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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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machte ein strenges Gesicht.
    Andere Captains mochten vielleicht versuchen, ein herzliches Verhältnis zur Mannschaft herzustellen und für eine entspannte Atmosphäre auf der Brücke zu sorgen. Auf Mara Jades Schiff gab es so etwas nicht. Ihr persönlicher Stil machte sich auch im Umgang mit der Crew bemerkbar, was bedeutete, daß der Ton an Bord eher streng war. Mara Jade war eine betörend schöne Frau mit heller Haut, die ihre hohen Wangenknochen unterstrich. Ihr rotgoldenes Haar war zu einem dicken, schweren, bis zur Hüfte reichenden Zopf geflochten. Ihr Körper und ihre anmutigen Bewegungen paßten eher zu einer professionellen Tänzerin als zu einem Captain.
    Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn ein offizieller Empfang oder ein anderes gesellschaftliches Ereignis es erforderte, daß sie etwas weniger Praktisches als ihren üblichen einteiligen Overall trug, konnte die Wirkung durchschlagend sein. Wer sie sah, ging sofort davon aus, daß sie ein perfekt erzogenes Mitglied der Aristokratie war. Man erwartete, daß sie ein sprödes, vornehmes Verhalten an den Tag legte. Allerdings hatte Mara noch nie besonderen Wert darauf gelegt, die Erwartungen ihrer Mitmenschen zu erfüllen, und für vornehmes Getue hatte sie ohnehin nichts übrig. Sie konnte diese Rolle spielen, wenn es ihr paßte, aber das war nur selten der Fall.
    Am besten konnte sie mit der Peitsche knallen, für Disziplin sorgen, Respekt erzwingen und sich verdienen. Sie würde auch nie jemand einstellen, der sich nicht ihren Respekt verdienen konnte. Das war ihre Methode, das Schiff zu führen, und auf diese Weise führte sie auch ihr Leben. Es geziemte sich deshalb für sie, in einem kühlen, ruhigen und gefaßten Zustand vor ihre Crew zu treten. Daß sie in Wirklichkeit so aufgeregt war wie schon seit langer Zeit nicht mehr, spielte keine Rolle.
    Ein imperialer Kode. Der Kurier hatte einen imperialen Kode benutzt. Zwar einen, der schon Jahre vor dem Bau des ersten Todessterns ungültig geworden war, aber nichtsdestotrotz war es ein imperialer Kode.
    Was konnte das bedeuten?
    Es spielte keine Rolle. Schritt für Schritt. Sie mußte Schritt für Schritt vorgehen.
    Mara schlug auf den Schalter, und das Schott glitt zur Seite. Sie trat auf die Brücke des Schiffes und nahm ihren Platz auf der Kommandostation ein. Der Navigator, ein glotzäugiger Mon Calamari, richtete ein Auge auf seinen Captain und dann wieder auf seine Konsole, aber das war das einzige Zeichen, daß er ihr Kommen bemerkt hatte. Der Pilot, ein Mensch, sah zu ihr herüber und nickte ihr ernst zu. Gut. So gefiel es ihr. Mara bestand auf Disziplin, aber sie hatte keine Verwendung für Leute, die vor allem, was sich bewegte, strammstanden.
    Öffnen in Anwesenheit von Leia Organa Solo, selbsternannte Staatschefin der sogenannten Neuen Republik, Han Solo und dem Generalgouverneur des corellianischen Sektors. Kode Gefallener Engel Sieben.
    Die Worte standen deutlich sichtbar, wenn auch in einem veralteten imperialen Kode verschlüsselt, auf der Seite des Nachrichtenwürfels. Mara hatte den Kode mühelos dechiffrieren können, aber die Worte verrieten ihr nicht viel über die eigentliche Nachricht des Würfels. Zweifellos stammte der Würfel von jemand, der für die Neue Republik nicht viel übrig hatte, aber alles andere war bloße Spekulation. Es gab noch eine weitere Mitteilung auf dem Würfel, doch in einer Schrift, die Mara nicht kannte. Es sah aus, als wäre das Etikett mit dem imperialen Kode achtlos aufgeklebt worden, so daß es einen Teil der unleserlichen Inschrift verdeckte. Entweder war das imperiale Etikett in aller Eile angebracht worden, oder jemand wollte, daß es so aussah.
    Der Würfel war an Bord einer Kurierdrohne gewesen, die die Jadefeuer kurz nach ihrer Ankunft im Talfaglio-System, im Hinterland des corellianischen Sektors, abgefangen hatte. Nicht, daß ihr der Ort des Zusammentreffens sehr viel verriet. Die Drohne war mit Lichtgeschwindigkeitstriebwerken ausgerüstet gewesen und hätte praktisch von überallher kommen können.
    Aber ganz gleich, woher sie gekommen war, Mara konnte nicht verstehen, warum sie ihr gefolgt war. Und sie mußte ihr gefolgt sein. Es gab keine Möglichkeit, daß die Jadefeuer nur zufällig auf die Drohne gestoßen war. Die Drohne hatte das ID-Funksignal der Jadefeuer angepeilt, und der Nachrichtenwürfel selbst hatte sich in einem Päckchen mit Maras gekritzeltem Namen befunden.
    Doch wer hatte ihn geschickt? Und warum? Und warum hatte man ihn

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