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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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die meisten Magier. Sie nannten sie Blödis, und meistens ignorierten sie ihre Existenz.
    Louis-Cesare ging mit einer eleganten Bewegung neben dem Normalo in die Hocke. »Er könnte mit Fallen ausgestattet sein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein.« So etwas hatte ich schon gesehen: Menschen, die von Magiern wie Stolperdrähte verwendet wurden, mit einem Zauber, der explodierte, wenn der Puls des Betreffenden raste oder es andere Hinweise auf Probleme gab. Aber ich kannte die Zeichen, und bei diesem Normalo fehlten sie. Er roch nach Furcht und Schweiß, nach Socken, die dringend gewaschen werden mussten, und nach dem Sandwich mit Zwiebelwurst, das er vor kurzer Zeit gegessen hatte. Ich konnte sagen, welches Shampoo er benutzte, und dass er sich heute Ben-Gay in die linke Wade massiert hatte, aber der Geruch von dunkler Magie fehlte an ihm. Und nicht nur an ihm.
    Nichts in der Nähe roch nach Magiern, und in einem Bollwerk des Schwarzen Kreises war das mehr als nur ein bisschen seltsam.
    »Hören Sie .... W-was immer Sie wollen, f-fressen Sie mich nicht, in Ordnung? Ich hatte Knoblauch zum Mittagessen«, sagte er und steckte so voller Panik, dass seine wässrigen grauen Augen viel Weiß zeigten.
    »Gut. Ich mag es, wenn die Mahlzeit bereits gewürzt ist.« Ich zog den Burschen auf die Beine. »Ich geb dir eine Chance. Was läuft hier unten? Und lüg nicht; das merke ich sofort.«
    »Eine A-auktion. Sie ist fast vorbei, aber Sie können noch das eine oder andere ersteigern, wenn Sie sich beeilen.«
    Er erblickte etwas über meine Schulter hinweg, und der Rest von Farbe wich aus seinem Gesicht. »Oder n-nehmt einfach, was ihr wollt. Alles, w-was euch gefällt.«
    Ich sah nach hinten und stellte fest, dass sich Olga Louis-Cesare hinzugesellt hatte, gefolgt von einer bunten Kreaturenschar. Einer der kleineren Trolle hatte etwas am Fuß, das ich schließlich als Werwolf-Welpen identifizierte. Ich erkannte es nicht sofort, weil der Vollmond noch einige Wochen entfernt war. Doch das kleine, knurrende Geschöpf befand sich im vollen Wolfsmodus und versuchte derzeit, durch dicke Trollhaut zu beißen. Der Troll gab ihm etwas, das für ihn ein Klaps sein mochte - der Welpe knallte mit solcher Wucht an die Wand, dass er zumindest für einige Sekunden benommen war.
    Ich sah Olga an. »Es wird nichts gefressen«, sagte ich und hoffte, dass sie einverstanden war, denn ich hätte kaum etwas tun können, wenn sie anderer Meinung gewesen wäre. »Wir müssen herausfinden, was hier los ist.«
    Sie brummte mit dem Troll, der eine finstere Miene schnitt und trotzig einen Zeh des kleinen Werwolfs abbiss. Das kleine Geschöpf heulte schmerzerfüllt, und Olga schickte den Trolljungen mit dem Gesicht voran gegen die Höhlenwand. Sie setzte einen Fuß auf ihn, als er abprallte, und legte ihm ihr beträchtliches Gewicht auf die Brust, woraufhin er den Welpen losließ. Der war so außer sich vor Schmerz und Furcht, dass er mit seinen Krallen nach allem in Reichweite schlug, bis Louis-Cesare ihn am Genick packte und mit einem gut gezielten Schlag außer Gefecht setzte.
    Ich wandte mich wieder dem Wächter zu und stellte fest, dass er inzwischen in Ohnmacht gefallen war. Seufzend überließ ich ihn Olga, die das Gesicht des Trolljungen in den Boden presste. »Ich bin gleich wieder da«, teilte ich ihr mit, und sie nickte freundlich.
    Der Tunnel führte in einen weitaus größeren, der mich zu einer Höhle brachte, die natürlichen Ursprungs zu sein schien und mehrere Meter unter dem Tunnelende lag. An der Seite waren Stufen in den Fels gemeißelt und führten in die Düsternis hinab. Hier und dort glühten einige Lichter, manche von ihnen magisch, die anderen gewöhnlicherer Natur. Sie erhellten einen kleinen, offenen Bereich, der offenbar als Auktionsplattform diente. Auf der Plattform stand der Auktionator, davor die Kundschaft. Ich konnte selbst in den Schatten sehen, was ich in diesem Fall bedauerte.
    »Der Wächter hatte recht«, sagte Louis-Cesare dicht hinter mir. Ich nickte und versuchte, ruhig zu bleiben. An diesem Ort fanden illegale Versteigerungen statt, und es ging bei ihnen nicht um geschmuggelte Zigaretten. Viele der Käfige bei der Plattform waren leer, aber einige enthielten noch Geschöpfe. Der Umstand, dass manche von ihnen verdächtige Ähnlichkeit mit den deformierten Dingen in Radus Laboratorium aufwiesen, schuf ein flaues Gefühl in meiner Magengrube. Aber noch schlimmer war, dass ich zwei sehr vertraute Gerüche wahrnahm:

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