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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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unterstützen. Die Tatsache, daß es sich um ein hochfliegendes Projekt handelt, bedeutet nicht, daß es unklug ist. Nein. Helfen Sie Ihrem Freund. Ich glaube, daß Sie sich dadurch selbst einen großen Gefallen tun.«
    Erst später, als er aus der Tür war, dämmerte Luke, daß er ganz vergessen hatte, sie zu fragen, was sie damit meinte.

5
Ein unfreundlicher Empfang
     
    Lieutenant Belindi Kalenda zögerte einen Moment, bevor sie den Hyperantrieb des Frachters aktivierte. Das kleine Schiff hing in der Finsternis zwischen den Sternen; die Navigationsberechnungen waren abgeschlossen, alle Systeme für den letzten Sprung ihres Fluges nach Corellia bereit. Sobald sie den Antrieb hochfuhr, gab es kein Zurück mehr, keine Fluchtmöglichkeit. Normalerweise hätte sie das nicht weiter gestört, aber sie wußte, was im corellianischen System vorging - zumindest wußte sie alles, was ein Außenstehender wissen konnte.
    Sie flog einen kleinen, unauffälligen Frachter, den der GNR bewußt gewählt hatte, um ihre Rolle als glücklose Händlerin zu unterstreichen. Sie hatte verschiedene Güter von einem halben Dutzend Welten an Bord, und das Logbuch des Schiffes war von den Spezialisten des Geheimdienstes so manipuliert worden, daß niemand auf den Gedanken kommen würde, sie hätte diese Planeten nicht besucht. Selbst die Zusammensetzung des Abfalls entsprach ihrer angeblichen Flugroute. Die Luftfilter enthielten Haare, Hautpartikel und Reptilienschuppen, die zu den unterschiedlichen intelligenten Spezies jener Welten paßten, auf denen sie ihrer Legende nach gewesen war.
    Aber was sie am meisten nervös machte, war die absichtliche Beschädigung des Hyperantriebs. Der Remodulator des Hitzetauschers stand kurz vor der Explosion. Die GNR-Techniker hatten ihr versichert, daß er noch genau einen Sprung durchhalten würde, um dann beim Herunterfahren des Triebwerks vom Hitzeschock zerstört zu werden. Kurz und gut, ihr Hyperantrieb würde versagen, sobald sie das System erreichte. Man würde sie nicht aus dem System werfen können, sondern ihr die Landeerlaubnis erteilen müssen, damit sie ihr Schiff zum zentralen Reparaturdock brachte, wo es aller Erfahrung nach Wochen, wenn nicht Monate dauern würde, bis die Reparaturarbeiten begannen - sofern man keine Bestechungsgelder zahlte. Und Kalenda hatte gerade genug Geld, um die Standardreparaturkosten zu bezahlen - falls es ihr gelang, ihre Fracht zu verkaufen.
    Kurz und gut, sobald sie das System erreichte, war sie für eine unbestimmte Zeitspanne dort gestrandet. Sie konnte nur hoffen, daß ihre Rolle als vom Pech verfolgte Frachtpilotin überzeugend genug war, um der Entdeckung zu entgehen.
    Kalenda wünschte, sie hätte warten können, bis Solo und seine Familie eingetroffen waren, um von ihr abzulenken. Aber das war nicht möglich. Niemand konnte die beiden Operationen so exakt koordinieren, und zwar aus dem einfachen Grund, weil niemand sonst im GNR von Solo wußte. Sie hatte sich in diesem Punkt einige Freiheiten herausgenommen. Es war besser für alle, wenn niemand - und sie meinte niemand - von dem Plan wußte. Nach den vielen Fehlschlagen in der letzten Zeit war klar, daß irgend jemand im corellianischen System den GNR erfolgreich unterwandert hatte.
    Hätte sie den Plan, Solo als Ablenkungsmanöver einzusetzen, mit ihren Vorgesetzten abgeklärt, hätte die corellianische Opposition - wer immer das auch sein mochte - längst davon erfahren, und der ganze Plan wäre von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.
    Außerdem hatte sie es zumindest geschafft, Solo zu warnen, daß etwas nicht stimmte. Er würde die Augen offenhalten und auf seine Kinder aufpassen. Sie brauchten Schutz. Leia Organa Solo hatte darauf bestanden, mit ihrer ganzen Familie zu reisen und vor dem Handelsgipfel auf Corellia einzutreffen. Sobald der offizielle Teil ihrer Reise begann, würde der Sicherheitsdienst der Staatschefin freie Hand haben. Bis dahin waren sie auf sich allein gestellt - was den GNR gehörig ins Schwitzen brachte.
    Aber jetzt wurde es höchste Zeit, daß Kalenda mit ihrer eigenen kleinen Operation begann.
    Allerdings stellte sich die Frage, ob ihr Plan durchgesickert war oder nicht. Sie hatte auf eigene Faust mit Solo gesprochen, doch ihr Infiltrationsversuch war eine hundertprozentige Standardoperation des GNR. Der GNR rühmte sich, alle Aktionen sorgfältig zu planen und perfekt zu organisieren. Normalerweise war dies ein Pluspunkt, aber jeder zusätzliche Mitwisser erhöhte

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