Corellia 01 - Der Hinterhalt
Makrofernglas auf den Falken und holte ihn so nah wie möglich heran. Er schien unbeschädigt zu sein, soweit Kalenda dies aus der großen Entfernung feststellen konnte. Nichts an dem modifizierten Frachter deutete darauf hin, daß er vor kurzem in einen Kampf verwickelt war. Vielleicht konnte sie mehr erkennen, wenn alle ausstiegen. Sie konzentrierte sich auf die Rampe des Schiffes.
Endlich senkte sie sich, und sie entdeckte die winzige Gestalt von Han Solo und die etwas größere Gestalt von Chewbacca, dem Wookiee. Beide kamen, mit Gepäck beladen, die Rampe herunter. Ihre Körperhaltung verriet Vorsicht und Nervosität, als hätten sie bereits eine böse Überraschung erlebt und würden eine weitere erwarten. Kalenda schalt sich erneut dafür, daß sie zuviel in die Situation hineindeutete. Vielleicht galt ihre einzige Sorge den astronomisch hohen Gebühren, die der Raumhafen verlangte.
Kaum hatten die beiden das Landefeld betreten, stürmten die drei Kinder die Rampe herunter und sprangen auf den corellianischen Boden. Es war deutlich zu erkennen, daß sie froh waren, nicht mehr im engen Schiff eingesperrt zu sein. Dann, zuletzt, verließ Leia Organa Solo den Falken, in der Hand eine mittelgroße Reisetasche. Kalenda stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und spürte, wie eine ihr vorher nicht bewußte Spannung von ihr wich. Organa Solo war am Leben und gesund. Das war die Hauptsache. Jetzt konnte Kalenda dafür sorgen, daß Organa Solo auch am Leben blieb. Sie beobachtete weiter.
Han Solo wartete, bis seine Frau das Schiff verlassen hatte, und betätigte dann die Schleusenkontrollen. Die Rampe wurde eingefahren, und der Falke schaltete in den Bereitschaftsmodus um. Kalenda verfolgte, wie ein offenes Bodenfahrzeug heranrollte.
Organa Solo entfernte sich vom Schiff - und zögerte dann einen Moment. Sie blieb stehen und runzelte leicht verunsichert die Stirn. Sie sah sich um, suchte offenbar den Horizont ab - und blickte direkt in Kalendas Richtung. Für einen schrecklichen Moment war Kalenda überzeugt, daß Organa Solo sie entdeckt hatte, sie für einen Heckenschützen oder Terroristen hielt, gleich ihrer Familie eine Warnung zurufen und die örtlichen Sicherheitskräfte alarmieren würde. Kalenda wollte sich ducken, davonlaufen, aber sie zwang sich zur Ruhe. Es war viel sicherer, wenn sie sich nicht rührte. Und außerdem, wie groß war die Chance, selbst für eine Jedi-Schülerin, eine einzelne Beobachterin aus dieser großen Entfernung zu sehen oder zu erspüren?
Organa Solo zuckte die Schultern, runzelte wieder die Stirn und ging weiter zum Wagen. Kalenda seufzte vor Erleichterung.
Die anderen folgten Organa Solo zum Wagen. Alle machten einen entspannten Eindruck. Kalenda begann allmählich zu glauben, daß sie sich geirrt und die Anzeichen der Besorgnis nur eingebildet hatte.
Aber dann bemerkte sie, daß Solo mit dem Wookiee sprach.
Oder genauer, wie er mit dem Wookiee sprach.
Kalenda war eine recht gute Lippenleserin, aber die Entfernung war zu groß, als daß sie ihre Fähigkeit hätte einsetzen können. Außerdem, selbst wenn sie wirklich mitbekam, was Solo sagte, so gab es nicht die leiseste Hoffnung, daß sie auch den Wookiee verstand. Aber es war eine Binsenweisheit, daß kein Pilot mit einem Kollegen über das Fliegen sprach, ohne seine Hände zu benutzen. Es gab bestimmte Gesten, mit denen man die Begegnung mit einem anderen Schiff beschrieb.
Und es war offenkundig, daß Han Solos Handbewegungen einen Kampf im Weltraum beschrieben. Sicher übermittelte er Kalenda nicht absichtlich eine Nachricht, aber sie wußte die Gesten zu deuten.
Kalenda beobachtete fasziniert, wie Solo mit den Händen fuchtelte und gestikulierend zwei Schiffe - oder zwei Gruppen von Schiffen - auf Kollisionskurs zeigte. Er wies hinauf zum Himmel, zu den MPBs, die noch immer über dem Boden schwebten und Wache hielten, formte dann mit den Händen einen Ball und riß sie anschließend mit gespreizten Fingern auseinander. Aha. Ein MBP war explodiert. Der Wookiee war mit der Schilderung offenbar nicht ganz einverstanden, schüttelte den Kopf und vollführte eigene Gebärden.
Dann gelang es Organa Solo endlich, die herumtobenden Kinder einzufangen. Solo und der Wookiee beendeten ihre Unterhaltung; zweifellos wollten sie nicht, daß die Kinder mithörten. Organa Solo scheuchte die Kinder in den Wagen und bedeutete dem Chauffeur loszufahren.
Das Wagen rollte davon, und Kalenda sprang auf, wobei das hohe Messergras sie
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