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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Licht der Welt erblickt hatte. Und es war eine Lektion, die ich nie vergessen würde.
    »Du wirst sehen, wie viel Liebe ich der Familie entgegenbringe, wenn ich einen Pflock in Dracs kaltes, totes Herz stoße«, sagte ich grimmig.
    »Du hast immer noch vor, ihn zu jagen?«, fragte Louis-Cesare verblüfft. »Obwohl es deine Freundin das Leben kosten könnte?«
    »Er wird uns folgen. Ich dachte, darin besteht der Plan.«
    »Es war dein Plan, Lord Radu als Köder zu benutzen!«
    »Und genau das ist er derzeit«, betonte ich.
    »Dracula wird auf keinen Fall versuchen, ihn hinter so wirkungsvollen Schutzzaubern zu erreichen! Ich habe es zuerst nicht verstanden, aber ich weiß es, seit ich diesen Ort gesehen habe. Hier ist er sicherer als in MAGIE.«
    Ich hatte keine Lust, darüber zu streiten. Es gab keine Verteidigungsanlagen, die gut genug waren, Drac draußen zu halten, wenn er rein wollte. Aber Louis-Cesare davon zu überzeugen, wäre kontraproduktiv gewesen. Und selbst wenn ich mich auf eine entsprechende Diskussion eingelassen hätte .... Vermutlich wäre es mir nicht gelungen, Louis-Cesares Standpunkt zu erschüttern. Mir fehlte die Kraft; selbst mein Zorn gab der Erschöpfung nach. Ich beobachtete ein blinkendes Glühwürmchen und fühlte mich sonderbar getrennt von allem. »Wie du meinst.«
    Louis-Cesare sagte noch etwas, aber es schien aus weiter Ferne zu kommen und hörte sich an, als spräche er unter Wasser. Ich war so müde, dass sich mein Blick auf nichts richten wollte und ins Leere ging - das Glühwürmchen verwandelte sich in einen langen, matt leuchtenden Faden. Und dann geschah es erneut. Hilflos sank ich in eine dunkle, kalte Tiefe und fürchtete fast zu ertrinken. Aber es war kein Wasser, das mich umgab; ich glitt durch ein Meer aus Erinnerungen.
    Mir wurde klar: Das Trommeln, das ich hörte, stammte nicht von meinem Herzen - jemand klopfte an die Tür. Es dauerte einige Momente, bis ich begriff, dass ich selbst klopfte. Die Tür öffnete sich, und ich sah eine verärgerte Vampirin in einem durchscheinenden weißen Neglige: Augusta, ein Senatsmitglied. Ihr Outfit blieb weiß, bis ich gegen sie torkelte und vorn an ihrer teuren Kleidung genug Blut für eine tödliche Wunde hinterließ. Ich senkte den Blick und stellte fest, dass ich nur den vorn offenen langen Mantel eines Mannes trug. Darunter waren jede Menge Blut und offenbar die Hälfte meiner Eingeweide zu sehen - Letztere behielt ich halbwegs im Inneren meines Körpers, indem ich eine Hand darauf drückte.
    »Mein Rücken«, flüsterte ich.
    »Ich hole einen Arzt«, sagte Augusta schwach. Sie sah hungrig aus, aber es war mir gleich. In jenem Moment hätte sie kaum noch mehr Schaden anrichten können. Sie half mir zu einem großen Bett und wollte mich darauflegen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Mein Rücken«, wiederholte ich.
    »Ich weiß. Keine Sorge. Ich belaste deinen Bauch nicht.«
    »Nein!« Ich zitterte vor Anstrengung, auf den Beinen zu bleiben, aber ich konnte mich nicht hinlegen. »Sieh dir meinen Rücken an. Er trägt eine Nachricht für Mircea.« Die Vampirin war so sehr auf meinen offenen Bauch fixiert gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie nass mein Rücken war, und nicht von Wasser.
    Ich versuchte, den Mantel abzustreifen, doch mit nur einer Hand schaffte ich das nicht. Augusta half mir, hielt inne, als der Mantel halb von mir herunter war, und riss die Augen auf. Im Spiegel der Frisierkommode aus Palisanderholz konnte ich sehen, was sie sah, obwohl ich auch so Bescheid wusste. Jemand hatte mir Buchstaben ins Fleisch geschnitten. Durch das Blut waren sie verschmiert und unleserlich geworden.
    »Hol Mircea«, brachte ich hervor, sank auf die Knie und hielt mich am Bettpfosten fest, um einigermaßen aufrecht zu bleiben. Ich hörte, wie Augusta das Zimmer verließ und rief - für eine kleine Frau hatte sie eine erstaunlich starke Stimme.
    Nur wenige gefühlte Sekunden später kam Mircea herein und schüttelte Schnee von seinem Wintermantel. Er ging neben mir in die Hocke, roch nach Kohlenstaub, Pferden und billigem Parfüm. »Was ist passiert?«
    »Du hast mich beauftragt, deinen Bruder zu suchen«, ächzte ich und kämpfte gegen die Ohnmacht. »Leider hatte ich Erfolg.«
    Mircea nahm mir den Rest des Mantels ab. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, doch in den Augen brannte ein bernsteinfarbenes Feuer. Ein weiterer Vampir kam herein, brachte eine Schüssel und ein Handtuch. »Herrin«, sagte er und verbeugte sich vor Augusta, ohne

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