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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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meinem Blickfeld und sahen mich aus einem kleinen, unförmigen Gesicht an. Struppiges graues Haar bedeckte den größten Teil davon, auch die Nase, wenn es eine gab, aber mehrere lange, spitze Zähne ragten aus dem zotteligen Durcheinander. Ich bemerkte, dass einige von ihnen in die falsche Richtung zeigten und sich wie Hauer nach oben wölbten. Andere waren so gewachsen, dass sie weniger eine Gefahr für Beute darstellten, sondern eher für das Wesen selbst.
    Ich schob die Frage beiseite, ob ich eine Mahlzeit für jemanden werden sollte, und versuchte mich aufzusetzen.
    Dadurch geriet alles um mich herum in Bewegung, und das Blut strömte mir noch schneller aus den Wunden. Bei jedem Atemzug spürte ich stechenden Schmerz in der Seite.
    »Bleib still liegen, wenn du am Leben bleiben willst«, sagte Louis-Cesare scharf. »Und schick das Biest weg, oder ich bin gezwungen, es zu töten. Ich kann dir nicht helfen, wenn ich dauernd seine Angriffe abwehren muss!«
    »Was ist es?« Das Bild vor meinen Augen verschwamm immer wieder, doch schließlich gelang es mir, den Blick auf das graue Etwas zu richten. Es erinnerte mich an eine Mr. Potato-Head-Puppe, zusammengesetzt von einem zweijährigen Kind. Es waren alle Teile da, aber sie befanden sich nicht unbedingt an den richtigen Stellen. Die unpassend langen, dünnen Arme und Beine, die in spitzen Winkeln aus dem Fell ragten, vergrößerten die Ähnlichkeit mit der Kartoffelmann-Puppe. Die Knie waren derzeit oben neben dem Kopf, denn das Geschöpf hockte in beschützerischer Pose neben mir, so nahe, dass mir sein Geruch Tränen in die Augen trieb.
    »Ein Wesen, das sich nicht versteigern ließ. Es sollte getötet werden, als du übergeschnappt bist.« Louis-Cesare stieß es vorsichtig mit der Zehenspitze an, und es knurrte so grimmig, dass sich ein spitzer Zahn in die Unterlippe bohrte. Blut rann in die Kruste aus Schmutz und wer weiß was sonst noch am Kinn.
    »Es scheint den Eindruck zu haben, dass du ihm das Leben gerettet hast.« Ein deformiertes Körperglied, das nur vage einer Hand ähnelte, streckte sich mir entgegen und strich mir übers Haar. »Wie rührend. Schick es weg!«
    »Wie denn?«
    »Lass dir was einfallen.« Louis-Cesare hatte die eine Hand am Rapier, und ich zweifelte nicht daran, dass er es benutzen würde.
    Ich seufzte. »Schon gut«, teilte ich meinem kleinen Groupie mit. »Wenn er mich sterben lässt, tötet Daddy ihn für dich.«
    Das Geschöpf musste etwas verstanden haben, denn es wich ein wenig zurück und ließ Louis-Cesare nahe genug heran, damit er mich untersuchen konnte. Ich sank auf den Boden zurück und lag still da, während er behutsam meine Wange berührte und mir dann über die Kehle strich. Sanfte mentale Finger krochen an meinem bröckeligen Schild vorbei, und plötzlich konnte ich ohne den stechenden Schmerz atmen. Louis-Cesares Hände waren warm auf meiner Haut, und die Berührungen trugen den Rest der verwirrten Raserei fort. Sie ließen mich ruhiger werden, gaben mir Halt, und ich begriff, dass ich die Wirkung eines Suggestivzaubers spürte. Normalerweise funktionierte so etwas bei mir nicht, aber von meiner Abschirmung war nicht viel übrig. Und da die Suggestion den größten Teil der Schmerzen vertrieb, erhob ich keine Einwände.
    Ich schloss die Augen und genoss es, wie sich wundervolle Taubheit in meinem Körper ausbreitete, vom Hals bis zu den Knien. Dass sich um mich herum noch immer alles drehte, deutete auf einen großen Blutverlust hin, der sogar für mich gefährlich werden konnte. Ich versuchte nicht, eine gedankliche Liste meiner Wunden zu erstellen, denn ich konnte mich nicht richtig konzentrieren. Ich beschloss, die wenigen mentalen Kapazitäten, die mir noch geblieben waren, für Wichtigeres zu verwenden. »Claire.«
    »Sie war hier, aber nicht zu der Zeit, als wir eintrafen. Es gibt eine Mitteilung für dich, sobald du dich so weit erholt hast, dass du sie lesen kannst.«
    »Eine Mitteilung?« Typisch Claire. Selbst bei einer Sklavenauktion fand sie Zeit, ein paar Worte auf einen Zettel zu schreiben! Lieber Himmel, sie brauchte eine Therapie. Ich lachte, aber es tat weh, und deshalb hörte ich sofort wieder damit auf. »Ich fühle mich schon erholt genug«, sagte ich und machte den Fehler, erneut zu versuchen, mich aufzusetzen. Der Raum stellte etwas sonderbar Kaleidoskopisches an und wurde dunkel.
    »Rühr dich nicht«, sagte Louis-Cesare streng. »Wenn du tot bist, kannst du die Mitteilung nicht lesen!«
    Da

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