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Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook

Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook

Titel: Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Octavia Vivian
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Kindern, dass die Betreiber des Parks beschlossen hatten, bestimmten Leuten den Eintritt nicht zu erlauben, und dass diese bestimmten Leute nun einmal „Farbige“ waren. Yoki fing an zu weinen.
    „Aber ich bin nicht farbig“, protestierte sie.
    „Vom Verstand her weiß Yoki natürlich, dass sie eine Farbige ist“, erläuterte Coretta, „aber gefühlsmäßig wollte sie in diesem Moment alles abwehren, wodurch sie scheinbar für andere inakzeptabel wurde.“
    Als Yoki aufhörte zu weinen, versöhnte sie sich widerstrebend mit der Situation und bemerkte: „Ich wollte, sie hätten ein Funtown für Farbige gebaut.“
    Coretta wusste, wie tief diese Sache mit Funtown die Kinder verletzte. Deshalb versuchte sie ihnen darzulegen, dass der Freizeitpark all das verkörperte, wogegen ihr Vater ankämpfte. Sie gab sich große Mühe, den Kindern begreiflich zu machen, dass Yoki genauso wunderbar und süß wie jede Achtjährige war, die den Park betreten durfte.
    Coretta erzählte außerdem, dass Gott alle Menschen gemacht hat, egal ob rot, gelb, weiß, schwarz oder braun, und dass er alle diese Menschen liebt. Sie machte Yoki darauf aufmerksam, dass Gott wohl kaum so viele Menschen ihrer Rasse geschaffen hätte, wenn er sie nicht liebte. Da Yoki das älteste Kind der Familie und sehr feinfühlig war, spürte sie am deutlichsten, was für eine tägliche Belastung damit verbunden war, eine Afroamerikanerin zu sein.
    Eine Weiße aus Kalifornien hörte, wie Martin die Geschichte von Yoki und dem Freizeitpark erzählte. Sie schrieb einen kurzen Brief an Yoki:
    „Liebe Yoki ,
    ich bin eine weiße Amerikanerin und habe drei Kinder, die 8, 9 und 16 Jahre alt sind. Genau wie du können sie alle nicht begreifen, warum manche Weißen farbige Menschen so schlecht behandeln. Aber ich bin sicher, wenn du erwachsen bist, werden viele Menschen wissen, dass wir blonde, rote, schwarze oder gefärbte Haare haben können – und in unserem Inneren trotzdem alle gleich sind. Dein Papa und seine Freunde setzen sich dafür ein, damit dieses Land für alle ein besserer Ort wird. Du bist bestimmt sehr stolz auf ihn.“
    Die Verfasserin schrieb weiter, sie wolle Yoki und ihre Familie gern einladen, nach Kalifornien zu kommen und das Disneyland zu besuchen. Als Martin 1963 beim Marsch auf Washington seine berühmte Rede „I Have a Dream“ („Ich habe einenTraum“) hielt, sprach er von seinem Traum, dass seine Kinder eines Tages „nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter“ beurteilt werden würden.
    Die vier Kinder der Kings wurden alle in einer Zeit der Krise geboren oder waren sehr jung, als es im Leben ihrer Eltern Schwierigkeiten gab. Yolanda Denise kam am 17. November 1955 zur Welt und war gerade zweieinhalb Monate alt, als eine Bombe auf das Haus der Kings in Montgomery/Alabama geworfen wurde. Martin Luther King III., geboren am 23. Oktober 1957, war ein Jahr alt, als sein Vater in New York City durch den Angriff einer Frau lebensgefährlich verletzt wurde. Coretta war mit Dexter Scott schwanger, als Martin in Ketten ins Staatsgefängnis Reidsville verschleppt wurde. Dexter kam am 30. Januar 1961 zur Welt. 14 Tage nach der Geburt von Bernice Albertine am 28. März 1963 kam Martin in einer Zelle in Birmingham in Isolationshaft.
    „Wie könnt ihr normale Kinder aufziehen, wenn ihr immer so unter Druck steht und euch ständig am Rande von Gefahr und Unsicherheit bewegt?“, war eine Frage, die den Kings häufig gestellt wurde.
    Coretta antwortete darauf: „Wir vertrauen Gott und wir versuchen, gute Eltern zu sein.“
    Im Jahr 1963 ereignete sich viel Tragisches und Schmerzhaftes, wovon die Familie King indirekt betroffen war. Es gab eine Reihe von Brandstiftungen an Kirchen in Georgia. William L. Moore, ein weißer Briefträger, der vom Unrecht der Rassendiskriminierung und der herablassenden Behandlung von Afroamerikanern überzeugt war, beschloss, gemäß der Tradition seines Berufs von Tennessee aus loszumarschieren und seine Botschaft zu Ross Barnett, dem Gouverneur von Mississippi, zu tragen. Moore kam bis Alabama, wo er niedergeschossen wurde.
    Der afroamerikanische Freiheitskämpfer Medgar Evers wurde in Mississippi umgebracht. Sechs Kinder wurden in Birmingham getötet, vier beim Bombenanschlag auf eine Kirche und zwei im Anschluss daran. Das eine Kind wurde von einem Polizisten umgebracht, das andere von zwei weißen Jungen. Im November kam der Präsident der Vereinigten Staaten bei einem Attentat ums Leben.
    Die

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