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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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lassen.«
    »Also los, kriech.«
    Eine Kletterrose neigte sich heran und berührte seine Hand. Er strich ihr liebevoll über den Stängel. »Du zuerst.«
    Ein von braunem Fell bedeckter Tentakel schmetterte vor uns gegen die Schutzzauber und zischte für eine Sekunde, bevor er zu Boden fiel. Ein Geruch wie von gebratenem Schinken hing plötzlich in der Luft. Die neuen Mitglieder von Radus Menagerie schienen mit den alten um Dominanz zu kämpfen, und zwei der wilderen Hybriden versuchten, sich gegenseitig in Stücke zu reißen. Die weniger gefährlichen Kreaturen warteten am Rand des Geschehens und hofften vermutlich, einen Bissen von den Verlierern zu ergattern.
    Caedmons Blick glitt über den Pferch, und in seinem Gesicht zeigte sich Abscheu. »Aus reiner Neugier .... Was versuchen deine Vampire zu erschaffen?«
    »Nichts. Sie haben diese Geschöpfe vom Dunklen Kreis erbeutet. Das behaupten sie jedenfalls.«
    »Was könnte jemandem an so offensichtlich nutzlosen Wesen gelegen sein?«, fragte Caedmon. Ich schüttelte den Kopf. Darauf wusste ich noch immer keine Antwort. »Wenn man zu Misstrauen neigt«, fuhr der Elf fort, »könnte man glauben, dass die scheußlicheren Geschöpfe als Ablenkung dienen und über die wahren Experimente hinwegtäuschen sollen.«
    »Vielleicht. Aber welche Wesen sind echt und welche die falschen Spuren?«
    »Man sollte besser fragen, warum die Vampire solches Interesse an ihnen haben. Sie sind nicht gerade für ihre Nächstenliebe bekannt. Wenn sie sich mit diesen Geschöpfen beschäftigen, erwarten sie bestimmt irgendeinen Nutzen von ihnen.«
    Lange Klauen schlugen auf den Boden und bohrten tiefe Furchen hinein. Ein großes Wesen, das mit seinen ledrigen Flügeln und von der allgemeinen Gestalt her an einen Vogel erinnerte, sprang von einem kleinen Schuppen herunter. Es landete mitten in der kämpfenden Gruppe und begann damit, die anderen Geschöpfe zu zerfetzen, ohne auf die eigene Sicherheit zu achten. Mit seinen messerscharfen Krallen und dem langen, spitzen Schnabel erledigte es eine Kreatur nach der anderen. Als das Gemetzel vorbei war, machte es sich nicht etwa über die Mahlzeit her, sondern wanderte am Rand des Pferchs entlang. Es suchte nach weiteren Opfern, und hinter ihm strich ein langer Schwanz über den Boden.
    »Was haben wir denn hier?«, fragte ich und fühlte eine sonderbare Faszination.
    Die erschreckend menschlichen Augen des Wesens sahen mich an. Neben mir lachte Caedmon. »Wenn ich es herausfinde, erkläre ich es dir vielleicht. Wir sind Partner, nicht wahr?«
    »Sind wir das?«
    »Natürlich.« Er senkte die Stimme. »Ich mache jetzt meinen schmählichen Abgang und kehre morgen Abend als Mircea zurück.«
    »Ich glaube noch immer nicht, dass es funktioniert.« Das Vogelwesen begann zu fressen. Es riss lange Streifen von einem halb toten pelzigen Körper, der noch immer zuckte und vergeblich versuchte, dem Schnabel auszuweichen.
    Ich fühlte mich auf beunruhigende Weise an Radus Dinnerparty erinnert, zumal der Blick der menschlichen Augen noch immer auf mich gerichtet war. Sie sahen hungrig aus.
    »Weil ich unterbrochen wurde, bevor ich meinen genialen Plan erläutern konnte«, sagte Caedmon seelenruhig. »Es ist ganz einfach. Dracula sieht, wie >Mircea< eintrifft, und kurz danach versagen die Schutzzauber. Er glaubt natürlich, dass du deinen Teil der Vereinbarung erfüllst, und daraufhin greift er an. Ich habe genug Helfer am Rand des Anwesens postiert, um mit ihm fertigzuwerden und Lady Claire zu retten.«
    »Und wenn er sie nicht bei sich hat?«
    Caedmon seufzte unbekümmert. »Dann müssen wir ihn irgendwie dazu bringen, uns zu sagen, wo sie sich befindet.«
    Meine Vorstellung zeichnete ein kurzes Bild von Drac, wie er von Elfen gefoltert wurde. Es war fast orgiastisch.
    »Klingt gut«, sagte ich ehrlich. »Allerdings könnten tausend Dinge schiefgehen, angefangen bei deiner Tarnung.«
    »Es trifft mich schwer, dass du so wenig Vertrauen zu mir hast«, tadelte Caedmon.
    »Du musst dabei gesehen werden, wie du als Mircea das Haus betrittst, sonst kauft dir Drac die Sache nicht ab.
    Und wenn jemand deine Tarnung durchschaut, ist das Spiel aus. Louis-Cesare wird auf keinen Fall zulassen, dass wir die Schutzzauber deaktivieren und Radus Leben in Gefahr bringen. Und solange sie aktiv sind, kommt Drac nicht einmal bis auf einen Kilometer an das Haus heran. Wenn du also nicht genug Helfer hast, um das Anwesen so weiträumig zu umgeben, und ohne zu wissen, aus welcher

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