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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Vorgesetzten dies nur erzählt hatten, um die Opposition zu verunsichern, falls sie, Kalenda, gefangengenommen wurde. Am besten, man zerbrach sich über solche Dinge nicht den Kopf. Das Agentenleben glich ohnehin schon einem Spiegelkabinett, auch ohne daß sie neue Spiegel aufstellte. Es war am sichersten, wenn sie davon ausging, daß sie die einzige war, die es geschafft hatte. Dann blieb nur noch die Frage, was sie jetzt tun sollte, und die Antwort lag auf der Hand.
    Sie war nach Corellia geschickt worden, um Informationen zu sammeln, aber Kalenda hatte entschieden, daß sie schon mehr als genug wußte. Sie mußte sich darauf konzentrieren, die Staatschefin bis zum Handelsgipfel zu beschützen, wenn ihre offizielle Delegation - und das Sicherheitsteam - eintrafen.
    Aber um Leia Organa Solo zu beschützen, mußte Kalenda zunächst einmal selbst überleben. Das war das Problem. Sie mußte davon ausgehen, daß die CVS oder der PSD klug genug waren, um davon auszugehen, daß sie den Absturz überlebt hatte, und daß sie jetzt nach ihr im besonderen und nach GNR-Agenten im allgemeinen suchten. Wahrscheinlich würden sie auch Organa Solos Familie überwachen, schon um ihre Aktivitäten im Auge zu behalten. Ob sie eingreifen würden oder nicht, wenn jemand auf die Staatschefin schoß - oder ob sie den Anschlag vielleicht selbst durchführen würden -, ließ sich unmöglich sagen.
    Jedenfalls würden sie nicht erfreut reagieren, wenn plötzlich eine GNR-Agentin in ihrer Mitte auftauchte. Vielleicht würden sie in ihrer Anwesenheit einen willkommenen Vorwand für eine Provokation sehen und die Gelegenheit nutzen, um Ärger zu machen. Alles in allem bedeutete dies, daß Kalenda es nicht wagen konnte, sich Organa Solo und ihrer Begleitung zu nähern.
    Ihr blieb nur, alles aus der Ferne zu beobachten, sich nicht gefangennehmen zu lassen und zu hoffen, daß sich früher oder später eine Gelegenheit zur Kontaktaufnahme bieten würde. Vielleicht konnte sie sich sogar aus der Ferne nützlich machen, obwohl sie sich im Moment nicht vorstellen konnte, auf welche Weise.
    Sie mußte abwarten. Warten und beobachten und hoffen, daß sie bald auftauchten.
     
    Viele Stunden später begann sich Kalenda ernsthaft Sorgen zu machen. Die Nacht brach herein, und selbst die besten Infrarotsysteme waren nie so gut wie sichtbares Licht. Und das IR-System ihres erbeuteten Makrofernglases war nicht besonders leistungsstark.
    Immer wieder verfolgte sie den Anflug eines Raumschiffes, spürte, wie ihr Herz zu rasen begann, holte das Schiff mit dem Makrofernglas heran - um jedesmal festzustellen, daß es keine Ähnlichkeit mit dem Falken hatte. Sie fragte sich schon, wie sie ihre Überwachung in der Nacht fortsetzen sollte, als ein weiteres Schiff in Sicht kam. Kalenda hob erneut das Makrofernglas, damit rechnend, wieder enttäuscht zu werden - und plötzlich raste ihr Herz.
    Es war nicht ein Schiff, es waren sechs. Im Zentrum der Formation befand sich der unverwechselbare Millennium Falke, während fünf Minipatrouillenboote die normalerweise aus sechs Schiffen bestehende Standardeskortenformation bildeten. Das Boot an der Achternbackbordseite fehlte - oder es wurde vom Falken nur verdeckt. Kalenda drehte an den Kontrollen, um besser sehen zu können. Erst dann fiel ihr ein, den Aufnahmeknopf des Makrofernglases zu drücken, um sich dieses Bild später noch einmal anzusehen. Nein, das sechste Boot war eindeutig nicht da.
    Kalenda schoß sofort ein Dutzend Vermutungen durch den Kopf, doch dann zwang sie sich, ihre Beobachtung fortzusetzen. Für Spekulationen war später noch genug Zeit.
    Der Falke und sein Geleit flogen an den zivilen Landebuchten vorbei, aktivierten ihre Repulsoren und kamen über dem militärischen Teil des Raumhafens in der Luft zum Halt - glücklicherweise in dem Bereich, der Kalenda am nächsten war. Drei der Geleitschiffe lösten sich aus der Formation und landeten, wobei jedes Boot die Spitze eines exakten gleichschenkligen Dreiecks bildete, während die beiden anderen MPBs ihre Position in der Luft beibehielten. Der Falke schwebte auf seinen Repulsorkissen zu Boden und landete weich im Mittelpunkt des Dreiecks. Das war kein normales Ehrengeleit. Irgend etwas war passiert. Aber was?
    Kalenda drehte sich ein wenig, um einen besseren Blick auf den Falken zu bekommen, und zog sich dabei an einem Büschel Messergras, das sie vorher nicht bemerkt hatte, einen recht bösen Schnitt am Unterarm zu. Sie fluchte leise, richtete das

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