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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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den Wänden hören…« Ich nickte. Drac hatte mit der Möglichkeit rechnen müssen, dass ich die Nummer seines Zimmers im Bellagio an den Senat durchsickern ließ, und deshalb hatte er das Quartier gewechselt und sich dabei für das andere Ende des Spektrums entschieden. »Und einer seiner Männer aß sie, und ich meinte, mir sei schlecht, und als ich nach draußen ging, stellte ich fest, dass im Wagen der Schlüssel steckte…«
    »Gab es dort keine Schutzzauber?« Ich hatte die Frage kaum gestellt, als mir auch schon klar wurde, wie dumm sie war.
    Claire hob eine Braue, wodurch sich einige Tropfen aus ihrem Pony lösten und ihr in die Augen fielen.
    »Verdammte Kontaktlinsen! Das war der andere Grund, warum ich nach Hause wollte. Seit Tagen sehe ich nicht mehr richtig. >Zwei-Wochen-Linsen<, dass ich nicht lache.« Sie suchte in der Handtasche nach einer Brille.
    »Und wie hast du mich gefunden?«
    »Habe ich gar nicht. Deshalb war ich so überrascht, dich hier zu sehen. Natürlich habe ich Heidar alles über dich erzählt…«, sie versetzte ihm erneut einen wuchtigen Schlag auf den Rücken, » .... und ihm gesagt, dass du früher oder später zu uns aufschließen könntest, aber er hört nie zu, und außerdem, wenn du den Anrufbeantworter überprüft hättest, wäre dir klar gewesen, dass mit mir alles in Ordnung war. Ich habe mindestens zehn Nachrichten hinterlassen, von gestern Abend an…«
    »Ich bin ziemlich beschäftigt gewesen.«
    »Und du hast nicht einen Handy-Anruf beantwortet.«
    »Mein Handy hatte einen kleinen Unfall.«
    »Jedenfalls, ich fand Heidar, als er sich in der Nähe des Hotels herumtrieb - er hatte mich gefunden, konnte aber nicht durch die Schutzzauber -, und wir fuhren durch die Gegend, bis wir dieses großartige Hotel sahen, das Touren durch die Weingärten veranstaltete. Dann fiel mir ein: Als ich einmal in einer Zeitschrift über das Weinland blätterte, hast du einen Onkel erwähnt, der ein Haus in dieser Gegend hat, und ich dachte mir: Vielleicht weiß er, wo du steckst. Also fragten wir ein wenig herum, und hier sind wir.«
    Ich sah in ihr triumphierendes Gesicht und war vollkommen sprachlos. Claire hatte eine Tour durchs Weinland unternommen. Während das halbe Feenland sie suchte und ich allmählich den Verstand verlor, hatte sie Kekse geknabbert und über den Merlot vom letzten Jahr geplaudert.
    Schließlich fand ich die Stimme wieder, klappte den Mund auf und sagte: »Claire, das ist wichtig. Hast du bei deiner Ankunft zufälligerweise die hiesigen Schutzzauber neutralisiert?«
    »Welche Schutzzauber?«
    »Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, aber Radu hat hier ein recht komplexes Sicherheitssystem.«
    Claire blinzelte. »Warum braucht er solchen Schutz? Ich meine, er ist ein Vampir, nicht wahr?« Sie hielt abrupt inne, starrte mich an und hob die Hand zum Mund. »Oh, hör mal, Dory, als ich vorhin sagte, dass ich alle Vampire hasse, da meinte ich natürlich nicht die, äh, guten…«
    »Svarestri«, zischte Heidar, und seine Stimme klang so anders, dass ich mich unwillkürlich umsah und erwartete, jemanden zu sehen. Aber nur dunkle Blätter vor dem Hintergrund eines grauen Himmels boten sich meinen Blicken dar, und ich hörte nichts anderes als das Prasseln des Regens.
    Dann, wie der Schemen eines Hais dicht unter der Wasseroberfläche, erschien ein Schatten zwischen den Weinstöcken. Ein Windstoß zerzauste mir das Haar und trug mir einen Geruch entgegen, der mich bis in die Knochen frösteln ließ. Eine zweite dunkle Gestalt löste sich aus den Schatten, dann noch eine und zwei weitere.
    Offenbar bekamen wir Gesellschaft.
    20
    Etwas teilte den Regen wie eine kalte Strömung in einem warmen Meer. Mit außergewöhnlicher Klarheit spürte ich alles um mich herum: das Pochen und Kratzen von Hufen und Krallen, als Radus Schreckensbiester vor etwas flohen, das noch furchterregender war als sie; der Rhythmus meines eigenen nervösen Atmens; die leisen, saugenden Geräusche leichter Schritte, die sich mir von hinten näherten. Ich fühlte mich wie auf dem Kamm einer Welle, die gleich brechen würde.
    »Bring sie von hier weg!«, forderte ich Heidar auf. »Ich halte die Angreifer auf.«
    »Du wirst nichts dergleichen tun!«, erwiderte Claire aufgebracht. »Ich kann helfen…«
    Ich hielt ihr den Mund zu und sah Heidar an. »Hast du nicht gehört?«
    »Du kannst nicht gewinnen«, sagte er schnell. »Sie…«
    »Habe ich danach gefragt?« Ich ergriff seinen Arm und drückte fest

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