Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
Richtung er kommt…«
    »Du solltest mir vertrauen, Kleine. Im Vergleich zu den Intrigen und Machenschaften, zu denen es jeden Tag am Hof kommt, ist das hier eine harmlose und unkomplizierte Angelegenheit. So wie ich das sehe, gibt es nur ein Problem: mögliche Einmischungen durch den Vampir.«
    »Radu hat nicht die Angewohnheit, selbst die Tür zu öffnen. Es ist Geoffrey, den du täuschen musst, zumindest lange genug, um das Haus zu betreten, und das wird nicht einfach sein. Er gehört zu Mirceas Stall und kennt seinen Herrn gut!«
    »Ich meine nicht ihn, sondern den anderen. Louis-Cesare.«
    Ich musterte den Elfen. Es waren keine offenen Wunden zu erkennen, und es fehlten auch keine Gliedmaßen - es deutete also alles darauf hin, dass er recht gut mit Louis-Cesare zurechtgekommen war. »Ich halte es für unwahrscheinlich, dass er sich im Foyer herumtreibt.«
    »Nein, aber er könnte sich an anderen Orten >herumtreiben<, wie du sagst, zum Beispiel an der Quelle der Energie für die Schutzzauber deines Onkels.«
    »Wo immer die auch ist.«
    »Es ist die erste Sache, die du für mich entdecken wirst. Die Schutzzauber sollten mich bei meiner Rückkehr passieren lassen, da sie mich bereits als Freund des Hauses kennen. Nach meiner Ankunft deaktiviere ich sie, aber ich habe nicht die Zeit, das ganze Haus zu durchsuchen. Zweitens: Du musst dafür sorgen, dass Geoffrey aus dem Weg ist und jemand, der Mircea nicht so gut kennt, die Tür öffnet. Einer der Menschen wäre am besten. Und drittens: Lenk Louis-Cesare lange genug ab, damit ich die Schutzzauber außer Gefecht setzen kann.«
    »Ist das alles?«, fragte ich sarkastisch.
    »Es sollte genügen.« Caedmon lächelte amüsiert und nachsichtig. »Ich komme um neun Uhr morgen Abend. Das gibt dir mehr als zwanzig Stunden. Das dürfte genug Zeit für dich sein, alle Vorbereitungen zu treffen.«
    Ich biss ihn nur deshalb nicht, weil ich damit rechnen musste, dass es ihm gefiel. »Und warum sollte ich dir trauen?
    Einem sonderbaren Elfen, den ich erst seit gestern kenne?«
    Caedmon lächelte erneut. »Ich glaube, du kennst den Grund.«
    Das glaubte ich auch. Ich legte meine Hand auf die seine. »Solange wir uns bei Claire einig sind. Du wirst sie nicht gegen ihren Willen ins Feenland bringen.« Caedmon sah mich unschuldig an. Ich drückte seinen Daumen auf einen der längeren Rosendorne, so fest, dass sich ihm das Ding bis zum Knochen bohrte. »Wenn du mich hintergehst, reiße ich dir die Eingeweide aus dem Leib und füttere damit die Reste von Radus Menagerie.«
    Caedmon nahm die Hand von der Rose, hob den verletzten Finger zu meinem Mund und schmierte mir Blut auf die Lippen. »Wie nett von dir.«
    »Ich meine es ernst, Caedmon.«
    Er neigte den Kopf und entfernte das Blut mit einem sanften Kuss. Seine Lippen schmeckten süß wie kondensierter Sommer. »Ich weiß.«
    18
    Um Mitternacht war frisches Blut nicht rot, sondern fast schwarz, so dunkel, dass es sich leicht in den Schatten verlor. Ich trat in eine Lache davon und fluchte leise. Die obere Kruste war nur halb gefroren, und die Tücher an meinem Fuß saugten die klebrige Brühe darunter auf. Ich sprang zur Seite, suchte auf den eisigen Steinen und dem glatten welken Laub nach Halt und hinterließ eine dunkle Spur im Schnee.
    Schließlich zwang ich meinen Blick nach oben und sah, was ich erwartet hatte. Der nackte Mann war auf einen dicken Pfahl gespießt, und seine Haut hatte die Farbe des überall liegenden Schnees. Er bewegte sich nur dann, wenn der Wind an ihm zerrte. Eine dünne Eisschicht lag auf den Augen, und sie glitzerten in einer Parodie des Lebens, wenn der Mondschein auf sie traf Ich wandte den Blick ab, was mir allerdings nicht viel nützte, denn entlang des Weges, der am Hang des Berges hinabführte, sah ich überall weitere Gepfählte.
    Einige von meiner Präsenz gestörte Krähen verließen ihren Platz im Gerippe eines Baums und kreisten über dem Tal, vom Wind hin und her getragen. Das Licht des Mondes fiel auf einen dichten Wald unter einer Decke aus Schnee und Eis und spiegelte sich auf dem silbernen Band eines Flusses wider. Es wäre ein atemberaubender Anblick gewesen, wenn ich Zeit dafür gehabt hätte. Doch das war nicht der Fall. Ich hatte es nicht gewagt, den Hauptweg am Berg empor zu nehmen, denn dort gab es Wachen, selbst um diese Zeit in der Nacht. Ich war gezwungen gewesen, einen schmalen Pfad hinaufzuklettern, von Ziegen geschaffen und praktisch unpassierbar für jedes Geschöpf, das

Weitere Kostenlose Bücher