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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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genug für einen blauen Fleck zu. »Wenn sie stirbt, zerfetze ich dir die Kehle.«
    Er straffte die Schultern und richtete einen ernsten Blick auf mich. »Wenn sie stirbt, bedeutet das, dass ich bereits tot bin.«
    Ich nickte. »Gute Antwort.«
    »Dory!« Ich überließ Claire Heidar, der ein Schwert aus der Schlinge auf seinem Rücken zog und ihr deshalb nicht die Hand auf den Mund drücken konnte. »Das machst du immer! Andere Leute haben ebenfalls Kraft!«
    »Nimm sie und verschwinde mit ihr!«, knurrte ich. Heidar gab mir wortlos das Schwert, warf sich Claire über die Schulter und verschwand zwischen den Weinstöcken. Keine der dunklen Gestalten folgte ihm, was mich beruhigte und gleichzeitig besorgte. Hatten sie vielleicht das Anwesen umstellt? Warteten sie dort draußen auf Heidar und Claire?
    Dann fiel etwas aus dem brodelnden Himmel auf mich herab. Instinktiv schlug ich danach und ließ mich dabei vom Gehör leiten, nicht von dem, was ich sah, und Geoffreys Kopf rollte neben mir über den Boden. Ich stieß ihn mit dem Fuß an und sah Zorn, der noch immer in seinen Augen blitzte. Bei einem Meistervampir könnte eine solche Wunde heilen, nach einem Jahrhundert guter Pflege. Aber Geoffrey war kein Meister, oder zumindest kämpfte er nicht wie einer. Eine Sekunde später spielte es ohnehin keine Rolle mehr. Ein Stiefel stellte sich auf den Kopf, knackte ihn wie eine Nuss und drückte ihn in den Schlamm.
    Ich wich zurück, das Schwert hoch erhoben. Und sah in zinnfarbene Augen, in denen Macht leuchtete. Ich erkannte meinen Gegner sofort wieder und griff an, aber das Schwert sprang mir regelrecht aus der Hand und flog ihm entgegen. Ich wankte, als mir Kälte entgegenschlug, so plötzlich und so eisig, dass mir das Atmen schwerfiel.
    Der Elf betrachtete die Waffe und lächelte dünn. »Das Schwert der Könige, in den Händen einer Mischlingshure.«
    Die Stimme, leise und melodisch, klang seltsam schön. »Wie .... bedenklich.«
    Ich schaffte es, wieder auf die Beine zu kommen, obwohl sich die Kälte wie ein Brandeisen auf meiner Haut anfühlte. Ich sah mich um, aber es gab keinen Ausweg. Überall zeigten sich blasse Gesichter im Mondschein.
    »Sei unbesorgt.« Der Elf sprach zu mir, doch sein Blick galt weiterhin der Waffe. Er schwang sie versuchsweise, schnitt mit ihr elegant durch den Regen. Die Klinge schien im matten Licht zu glühen; Blitze spiegelten sich wie warnend auf ihrer Schneide wider. »Einst, vor langer Zeit, enthauptete dieses Schwert einen Svarestri-König. Ich werde es nicht entehren, indem ich es bei dir benutze.«
    Die brennende Kälte raubte mir schnell die Körperwärme. Wenn ich nicht bald etwas unternahm, würde ich erfrieren. Aber wenn man bedachte, wie schlecht die Chancen für mich standen, war ein Gespräch die beste Möglichkeit, Claire zur Flucht zu verhelfen. »Vielleicht solltest du es bei dem verwenden, der dich für nichts und wieder nichts losgeschickt hat.«
    »Wie meinst du das?« Er war noch immer mehr an seinem neuen Spielzeug als an mir interessiert. Was ich für eine Beleidigung hielt.
    »Damit meine ich das, du Dumpfbacke: Ich mag ein Mischling sein, aber ich bin keine Hexe, keine Nullerin und erst recht keine einsachtzig große Rothaarige.«
    Der Elf drehte den Kopf. »Wie bitte?«
    Ich zeigte ihm meine Eckzähne. »Siehst du das hier? Keine Standardausrüstung für Hexen. Ich bin eine Dhampirin.« Ich lächelte. »Du bist hinter dem falschen Mädchen her gewesen, du Intelligenzbestie.«
    Ich schätze, er kam zu dem Schluss, dass das Schwert doch nicht so heilig war, denn in der nächsten Sekunde hatte ich die Spitze unterm Kinn. »Wo ist sie?«
    »Warum? Willst du deinem zukünftigen König huldigen? Dafür ist es noch zu früh.«
    »Der Mischlingssohn des Blarestri-Narren kann niemals regieren, ebenso wie ein Kind, das er mit einem anderen Bastard zeugt.« Die Schwertspitze bohrte sich mir in die Haut. »Gib mir, was ich will, dann überlebst du den Tag vielleicht. Andernfalls…«
    »Das habe ich diese Woche schon einmal gehört. Bei dem anderen Typen klang’s besser.«
    »Sei vorsichtig, Dhampir.« Die Stimme des Elfen klang nicht länger wie Musik. »Du weißt nicht, mit wem du es zu tun hast.«
    Andererseits, Gespräche waren nie meine starke Seite gewesen. »Du auch nicht«, sagte ich und sprang. Ich duckte mich unter dem Schwert der Könige hinweg und hatte es auf die Gurgel des Elfen abgesehen. Ich legte alles hinein, was ich hatte, meine ganze Schnelligkeit, und

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