zuweisung eines Liegeplatzes und um die Genehmigung...«
    Bumm! Irgend etwas schleuderte sie in ihren Sicherheitsgurten nach vorn, und ihr Frachter erbebte unter einem massiven Einschlag. Kalenda griff nach den Flugkontrollen. Der Hitzetauscher konnte unmöglich schon jetzt explodiert sein. Die Techniker hatten versprochen, daß es mindestens noch eine halbe Stunde dauern würde. Es mußte...
    Bumm! Ein weiterer Treffer. Das war keine interne Explosion. Jemand schoß auf sie. Noch ehe sie den Gedanken zu Ende geführt hatte, ließ sie den Frachter abschmieren und raste im Sturzflug auf den Planeten zu.
    Ein Lichtblitz zuckte an ihrer Backbordseite vorbei und verfehlte das Schiff. Sie schaltete die externe Heckkamera auf ihren Kabinenmonitor und riskierte einen Blick, während sie gleichzeitig den Frachter zur Seite riß, um dem nächsten Schuß auszuweichen. Ein Minipatrouillenboot, ganz wie erwartet. Wenn ihre alte Schrottkiste von einem größeren Schiff zwei Treffer abbekommen hätte, wäre sie jetzt nicht mehr am Leben. Ein MPB war ein winziges, einsitziges Schiff, das zwar sehr schnell war, dafür aber nur über geringe Feuerkraft verfügte. Natürlich genügte selbst die Spielzeugkanone eines MPB, um diesen ungeschützten, unbewaffneten Schrotthaufen abzuschießen, wenn er nur genug Treffer erhielt.
    Sie riß das Schiff erneut zur Seite, gerade rechtzeitig, um dem nächsten Schuß auszuweichen. Ihr Plan war gescheitert! Offenbar hatte man sie bereits erwartet. Ihre Tarnung war aufgeflogen, noch bevor sie das System überhaupt erreicht hatte. Sie mußte sich etwas einfallen

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