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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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nicht versuchen, dich aufzuhalten, wohl aber das vierte Element. Berühr das Haus, irgendeinen Teil davon, und wir lassen dich in Ruhe. Wenn dir das nicht gelingt…« Er zuckte mit den Schultern.
    »Dann sage ich den Deinen, wo sie nach dir graben können.«
    Ich vermutete, dass er das wörtlich meinte, denn das einzige übrig gebliebene Element war die Erde. Zum Teufel mit den Elfen und ihren gottverdammten Spielchen. Ich hatte die Geschichten gehört, aber nie groß darüber nachgedacht. In einem davon zu sterben, hatte ich bestimmt nicht für möglich gehalten. Und für nichts zu sterben…
    Das war schlimmer als alles andere.
    Ich sah mich kurz im Weingarten um, aber wenn sich Claire und Heidar in der Nähe befanden, hielten sie sich im Verborgenen. Wo steckten sie? Dass ich noch immer ich selbst war, deutete auf Claires Nähe hin, doch warum reagierten die Elfen dann nicht auf sie und ihren Begleiter? Heidar hatte vor mir von der Präsenz der Svarestri gewusst; also sollten sie in der Lage sein, seine Nähe zu fühlen, oder? Und dann hob sich der Boden rechts und links von mir wie schwarze Meereswellen, und ich lief los.
    Ich konnte schneller laufen als die meisten Dinge auf Erden, aber nicht schneller als die Erde selbst, wie sich jetzt herausstellte. Ich schaffte es bis zum Ende der Weinstockreihe, bevor mich eine Wand aus Erde wie eine Keule traf. Ich versuchte, hindurchzuspringen, aber sie schien endlos zu sein. Hektarweise schlug Boden gegen mich und wogte über mich hinweg, und meine überstrapazierten Muskeln protestierten mit heftigem Schmerz, als ich mich zur Wehr setzte. Ich erstickte in Staub, der um mich herum aufstieg. Die bereits in Mitleidenschaft gezogene Lunge füllte sich damit, ebenso wie Augen und Ohren, und schwere Klumpen fielen auf mich herab, versetzten mir Hiebe wie von tausend Fäusten.
    Ich kämpfte dagegen an, mit allem, was ich hatte, aber ich wusste oben gar nicht mehr von unten zu unterscheiden.
    Grub ich mich Luft und Leben entgegen, oder entfernte ich mich davon? Half ich dabei, mich zu befreien, oder schaufelte ich mir mein eigenes Grab? Ich wusste es nicht.
    Dann wickelte sich mir etwas Raues und Hartes um die Füße und zog. Der Boden wollte mich nicht loslassen, aber das seilartige Etwas ließ nicht locker und zog erneut, noch stärker, woraufhin ich so plötzlich aus dem Boden kam wie eine Kugel aus einem Gewehrlauf.
    Ich hatte so viel Staub in den Augen, dass ich gar nichts sehen konnte, aber ich fühlte es deutlich, als ich in die Weinstöcke fiel — ich kam mir wie ein Trapezkünstler vor, der abstürzte und ins Sicherheitsnetz fiel. Sie fingen meinen Sturz ab, allerdings nicht besonders sanft. Die wenige Luft, die ich noch in der Lunge hatte, wurde hinausgepresst, und der Aufprall auf den Boden war so heftig, dass mir die Knochen klapperten. Einen Moment lag ich einfach nur da, benommen und reglos. Dann begann ich zu würgen und zu husten, spuckte braunen Brei und schnappte zwischendurch nach Luft.
    Ich hörte die Geräusche des Kampfes um mich herum, doch es dauerte eine Weile, bis mein Gehirn Bedeutung darin erkannte. Schließlich wischte ich mir mit dem Handrücken den Mund ab, befreite mich aus den Weinreben -
    auch von der, die sich mir um die Füße gewickelt hatte - und sah, wie sich Claire einen Svarestri vornahm. Ich sprang auf und befürchtete, dass ich zu spät kommen würde, dass sie starb, bevor ich eingreifen konnte. Stattdessen beobachtete ich, wie der Elf taumelte und schreiend auf die Knie sank. Ich wusste nicht, was Claire mit ihm anstellte - sie berührte ihn nicht einmal -, aber er verhielt sich so, als würde er langsam zu Tode gefoltert.
    Ich wankte aus dem Weinstock, und immer wieder fiel mir Schmutz in die Augen. Claire bemerkte mich, gab dem Elfen einen ordentlichen Tritt in die Rippen, lief auf mich zu und schrie etwas, das ich nicht verstand, weil ich die Ohren voller Dreck hatte. Hinter ihr kämpfte Heidar gegen zwei Elfen und schien sich gegen sie behaupten zu können. Ich fragte mich, wer sich um die anderen kümmerte, unter ihnen der Anführer. Dann war Claire heran und prallte schluchzend und zitternd gegen mich. Bei der Kollision löste sich so viel Erde aus meinem linken Ohr, dass ich sie hören konnte - wenn sie in der Lage gewesen wäre, zusammenhängend zu reden, hätte sie mir vermutlich ordentlich die Leviten gelesen.
    Ich blickte mich nach dem Anführer der Elfen um, sah ihn aber nirgends. Dafür bemerkte ich Caedmon, der mit den

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