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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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musste ich ihm recht geben, und ich legte mich wieder hin. Die verbogene Masse des Käfigs ragte über uns auf, und ich achtete darauf, nicht in Kontakt mit den zahlreichen Bruchstücken aus Holz zu geraten, die überall herumlagen. Ich identifizierte sie schließlich als Reste der Klappstühle, auf denen die Auktionsteilnehmer gesessen hatten. Olgas Truppe musste völlig durchgedreht sein.
    Irgendwo hatte ich meine Jacke verloren, und Louis-Cesare zerriss jetzt mein T-Shirt. »Wir sind noch nicht einmal zusammen essen gewesen«, protestierte ich schwach, und er sah mich aus Augen an, in denen sich der Schein eines inneren Feuers zeigte. »Daddys Augen verwandeln sich manchmal in Gold«, vertraute ich ihm an und kicherte.
    »Du hättest inzwischen das Bewusstsein verlieren sollen«, brummte Louis-Cesare.
    »Bin Dhampirin«, erinnerte ich ihn. Louis-Cesare antwortete nicht, verstärkte aber den Suggestivzauber. Ich blickte in Augen, die wie Stahl in Sternenlicht glänzten, flüsterte ein unerwarteter poetischer Teil in mir, oder wie Blitze an einem Sommerhimmel. Sie waren wirklich erstaunlich, diese Augen. »Hübsch«, sagte ich, was ihn offenbar überraschte.
    Olga erschien hinter ihm, und ihre Masse machte ihn zwergenhaft wie ein Kind. Sie beugte sich vor, um mich besser zu sehen, kam mir dabei so nahe, dass ihr Bart an meinem Kinn kitzelte. »Sie lebt?«
    »Noch.« Louis-Cesare klang angespannt.
    »Gut. Der Vampir, er nicht hier«, teilte mir Olga mir. »Wo wir jagen jetzt?«
    »Daran arbeite ich noch«, erwiderte ich. Olga nickte zufrieden und wankte fort.
    Louis-Cesare begann damit, in meiner Brust nach etwas zu suchen. Eine Kugel, erinnerte ich mich vage. Die Auktionsteilnehmer waren bewaffnet gewesen, und nach der Stelle des chirurgischen Eingriffs zu urteilen, hatte einer von ihnen gut gezielt. Die Kugel hatte das Herz verfehlt, aber nur knapp.
    »Wir können sie nicht mitnehmen«, sagte Louis-Cesare. Ich brauchte einen Moment, bis mir klar wurde, dass er Olga meinte.
    »Doch, können wir.«
    »Du kennst sie gar nicht!«
    »Ich weiß, dass Drac ihren Ehemann getötet hat. Ich glaube nicht, dass sie eine Chance hat, ihn zu erledigen, aber es ist ihr Recht, es zu versuchen.« Menschen mochten bereit sein, ihre Kämpfe vor Gericht auszutragen, und bei geringeren Dingen folgte die magische Welt ihrem Beispiel. Aber für das würde jemand bluten müssen. Ich hoffte nur, dass es der richtige Jemand war. Die Vorstellung, dass Olga ihre letzten Stunden an einem von Dracs besonderen Pfählen verbrachte, gefiel mir ganz und gar nicht.
    »Sie ist ein Bergtroll«, sagte Louis-Cesare, als hielte er es für möglich, dass ich das übersehen hatte.
    »Mhm. Und außerdem sehr zornig. Wenn du nicht willst, dass sie mitkommt .... in Ordnung. Sag du’s ihr. Mir reicht’s für heute mit Gewalt.«
    Louis-Cesare schien widersprechen zu wollen, und ich lenkte ihn mit einem mitleiderregenden Stöhnen ab, das leider nicht geheuchelt war. Er konzentrierte sich wieder auf die Operation, und als Gegenleistung dafür, dass ich still liegen blieb, während er mich zusammenflickte, gab er mir zusätzliche Informationen. »Allem Anschein nach haben wir eine illegale Auktion gestört, die fehlgeschlagene Experimente der Dunkelelfen betraf. Sie überließen sie einigen Menschen, die ihnen zu Diensten waren, gewissermaßen als…
    Bonus? Nennt man es so?« Er ließ die Kugel, die er mir aus der Brust geholt hatte, auf den Boden fallen. »Von den Gefangenen erfuhren wir, dass gar keine Magier hier waren, nur Menschen. Ich glaube, der Dunkle Kreis gab diesen Ort als zu unsicher auf, und sie machten sich nicht die Mühe, die Schutzzauber zu entfernen, mit denen wir es zu tun bekamen.«
    »Und was haben die Menschen gesagt? Wenn sie für…« Ich unterbrach mich, als Louis-Cesare nach einer weiteren Kugel zu suchen begann - es tat verdammt weh.
    »Wir hätten sie gefragt, wenn deine Verbündeten so freundlich gewesen wären, einige von ihnen am Leben zu lassen«, lautete die bittere Antwort. Wieder fiel eine Kugel auf den Boden. Kein Wunder, dass es mir so dreckig ging. Normalerweise vermied ich es, dass man mir am gleichen Tag zweimal in die Brust schoss.
    Dann wurde mir allmählich klar, was Louis-Cesare gesagt hatte. Ich sah mich um und bemerkte erst jetzt den Mann, der den kleinen Mischling geschlagen hatte. Er war um zwei Käfige gewickelt - die auf gegenüberliegenden Seiten des Raums standen. Teile des Auktionators und seiner Mitarbeiter

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